86 DER VORFALL

 

 

 

01 Das erste Lied

 

02 Mahsa Ciao (Bella Ciao)

 

03 Harrisburg-Syndrom Neckarwestheim

 

04 Der Krieg ist beendet (Ochs)

 

05 Harrisburg-Syndrom Lingen

 

06 Wahrnehmungsresistent (neu)

 

07 Harrisburg-Syndrom Isar 2

 

08 Restmeiler (neu)

 

09 Sie sind grün an der Spree

 

10 Grün

 

11 Grüner Verrat

 

12 Der Letzte hat verkauft

 

13 Toxikologisch

 

14 Gedächtnistraining

 

15 Der Vorfall

 

 Der Titelsong dieser CD bedschreibt in Liedform Ereignisse, die mir vom 31. Oktober 2021 an innerhalb einer Jahres in Lützerath widerfahren sind.

 

Eine Darstellung in Prosa wurde innerhalb der RWE-Tribunal-Initiative formuliert. Eine Kurzfassung davon wurde mit einem Video auf dem YouTube-Kanal von Kölle for Future veröffentlicht.

 

Die Langfassung dieser Stellungsnahme aus dem RWE-Tribunal-Initiative, wie sie Protagonisten der Gegegnseite in diesem Konflikt zugeschickt wurde, ist hiernachlesbar.

 

Gerd Schinkel,  15. Dezember 2022

 

 

                                                                                                                                                            Köln, 11.12.2022

Antwort an Zacharias auf die Mail vom 29.11.2022 und an Kante

1.            Den Schutz der Vermummung dafür zu nutzen, um einen Menschen aus der Klimagerechtigkeits-Bewegung anzugreifen, ist extrem unfair und empörend.

Zwei vermummte Personen konfrontierten Gerd Schinkel am 31.10.21 unmittelbar bei seinem Bühnenabtritt mit schweren Vorwürfen. Die Angreifenden können sich in ihre Anonymität zurückziehen, während der Angegriffene bei der eigenen Verteidigung aussichtslos im Dunkeln tappt. Vermummung und Fake-Namen können ihre Berechtigung haben zur eigenen Verteidigung vor der Polizei, RWE und den Security Kräften, aber nicht um einen Angriff auf einen Menschen in der Bewegung loszutreten, der mit vollem Namen in der Öffentlichkeit steht.

2.            Sich über Androhung/Erpressung sofortigen Zugang für eine Denunzierung auf großer Bühne verschaffen

Ihre Redezeit auf großer Bühne hatte sich Kante – wie zwei Menschen aus nächster Nähe bezeugt haben - mit der Androhung erpresst, anderenfalls die Veranstaltung zu stören, und so die junge Moderatorin von FFF völlig überfordert.

3.            Einen Menschen vor tausenden Zuschauern öffentlich zu denunzieren, ohne ihm eine Verteidigungschance einzuräumen, ist eine Verletzung seiner Würde und eine Vorenthaltung seines Anspruchs auf ein gutes Leben, wie es bei „Lützi lebt“ doch für alle postuliert wird.

Hier wurde mit Methoden, die eigene Wertvorstellungen der Angreifer mit Füßen treten, ein Mensch, der sich seit Jahrzehnten gegen Klimaverbrechen, gegen Rassismus, gegen Rechtsradikalismus und vieles mehr intensiv engagiert, wehrlos vor tausenden Zuschauern denunziert und zu Unrecht in eine völlig falsche Ecke geschoben. Das ist ein öffentlicher Rufmord, der auf falschen Anschuldigungen beruht.

4.            Die Forderung an Gerd Schinkel, er solle sofort ein Schuldbekenntnis abgeben, anderenfalls werde dafür gesorgt, dass er nicht mehr in Lützerath auftreten könne, war eine anmaßende Erpressung.

Diese Forderung unmittelbar an Gerd Schinkels Bühnenabtritt entsprach der Art und Weise, wie man sich für die Denunziation Zugang zur Bühne verschafft hat. Gerd Schinkel wurde lediglich die Option gegeben, sich zu fügen. Bei Ablehnung drohe ihm eine Bühnensperre für künftige Auftritte. Dies wurde ihm beim Abgang von der Bühne von beiden vermummten Frauen vermittelt und versetzte ihn in einen Schockzustand, nicht zuletzt, weil dieser „Überfall“ in krassem Widerspruch zum euphorischen Publikumsbeifall nach dem Auftritt stand.

