FUNKTIONSLIEDER 3

 

CD 9  Funktionslieder dieser CD mit "laufender Nummer"


 

09146 Unzeit

 

09147 Zeit, was zu tun

 

09148 Ende der Geduld

 

09149 Respekt

 

09150 Ihr wollt’s nicht anders

 

09151 Aufgepasst

 

09152 Sie spieln auf Zeit

 

09153 Der Rumeiermann

 

09154 Das rote C

 

09155 Image beschädigt

 

09156 Leserbrief-Artisten

 

09157 Sag mal, Einsatzpolizist

 

09158 Pech gehabt

 

09159 Artensterben k

 

09160 Spalterei

 

09161 Muss sein

 

09162 Grund, Ort und Zeit

 

09163 Drei Rosen (2019)

 

09164 Zulauf

 

09165 Halt durch

 

 

 

Nachfolgend die Texte der Lieder dieser CD zusammenhängend

 
 

 

UNZEIT

 

 

 

Keine Zeit für schöne Lieder,

 

nicht für Herz und nicht für Scherz,

 

denn zu viel läuft aus dem Ruder

 

und entschwindet nebelwärts.

 

Dabei ist das, was wir brauchen

 

gerade das, was heute fehlt -

 

wenn an Zorn und Wut zu viel ist,

 

gibt es mehr noch, was doch zählt...

 

 

 

Keine Zeit mehr für Romantik,

 

warme Worte, Mondenschein.

 

Wenn die Wirklichkeit sich nackt zeigt,

 

will man laut dagegen schrei‘n.

 

Woran glauben, wenn nichts wahr ist?

 

Wenn nichts überzeugen kann?

 

Womit sich dann noch behaupten?

 

Wie fängt man am besten an?

 

 

 

Keine Zeit für heißes Sehnen,

 

nicht für Sonnenuntergang,

 

nicht für Verse, nicht für Reime –

 

mehr für Ungeduld und Drang,

 

an der Zukunft nicht zu zweifeln,

 

Gegenwart nicht zu entfliehn,

 

aus Vergangenem zu lernen,

 

eigene Rückschlüsse zu ziehn…

 

 

 

Wann wär‘ Zeit für schöne Lieder,

 

die ich auch viel lieber sing?

 

Sind sie im Moment zu leise?

 

Ihre Wirkung zu gering,

 

wenn die Fähigkeit, zu lauschen,

 

sich erholt, regeneriert,

 

und Verlogenes verklungen

 

in weiter Stille sich verliert.

 

 

 

Dann wär‘ Zeit für Harmonien,

 

die im Wohlklang sich ergehn,

 

und für ausgefeilte Worte

 

die geschliffen für sich stehn,

 

die getragen von Akkorden

 

aus dem Kopf nicht schwinden wolln,

 

die in Wärme sich erschöpfen

 

und sich nicht verlieren solln.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ZEIT, WAS ZU TUN (für Tanja Brouwers)

 

 

 

Zeit zu erwachen, Zeit was zu machen –

 

schaut nicht mehr zu, es ist Zeit,

 

und zwar jetzt und nun.

 

Wird nicht besser von ganz alleine -

 

besser wirds nur, wenn wir was tun.

 

 

 

Unsere Erde gibt es nur einmal –

 

schaut nicht mehr zu, es ist Zeit,

 

und zwar jetzt und nun.

 

wird nicht besser von ganz alleine -

 

besser wirds nur, wenn wir was tun.

 

 

 

Wir wolln sie säubern, statt auszuräubern

 

statt auszuruhn. Raus, hinaus,

 

und zwar jetzt und nun -

 

die Zukunft blüht nicht von alleine -

 

Zeit, zu handeln, was zu tun.

 

 

 

Kein‘ Sinn zu warten - besser zu starten -

 

nicht blind vertraut. Hingeschaut,

 

und zwar jetzt und nun

 

Die Zukunft blüht nicht von alleine -

 

Zeit, zu handeln, was zu tun.

 

 

 

Wir wolln nicht weichen und was erreichen

 

Klimagerechtigkeit,

 

die wolln wir jetzt und nun.

 

Es wird nicht besser von ganz alleine -

 

besser wirds nur, wenn wir was tun.

 

 

 

Tanja war mit als erste da,

 

sah nicht mehr zu,

 

denn es war Zeit, was zu tun.

