Ein Blick

 

Schenk mir einen Blick,

einen Augenblick.

Wo ich geh und stehe,        

such ich deine Nähe.

Schenk mir einen Augenblick!      

 

Reich mir deine Hand,

deine zarte Hand.

Will sie einfach halten,

mit dir Glück entfalten.

Reich mir einfach deine Hand!

 

Gib mir einen Kuss,

einen ersten Kuss.

Ich will dich gewinnen,

kann dir nicht entrinnen.

Nimm von mir den ersten Kuss!

 

Lass mich dich berührn,

zärtlich dich berührn,

streicheln und verführen.

Will dich bei mir spüren!

Lass mich zärtlich dich berührn...

 

Bleib doch hier bei mir.

Bleib – sonst fehlst du mir.

Ich möcht dich verwöhnen.

Wir lassen Bässe dröhnen...

Bleib doch eine Weile hier...

 

Ich möcht dich verwöhnen.

Wir lassen Bässe dröhnen...

Bleib doch eine Weile hier...

 

Copyright 2003 Gerd Schinkel

 

Wie fängt sie an, eine Beziehung? Häufig durch Blickkontakt, an den sich früher oder später Versuche anschließen, sich zu berühren, zunächst vielleicht nur flüchtig, später intensiver… Und dann kann es irgendwann nützlich sein, den Pegel einer externen Geräuschquelle hochzudrehen... Wohl immer steht ein Blick am Anfang, und dann entscheidet sich, ob mehr draus werden kann, wobei dieser Blick in der Phase noch nicht gewährter Erwiderung gelegentlich ein Abtauchen in aufwühlende Tagträume nach sich zieht...  Mit ein wenig Geduld war mir zu einer Akkordfolge, die ich über Monate vor mich hingeklimpert und verfeinert hatte, schließlich doch noch ein Text eingefallen... Kategorie: leicht frivol... Der Text setzt da an, wo jede Liebe beginnt: Bei Schwärmerei und Hoffnung darauf, überhaupt erst mal wahrgenommen zu werden. Das Weitere ergibt sich - oder auch nicht. Auch daran knüpft sich Hoffen und Sehnen, Wünschen und Bitten, manchmal sogar mit Erfüllung. Es soll ja durchaus Erfahrungen geben, nach denen laute Musik (zum Beispiel mit aufgedrehten Bässen...), die aus einem Zimmer durch die verschlossene Tür dringt, im Grunde nicht deshalb so laut aufgedreht ist, weil man sie die im Zimmer Anwesenden so laut hören wollen, sondern um unfreiwilligen Zuhörer außerhalb des Zimmers keine breitere Geräuschpalette zu bieten....geschrieben 2003