5.            Krasse Fehlinterpretation des Liedtextes von Gerd Schinkel.

Der sog. Antisemitismus-Vorwurf, der von Kante auf großer Bühne erhoben wurde, ist nur durch eine Fehlinterpretation des Liedtextes zu erklären. Ihr Verweis auf die beiden singulären Worte 'Blut‘ und ‚Gene', zunächst in seinem Liedertext und dann in Erzählungen im antisemitischen Kontext, die nichts mit dem Liedertext zu tun haben, offenbart böswillige, zumindest fahrlässige Ausblendung des Kontextes.

Kante:  "Weil seit dem Holocaust kann man nicht mehr einfach sagen in Deutschland, man ist gegen Juden und Jüdinnen. Aber Antisemitismus gibt es trotzdem noch. Und er findet versteckt und codiert statt. Also es gibt Codebeschreibungen dafür. Und das ist leider ein Problem, dass nicht nur in der rechten, in der radikalen Rechten stattfindet, sondern auch in grünen und linken Bewegungen, leider auch in unserer Bewegung. Und damit wir das alle verstehen, und die Möglichkeit haben, das abzubauen, gebe ich Euch ein kurzes Beispiel wie Antisemitismus z.B. in grünen Bewegungen funktioniert. Und das ist die Erzählung, dass es Menschen gäbe, die die Profitgier in den Genen hätten, die Profitgier einfach im Blut haben und die das nicht abstellen, nicht ändern können. Das ist eine Erzählung, die gab es schon vor dem Nationalsozialismus und die kursiert aber immer noch, auch in grünen Bewegungen. Profitgier ist nichts, was man im Blut oder in den Genen geschrieben hat. Und vor allem ist es nichts, was Juden oder Jüdinnen in den Genen geschrieben haben

Aber:

1. Das Lied von Gerd Schinkel hat nichts mit jüdischen Menschen zu tun. Deshalb passt die "Erzählung" von Kante nicht zum Liedinhalt von Gerd Schinkel. Dass sie trotzdem von Kante "als Beweis" an den Haaren herbeigezogen wird, zeugt von krasser Fehlinterpretation des Liedinhaltes und von Kantes Unfähigkeit zur Textauslegung.

2.So wie es im Lied nirgends um jüdischen Menschen geht, haben auch die Strophe, in denen die 'inkriminierten Wörter' vorkommen, nichts mit Profitgier zu tun. Sie wirft die Frage auf, wie eine Besessenheit der Polizei und der Security zu erklären ist, die mit hemmungsloser Gewalt bereit ist, Menschen zu quälen, die sich dem Abriss entgegenstellen, und woher diese Gewaltbereitschaft kommt.

Ohne eine solche völlige Fehlinterpretation des Liedes können die angekreideten Wörter im Zusammenhang des Liedertextes gar nicht als antisemitische Codewörter dienen, weil ein auch nur halbwegs geeigneter Kontext nicht existiert.

Von einer zumindest halbwegs korrekten Liedinterpretation und einem achtsamen Vorgehen, die bei einem so ungeheuerlichen Vorwurf in der Öffentlichkeit, wie es ein derartiger Rufmord ist, zu erwarten wären, kann nicht mehr die Rede sein.

Gerd Schinkels Liedtext: "seid ihr immer schon Sadisten? Wo kommt diese Neigung her? Mit Besessenheit zu quälen, liegt euch das etwa im Blut oder in den Genen?"  Das war ausschließlich auf Polizei und Sicherheitskräfte bezogen, wie auch der vollständige Liedertext ausschließlich etwas mit Lützerath, der Zerstörung der Dörfer und RWE zu tun und an keiner Textstelle mit jüdischen Menschen und ihrer Verfolgung oder Diskriminierung.

Aus Besessenheit wurde Habgier gemacht und dann konstruiert, der Text behaupte, dass diese Habgier im Blut und Genen der Juden läge. Dass es darum in diesem Liedertext an keiner Stelle geht, ist der Rufmord-Verbreiterin offensichtlich völlig egal. Man nimmt sich unverfroren die Freiheit, sich die inkriminierte Textstelle nach eigenem Belieben zurechtzulegen. Damit wird Gerd Schinkel intentional zum Antisemiten diffamiert - ob mit Recht oder zu Unrecht ist offenbar völlig egal, wenn es nur in den Kram der genutzten Gelegenheit passt.

6.            Antisemitismus funktioniert heute nicht direkt, sondern über Codewörter auch in der grünen und in der Klimagerechtigkeitsbewegung.