 

Wird nicht besser von ganz alleine -

 

besser wird‘s nur, wenn wir was tun.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ENDE DER GEDULD

 

 

 

Protest und Streik - ein Jahr vorbei:

 

Glaubt ihr, wir warten einfach ab?

 

Wir nehmen uns nur weiter frei,

 

schaufelt ihr weiter unser Grab?

 

Jeder verdient das, was er kriegt.

 

Ihr sagt doch, dass sich Einsatz lohnt.

 

Ist das, was da jetzt vor uns liegt,

 

noch Zukunft? Bleibt niemand verschont?

 

 

 

Refrain:

 

Wenn ihr Profitgier-Träume träumt,

 

dann sucht jetzt nicht bei uns die Schuld.

 

Ihr hab die letzte Frist versäumt -

 

wir sind am Ende der Geduld.

 

 

 

Euch interessiert nicht, was wir wolln.

 

Auch wenn wir‘s sagen, laut und klar,

 

verlangt ihr nur das, was wir solln.

 

Zahlt ihr die Rechnung jetzt in bar?

 

Habt ihr die Übersicht verlorn?

 

Tut ihr so, als wär alles gut,

 

fliegt euch der Laden um die Ohrn,

 

zeigen wir euch erst unsere Wut…

 

 

 

Wenn ihr uns weiter ignoriert,

 

als würden wir nicht existiern,

 

wenn immer weiter nichts passiert -

 

wollt ihr das tatsächlich riskiern?

 

Ihr werdet jetzt von uns geweckt -

 

zieht eure Köpfe aus dem Sand,

 

und wenn euch, was ihr merkt, erschreckt,

 

liegt, was noch kommt, in eurer Hand.

 

 

 

Ihr solltet einsehn - jetzt ist Schicht.

 

Es so gewiss nicht weiter geht.

 

Was nötig ist, begreift ihr nicht,

 

weil ihr euch selbst im Wege steht.

 

Es eilt, wir haben keine Zeit,

 

bis ihr es schließlich auch kapiert.

 

Vorbei ist die Behutsamkeit -

 

Weil ihr nichts tut, wird reagiert…

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

RESPEKT                                                a/0

 

 

 

Ich weiß ja, Heldinnen und Helden wollt ihr nicht sein.      aFG I E

 

Doch neben euch, da fühl ich mich so deutlich klein.                 aFde

 

Ihr rettet Leben – was mach ich? Ich singe bloß -              aFGE

 

Deshalb schon find ich, ich bin klein, und ihr seid groß.    aFd I E

 

Ihr werdet kriminalisiert, ich ignoriert -                                E I a a/G

 

ich sing von denen, die ertrinken –                                     a/F#

 

Ihr verhindert, dass es passiert…                                      a/F a

 

a/G a/F# a/F

 

Refrain:

 

Lehnt ihr Verehrung ab, dann nehmt unsern Respekt -     Fa

 

auch wenn ihr euch lieber sogar davor versteckt.              FGa

 

 

 

Ich weiß, ihr mögt um euch den ganzen Rummel nicht,

 

nehmt anderes wichtiger, als dass man über euch spricht,

 

doch euer Beispiel, das ihr gebt, das imponiert,

 

deshalb ist gut, wenn man darüber informiert,

 

dass man es wenigstens doch so zur Kenntnis nimmt,

 

der Kompass irgendwann sich neu justiert

 

irgendwann doch wieder stimmt.

 

 

 

Ihr stellt die an‘n Pranger, die sich in den Weg euch stelln

 

lasst Hilfeschreie vom Meer nach Europa gelln,

 

tut, was ihr tun müsst, fragt nicht, machen andere mit.

 

Stehn andere nicht auf, geht ihr mehr als nur einen Schritt

 

Geht eure Wege unbeirrt weiter voran,

 

verliert das Ziel nicht aus euerm Blick,  

 

und kommt irgendwann dort an.  -

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

IHR WOLLT’S NICHT ANDERS

 

 

 

Nein, wir sind lange noch nicht fertig.

 

Nein, vorbei ist das noch nicht,

 

wenn man uns himmelblau belügt

 

und laue Fürze nur verspricht,

 

die man als Wind of Change verkauft

 

und nur am Wendehammer kreist,

 

und nicht das Mindeste verstanden hat

 

und das auch noch beweist.

 

 

 

Refrain:

 

Fällt euch die Einsicht derartig schwer

 

ihr wollt‘s nicht anders - dann kriegt ihr mehr,

 

ihr wollt’s nicht anders – wir werden mehr.