Kante hat in ihrer Rede zwar nicht Gerd Schinkels Namen genannt, aber indem sie zwei Wörter aus einem Lied von ihm als Codewörter öffentlich denunziert, soll das als Beweis für die Behauptung dienen, es handele sich um ein Beispiel, wie Antisemitismus in der grünen und in der Klimagerechtigkeitsbewegung funktioniere. Mit der Darstellung, Antisemitismus werde deshalb in Codewörter verpackt, weil er in Deutschland heutzutage nicht mehr offen gezeigt werden könne, wird auch noch ausdrücklich die verborgene Absicht bei der Benutzung der Codewörter unterstellt und hervorgehoben. Daran gibt es kein Herumdeuteln: Das ist eindeutiger, vorsätzlicher und unentschuldbarer Rufmord.

Kante behauptet, die Wörter würden in dem Lied als Code Wörter verwendet und sollten tatsächlich absichtlich auf einen anderen Zusammenhang verweisen. Das ist eine völlig unzulässige absurde Behauptung. Sie wird als Beleg dafür genommen, dass Antisemitismus auch in unserer Bewegung auftrete und Gerd Schinkel sei der Beweis dafür, weil er solche Codewörter absichtlich in seinem Lied verstecke. Die Tatsache, dass er dies tue, zeuge davon, dass er seinen Antisemitismus verstecken will. Um zu dieser Schlussfolgerung zu kommen, werden Textpassagen, Wahrheiten und falsche Behauptungen vermengt. Daraus wird das falsche und verletzende Fazit gezogen: Gerd Schinkel sei als antisemitischer Liedermacher entlarvt.

So einfach und gewissenlos wird einer Person Unrecht zugefügt, mit der Begründung, so ist es, weil wir es so behaupten, und deshalb nehmen wir uns das Recht, ihn öffentlich zu denunzieren.

Das ist ungeheuerlich und widerlich. Kante vergewaltigt dafür nicht nur die Interpretation des Liedes von Gerd Schinkel, sondern auch seine wirklichen Intentionen, sein jahrzehntelanges politisches Engagement. Der Vorwurf des Antisemitismus steht konträr zur politisch-gesellschaftlich- philosophischen Haltung von Gerd Schinkel.

7.            Forderung eines Schuldbekenntnisses, anderenfalls Störung seines Konzerts an der Mahnwache am 7.11.2021 

Eine Woche nach dem rufmörderischen Vorfall am 31.10.2021 sollte am 7.11. ein schon länger geplantes Konzert von Gerd Schinkel an der Mahnwache in Lützerath stattfinden. Am Vortag erhielt Gerd Schinkel eine telefonische Aufforderung von einer Person aus Kantes Umfeld, er solle ein selbstverfertigtes "Schuldbekenntnis" an „Lützi lebt“ senden. Dafür wurde ihm auch noch die Verwendung von selbstbezichtigenden Vorformulierungen nahegelegt, und in diesem Zusammenhang eine weitere Drohung eingebunden, nämlich: Für den Fall der Weigerung seien Störungen seines Konzertes an der Mahnwache am 7.11.2021 nicht auszuschließen. Da dies für Gerd Schinkel inakzeptabel war, kam er dieser Aufforderung nicht nach und hat sein angekündigtes und beworbenes Konzert am 7.11.2022 zu seinem eigenen Schutz vorsorglich kurzfristig abgesagt.

Wie kann er ein Schuldbekenntnis für einen versteckten Antisemitismus und absichtliche Verwendung von antisemitischen Codes abgeben, wenn an diesen Vorwürfen alles falsch ist und auf einem Unrecht beruht, das ihm da angetan wird?

Nachdem schon der Überfall auf großer Bühne in erpresserischer Weise erfolgt war, ohne ihm die Möglichkeit einer Rechtfertigung zu geben, wurde eine Woche später in gleicher perfider Art ein schriftliches Schuldbekenntnis eingefordert, ohne ihm die Möglichkeit einer eigenen Stellungnahme zu geben, und als Konsequenz wurden bei nicht Befolgung Konzertstörungen angedroht.

In der Verfassung steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Hier scheint sie gar nicht vorzukommen und auch nicht vorgesehen zu sein.

8.            Wende beim Gespräch mit Kante am 10.11.2021.

Zur Konfliktlösung sollte zwischen Gerd und Kante am 10.11.2022 im Beisein von Eva Töller, Emilio Weinberg, Ulla Kellerwessel und Sabina Rothe ein Gespräch an der Mahnwachse stattfinden. Weitere Menschen aus dem Umfeld von „Kante“, die daran Interesse bekundet hatten, wurden weder von Kante noch von anderen Personen mit entsprechenden Kontaktdaten informiert.

Bis zum Gesprächstermin hatte Gerd Schinkel bereits die beiden kritisierten Worte „Blut“ und „Gene“ aus dem Lied „Finger weg von Lützerath“ gestrichen. Assoziationen, mit denen er nichts zu tun haben wollte, lagen in keiner Weise in seinem Interesse. Menschen durch die Verwendung dieser Begriffe zu verletzen, lag ihm fern. Deshalb hatte er - trotz der Tatsache, dass der Liedkontext eine solche Fehlinterpretation gar nicht zulässt – die inkriminierten Worte ersetzt und die Zeilen umgeschrieben. Dies wurde in dem Gespräch von Kante anerkennend als verständnisvolle, kritische Haltung von Gerd Schinkel gewürdigt. Kante unterstrich nun, man könne ja auch unbeabsichtigt antisemitische Codes verwenden, was jedem passieren könne.  Mit der Einsicht und Abänderung seines Liedes hinsichtlich der kritisierten Wörter zeige Gerd, dass es sich um eine unabsichtliche Verwendung der Wörter handele. Sogar ihr selbst, Kante, sei es mal passiert, beschuldigt worden zu sein, antisemitische Codewörter benutzt zu haben und sie wüsste, wie unangenehm eine solche Anschuldigung wäre. Damit wäre eine Anschuldigung des Antisemitismus gegen Gerd nicht mehr aufrecht zu erhalten.

Das klang sehr viel vorsichtiger und differenzierter formuliert als das, was auf großer Bühne von Kante zu vernehmen war, dort war der Vorwurf  intentional zu handeln, jetzt hieß es von Kante, es kann jedem mal unabsichtlich passieren. Es hörte sich nach einer von beiden Seiten kommenden, verständnisvollen Klärung des Sachverhaltes über den erhobenen Vorwurf an. Und  Kante in diesem Gespräch nun ein, dass in ihrer Rede auf großer Bühne am 31.10. möglicherweise etwas überzogen habe. Dieses Gespräch wurde nun von allen Beteiligten im Konsens als konstruktiv betrachtet und man trennte sich mit dem Gefühl, der Konflikt wäre damit geklärt und beigelegt.

Ergebnis: Kante sagte, dass sich der Vorwurf des Antisemitismus gegenüber Gerd mit diesem klärenden Gespräch erledigt habe. Er sei nicht länger aufrecht zu erhalten. 

 

9.            Das klärende Gespräch mit Kante hatte in ganz kleinem Kreis mit nur insgesamt sechs anwesenden Personen stattgefunden. Der Vorwurf dagegen war seinerzeit auf großer Bühne vor tausenden Zuschauern erhoben und in die Welt gesetzt worden. 

Es erwies sich sehr schnell, dass Kantes Aussage, der Vorwurf gegen Gerd Schinkel könne nicht weiter aufrechterhalten werden, keineswegs zu dem erhofften Abschluss bei der Denunziation führte. Einmal auf großer öffentlicher Bühne herausposaunt, zeigte sich, dass er nicht mehr so einfach „eingefangen“ werden konnte. Die Feindseligkeit, die Gerd Schinkel seit dem Übergriff am 31.10.2021 in Lützerath von nun an mal offener, mal unterschwellig zu spüren bekam, war trotz der Rücknahme des Vorwurfs durch „Kante“, keineswegs beendet. Im Gegenteil entwickelte der Konflikt nunmehr ein Eigenleben und war fortan immer deutlicher wahrnehmbar.  

 

10.          "Wir wollen alle das gute Leben für alle Menschen auf diesem Planeten"

Kante hat ihre Rede auf großer Bühne am 31.10.21 mit dem Satz begonnen: "Wir wollen alle das gute Leben für alle Menschen auf diesem Planeten"

Wenn dies tatsächlich glaubhaft vertreten werden sollte, hätte zwingend im Vorfeld mit Gerd Schinkel ein klärendes, konfliktbeilegendes Gespräch ohne anklagende Vorhaltungen stattfinden müssen. Nur so wäre die Würde eines Menschen gewahrt geblieben, der auf einen Vorwurf gegen ihn zunächst die Chance erhält, darauf zu reagieren und Stellung zu beziehen. Das ist aber nicht passiert. Das Lied war schon einen Monat vor dem Auftritt am 3.10. nicht nur auf seinem eigenen Youtube-Kanal veröffentlicht worden und somit schon bekannt und wurde mitgesungen. Stattdessen folgte dieser Überfall, dessen traumatisierenden Folgen völlig außer Acht gelassen wurden.

Die Konsequenzen von Kantes Verhaltens hat allein Gerd Schinkel zu tragen. Wer allerdings so eine ungerechte Diffamierung vor tausenden Zuschauern in der Öffentlichkeit vornimmt, steht auch in der Verantwortung einer Wiedergutmachung. Damit entsteht auch die Verpflichtung, auf gleich großer Bühne den selbst angerichteten Schaden zu beheben und Falschaussagen oder Fehlinterpretationen zu korrigieren.

Was sollte sonst mit einem „guten Leben für alle Menschen“ gemeint sein?

11.          Am 8.1.2022 hätte eine öffentliche Wiedergutmachung erfolgen können und erfolgen müssen.

Die nächste Gelegenheit, den Schaden auf einer etwas größeren Kundgebung zu beheben, ergab sich nach der Planung bei einer Demonstration am 8.1.2022, die von FFF zusammen mit Lützi Lebt organisiert wurde. Sowohl Kante als auch FFF, die den Zugang zur Bühne für die Rede von Kante zugelassen hatten, standen in dieser Verantwortung. Aber eine Korrektur bzw. eine Rehabilitierung nach der Zufügung des angetanen Unrechts wurde verweigert. Daraus ergab sich eine Weichenstellung für alles, was seitdem passierte und was damit eine Fortsetzung des einmal zugefügten Unrechts bedeutete.

12.          Zwei Begründungen für die Ablehnung:

Während für Vladimir Slivjak, der am 31.10.21 ebenfalls unfair behandelt worden war, zumindest am 8.1.22 in Lützerath versucht wurde, mit einer erneuten Einladung eine Wiedergutmachung zu ermöglichen, wurde Gerd Schinkel eine solche Einladung und Rehabilitierung ausdrücklich verweigert.

Die erste Begründung

Trotz des Gesprächs mit „Kante“ und der Beteuerung, der Konflikt sei beigelegt und der Vorwurf sei vom Tisch, wurde weiterhin argumentiert, dass es in Lützerath antisemitische Vorbehalte gegen ihn gäbe. Damit stellen sich verschiedene Frage:

Hatte Kante den Inhalt des klärenden Gesprächs vom 10.11.2021 innerhalb von Lützerath überhaupt nicht oder nicht in adäquater Weise weitergeben? War Kante etwa auch nur vorgeschoben worden, um für eine Ausgrenzung von Gerd Schinkel zu sorgen?

Wenn nun andere Personen in Lützerath behaupteten, es gäbe weiter antisemitische Vorbehalte, dann stand und steht immer noch Kante in der Verantwortung, weil sie am 31.10. 2021 diese Diffamierung in der Öffentlichkeit gegen Gerd Schinkel losgetreten hat. Ihr kommt offensichtlich als eine der Pressesprecherinnen weiterhin eine entscheidende Rolle in Lützerath zu. Sie war und ist bei der Programmgestaltung von Demos in Lützerath zentral mitverantwortlich. Wenn das, was Kante bei dem klärenden Gespräch am 10.11.21 aufrichtig gewesen wäre, müsste sie handeln, doch sie drückt sich oder will es nicht. Hat es sich bei dem klärenden Gespräch am 10.11.2021 also nur um eine geschickte Täuschung gehandelt?

Entscheidend bleibt in der öffentlichen Wahrnehmung der Überfall auf Gerd Schinkel auf großer Bühne am 31.10.2021. Eine Korrektur soll es offenbar nicht geben, und dabei soll es offensichtlich auch bleiben. Die Androhung dafür zu sorgen, dass er in Lützerath nicht mehr auftreten solle, war nicht irgendeine Androhung, sondern eine, die sich als wirksam erweisen sollte und bis heute weiter Bestand hat. Recht oder Unrecht hin oder her, falsche Denunzierung hin oder her - das ist menschenverachtend und unsolidarisch. Die erste Begründung für die Ablehnung einer Wiedergutmachung für Gerd am 8.1.2022 bezeugt, dass der Vorwurf gegen Gerd weiter unwidersprochen in Lützerath erhoben werden kann und sogar zur Begründung dafür verwendet wird, warum man gar nicht daran denke, sich für eine Wiedergutmachung einzusetzen.

Ist es das, was in bei „Lützi lebt“ unter einem guten Leben für alle Menschen verstanden werden soll?

Die zweite Begründung

Ebenso extrem unfair und empörend ist die andere Rechtfertigung dafür, dafür zu sorgen, dass es keine Wiedergutmachung oder Rehabilitation auf der Bühne für zugefügtes Unrecht geben soll. Es wird argumentiert, dass sein Bemühen um eine öffentliche Rehabilitierung doch wohl einem übergroßen Profilierungsdrang entspringe. Es wird ernsthaft und ungeniert behauptet, Gerd Schinkel besäße ein zu großes Ego, das erkläre, warum er sich in der Opferrolle inszeniere, und dies sei sein Problem.

So macht man zunächst eine Person zum Opfer und beklagt sich anschließend darüber, dass sich dieses Opfer dagegen wehrt und eine Beseitigung dieses zugefügten Unrechts verlangt. Das ist hochgradig niederträchtig. Darf sich ein Opfer nicht darüber beklagen, zum Opfer gemacht worden zu sein, weil etwa sein Protest gegen ein Unrecht, welches er erfahren hat, dafürspreche, dass er sich nur in den Vordergrund schieben möchte. Das ist perfide. Dem bereits erlittenen Unrecht wird immer weiteres Unrecht hinzugefügt, und zwar gerade mit einer solchen Begründung, die der Beschwerde über zugefügtes Unrecht die Berechtigung abspricht.

An Schamlosigkeit ist das kaum zu überbieten. Das Opfer solle sich doch bitte in seine Opferrolle fügen und stillhalten und wenn es sich trotzdem wehrt, dann ist das für uns der Beweis dafür, dass er sich nur profilieren will und dass wir uns das Recht nehmen können, dieses Verhalten nun als Begründung anzuführen, warum man berechtigt ist, ihn weiterhin auszugrenzen.

Offenbar halten in Lützerath einige agierende Personen dies für eine normale Logik, die sie befürworten und mit ihrer Vorstellung von einem guten Leben in Einklang bringen können.

12.          Gegenfrage:  Welches Ego hat eine Person, die keinerlei Skrupel verspürt, einen anderen Menschen auf großer Bühne in der Öffentlichkeit mit einer derartig falschen Denunzierung zu überfallen?

Welches Ego treibt eine Person wie Kante dazu, sich mit einer Erpressung Zutritt zur großen Bühne zu verschaffen, dort mit einer Rede einen Liedermacher der Klimagerechtigkeitsbewegung mit einer hanebüchenen Denunzierung zu überzieht, dann im Versuch eines klärenden Gesprächs den Vorwurf zurücknimmt, aber keinerlei Anzeichen erkennen lässt, für von ihr selbst angerichtetes Unrecht die Verantwortung zu übernehmen. Welches Ego hat eine Person, die zu einer derartigen Handlungsweise fähig ist?

13.          Dann kamen die Angriffe auf Twitter kurz nach Pfingsten, am 6.Juni 2022.

Nach Pfingsten gab es über Twitter schwerwiegende Angriffe auf Gerd Schinkel, die den Vorwurf der Verbreitung antisemitischer Code-Wörter auf ein allgemeingültigeres Level hoben. Wiederum geschützt durch ihre Anonymität hinter Alias-Namen und Maske fühlten sich offenbar verschiedene Menschen, die sich den Anarchist in Lützerath zugehörig fühlen, motiviert, nach Lust und Laune ungehemmt und aggressiv zu diffamieren.

Zu Pfingsten hatte im Wendland ein Anti-Atom-Fest stattgefunden, an dem neben Gerd Schinkel auch verschiedene Menschen von „Kirchen im Dorf lassen“ und Eva Töller u.a. teilgenommen hatten. Ihre positive Bilanz des Festes wurde auf Twitter von Menschen aus „Lützi lebt“ in diffamierender Weise zerpflückt: "Die Veranstaltungen im Wendland seien eher eine Katastrophe. Rassismus und Sexismus würden ohne Ende reproduziert. Und Gerd Schinkel sei schon vor einem halben Jahr gebeten worden, nicht mehr in Lützerath aufzutauchen wegen seiner antisemitischen Lieder..."

Offensichtlich wurde mit der öffentlichen Denunzierung am 31.10.2021 in Lützerath der Weg freigemacht wurde, dass nun jeder und jede nach Belieben über eine andere Person rufschädigend herfallen kann. Die hartnäckige Verweigerung einer öffentlichen Rehabilitierung und die Ablehnung, für das an ihm immer weiter begangene und reproduzierte Unrecht Verantwortung zu übernehmen, hat zur Folge, dass Gerd Schinkel offenbar zum „Freiwild“ wurde. Ihm kann nunmehr von jedem ganz nach Belieben und öffentlich unwidersprochenen der Vorwurf des Antisemitismus vorgehalten werden und sei er noch so falsch. Die Verantwortung dafür trägt allein Kante.

Ihre Aussage bei dem Gespräch in kleinem Kreis, dass der Vorwurf gegen Gerd Schinkel nicht mehr aufrechterhalten werden könne, ist offensichtlich reine Makulatur. Sie hat es zwar gesagt, aber steht nicht mehr dazu oder will es sogar nicht mehr wahrhaben. Auf großer Bühne hatte Kante von verstecktem Antisemitismus über eingeschleuste Codewörter gesprochen, und dies klar als bewusstes, absichtliches Handeln dargestellt. Bei dem klärenden Gespräch war eine „ganz andere Kante“ zu vernehmen, die davon gesprochen hatte, eine versehentliche Benutzung antisemitischer Codewörter aus der rechten, antisemitischen Szene könne jedem mal passieren und dass es ihr selbst sogar schon mal passiert wäre, und sie deshalb Anschuldigungen ausgesetzt gewesen sei.

Ihre öffentlich vorgebrachte Anschuldigung ist weitaus schwerwiegender als das, was sie in dem Gespräch in kleinem Kreis geäußert hat, als sie anerkennend hervorhob, dass Gerd Schinkel diese zwei Wörter aus seinem Lied herausgenommen hatte und dies zeige, dass es ihm tatsächlich nur unabsichtlich passiert sei. Welche Kante ist glaubwürdig? Offenbar glaubwürdiger ist die vom Überfall am 31.10.2021, weil sie seitdem klar und deutlich keinerlei Verantwortung übernommen hat, den öffentlich ausgerufenen Rufmord einer falschen Anschuldigung öffentlich zurückzunehmen und in der Programmgestaltung der folgenden Demos, auch zuletzt am 12.11.22 offenbar als mit maßgebliche Person dafür gesorgt haben muss, dass die Androhung, Gerd Schinkel solle nicht mehr nach Lützerath eingeladen werden, sich bewahrheiten sollte.

 

14.          Die auf Twitter nach Pfingsten 2022 geäußerte Aussage, es habe in Lützerath ein halbes Jahr zuvor einen Beschluss des Dorfplenums gegeben, dass Gerd Schinkel wegen seiner antisemitischen Lieder nicht mehr in Lützerath willkommen sei, konnte ausschließlich vom Dorfplenum selbst dementiert und so zur Unwahrheit erklärt werden.

 

Einstündiges Gespräch in Lützerath wegen der Behauptung auf Twitter   am 11.6.2022  

Um Gerd Schinkel als antisemitisch anzuprangern, wurde in dem rufmörderischen Twitter-Tweet nach dem 6. Juni 2022 wider besseres Wissen behauptet, es habe in Lützerath einen Beschluss des Dorfplenums gegeben, dass Gerd Schinkel wegen seiner antisemitischen Lieder nicht mehr in Lützerath willkommen sei. Einige Menschen aus Lützerath versicherten, dass es einen solchen Beschluss nie gegeben habe. Aber es ist ausschließlich “Lützi Lebt“, das klarstellend widersprechen und entgegenhalten kann, dass es einen solchen Beschluss nie gegeben habe.

Ein einstündiges Gespräch am 11.6.2022, an dem zwei Personen zur Verteidigung von Gerd Schinkel teilnahmen und drei Menschen, denen eine zentrale Rolle in „Lützerath lebt“ und FFF zukommt, führte lediglich zu einer vagen Versprechung, man „wolle sich darum bemühen, dass Kante gebeten werde, sich dazu zu äußern“. Die Forderung, dass „Lützi lebt“ die Falschmeldung über einen angeblichen Beschluss des Dorfplenums gegen Gerd Schinkel öffentlich dementiert, wurde abgewiesen. Zur Begründung wurde erläutert, es wäre schwierig, von „Lützi lebt“ eine solche Erklärung zu erhalten, weil „so unterschiedliche Menschen vor Ort“ wären. Allerdings hat „Lützi Lebt“ Pressesprecher:innen, zu denen auch Kante selbst gehört. Regelmäßig werden Pressestatements herausgegeben. Was hindert das „Presseteam“ daran, eine Falschmeldung über einen Beschluss des Dorfplenums, den es laut Aussagen von verschiedenen Personen nie gegeben hat, zu korrigieren?

Damit bleibt es, trotz aller intensiver Bemühungen das Unrecht, welches bei dem Überfall am 31.10.2021 Gerd Schinkel angetan wurde, bei genau diesem Unrecht, und zwar weil man es so will. Eine andere Erklärung gibt es nicht.

Weitere Versuche, zu einer Konfliktbeilegung zu gelangen,  liefen immer ins Leere.

15.          Versuch der RWE Tribunal Initiative, „Lützi Lebt“ brieflich zu einer Stellungnahme aufzufordern

20.6.2022 Das Gespräch am 11.6.2022, blieb ohne erkennbare Konsequenzen. Deshalb wurde danach von der RWE-Tribunal Initiative ein weiterer brieflicher Versuch unternommen, „Lützi Lebt“ zu einer Stellungnahme zu bewegen. Nach früheren Erfahrungen, dass Anfragen und Bitten unbeantwortet blieben, wurde „Lützi lebt“ diesmal eine Frist gesetzt und gebeten, bis Mitte Juli/15.Juli zu antworten.

12.7.2022 Nachfragen dazu wurden von da an in das regelmäßig stattfindende Deli-Vernetzungstreffen hereingetragen. Aus diesem Delivernetzungstreffen wurde mitgeteilt, das Thema sei im Plenum besprochen worden und jetzt gebe es dazu eine Kleingruppe, doch seien für die vielen Aufgaben einfach nicht genug Menschen da, weshalb bis zum 15.7. keine Antwort zu erwarten sei. Der 15.7.2022 verging, ohne dass der Brief der RWE-Tribunal-Initiative beantwortet worden wäre.

23.7.2022 Zwei Jahre Mahnwachen Fest - Gespräch mit Kante in Lützerath 

Beim Fest zum zweijährigen Bestehen der Mahnwache am 23.7.2022 erklärte Kante, wahrscheinlich würde „Lützi lebt“, nicht antworten, weil sie „die Sache nicht noch größer machen“ wollten. In wessen Interesse? War „Lützi lebt“ diese Art des Konflikt-Managements inzwischen peinlich?

Alle weiteren Konflikt-Lösungsversuche verliefen ebenfalls  ins Leere. Schließlich wurde auch das Mediationsangebot von Seiten der RWE Tribunal Initiative durch Lützi Lebt abgelehnt.

Und damit kann der von Kante am 31.10.2021 gestartete Rufmord für Gerd Schinkel in der Öffentlichkeit immer weitere Auswüchse treiben.

Offenbar ist das auch so gewollt, anderenfalls hätte man seit über einem Jahr reagieren können.

 

16.          Es stellen sich abschließende Fragen:

Wem nützt ein Rufmord mit dem Vorwurf des Antisemitismus gegenüber einem Liedermacher, dem ganz offensichtlich in seiner gesamten Haltung kein Antisemitismus nachzuweisen ist? Er hat auf die Vorhaltung, er habe zwei antisemitische Code-Wörter verwendet, mit der Streichung dieser Wörter aus seinem Liedtext reagiert. Es handelt sich um einen Liedermacher, der auch zahlreiche Lieder gegen Rechtsradikalismus geschrieben hat.

Es nützt sicher nicht jüdischen Menschen, wenn mit dem Antisemitismus-Vorwurf Menschen überzogen und in Verruf gebracht werden, die weder antisemitische Positionen vertreten noch in irgendeiner Weise Antisemiten sind. Wem nützt es also dann?

 

Und wem nützt es, dass ein Liedermacher, der sich seit sehr vielen Jahren mit einem großen Liederrepertoire gegen die Zerstörung des Braunkohleabbaus und gegen RWE ankämpft, der mit Liedern zu einer Art Ikone des Widerstandes im Hambacher Wald geworden ist, in Verruf gebracht und ausgegrenzt wird?

 

Es nützt vorrangig RWE und es nützt der RWE-verbundenen Landesregierung. Hier erfolgt, könnte man vermuten, ein von langer Hand gesteuerter Versuch, einen unbequemen Kritiker und Autor emotionaler Lieder, die den Widerstand stärken, mundtot zu machen. Wer verfolgt hier also eigentlich welche Interessen? Diese Fragen drängen sich auf.