 

 

 

Nein wir haben noch nicht fertig,

 

wenn ihr euch unbelehrbar zeigt

 

und die Zukunft eurer Kinder,

 

eurer Enkel so vergeigt.

 

Habt ihr wirklich kein Gewissen?

 

Ihr zeigt klar, es muss so sein.

 

Fällt euch Pendlerpauschalisten

 

zur Klimarettung nicht mehr ein?

 

 

 

Nein, das war noch längst nicht alles!

 

Wer nicht hören will, muss fühln.

 

Glaubt ihr wirklich, so gelingt

 

die Erderhitzung abzukühln?

 

Steigt das Wasser an den Küsten,

 

fragt ihr dann, kommt jeder mit?

 

Wer die Weckrufe wie ihr

 

verschläft, ist geistig nicht mehr fit.

 

 

 

Haltet ihr für Kompromisse,

 

was ihr hirnlos vorgelegt,

 

jede Forschung ignorierend,

 

jede Warnung weggefegt,

 

lasst die letzten Chancen liegen,

 

fahrt die Zukunft an die Wand,

 

backt Reförmchen und tut so,

 

als reicht es aus, spielt ihr im Sand.

 

 

 

Nein, das wollt ihr nicht begreifen:

 

Aus Versehn seid ihr nicht stur!

 

Zur Verantwortung für Feigheit

 

zieht euch letztlich die Natur.

 

Dann wollt ihr es nicht gewesen

 

sein, zur Buße nicht bereit,

 

tretet ab, nehmt eure Hüte,

 

jetzt zum Ende eurer Zeit.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

AUFGEPASST

 

 

 

Wenn sie versuchen, mit Verboten,

 

euch mit Gesetzen auszubooten,

 

um euren Widerstand zu brechen,

 

zu blockiern,

 

dann macht euch klar, sollt nicht vergessen:

 

sie wahren nicht eure Interessen,

 

weil andere von ihrem Regieren

 

profitiern.

 

 

 

Refrain:

 

Zeigt euren Zorn, gebt nichts verlorn

 

Beginnt, wenn es denn sein muss,

 

ruhig auch mal von vorn.

 

Seid auf der Hut, bewahrt die Wut -

 

wenn ihr nicht nachgebt,

 

geht es euch am Ende gut.

 

 

 

Ihr müsst für Tränen euch nicht schämen,

 

nur euren Mut zusammennehmen,

 

und den Rücken durchgedrückt,

 

gerade gemacht.

 

Ihr seid nicht schwach, sondern habt Stärke,

 

geht ihr bewusst vereint zu Werke

 

und kriegt, wenn ihr es wollt,

 

allerhand vollbracht.

 

 

 

Sie wolln mit Kraft euch unterdrücken,

 

ihr müsst euch dafür nicht noch bücken,

 

zeigt, dass ihr ihnen, euch zu knechten,

 

nicht erlaubt.

 

Wenn sie versuchen, nett zu sprechen -

 

fallt nicht drauf rein, das wird sich rächen.

 

Ihr seid verloren, wenn ihr ihnen

 

auch noch glaubt.

 

 

 

Gekaufte Handlanger und Büttel,

 

jeder Weg und jedes Mittel,

 

ist ihnen recht, um ihre Herrschaft

 

zu bewahrn.

 

Es gibt nur eins, was sie verstehen:

 

Recht zu verbiegen und zu drehen…

 

Vertraut ihr ihnen, habt ihr

 

eure Zeit vertan.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

SIE SPIELN AUF ZEIT

 

 

 

Sie spieln auf Zeit, legen die Hände in den Schoß.

 

Sie suchen Streit und sind im Provozieren groß.

 

Sie haben nicht verstanden, was sie so riskiern.

 

Vermutlich ist es so: Sie wolln es nicht kapiern.

 

Sie machen gar nichts und sie sitzen einfach aus.

 

Beschließen Larifari, halten sonst sich raus.

 

Die Bagger schaufeln weiter sich dem Waldrand nah -

 

und sie tun so, als wär‘ das alles gar nicht wahr.

 

 

 

Sie machen Wind nur mit Gebläse,

 

zerstörn mit Säge und mit Fräse,

 

werfen mit Nebelkerzen um sich, schlagen Schaum

 

begreifen nichts, tun überlegen,

 

wenn sie sich nicht die Spur bewegen,

 

und merken, was sie so verlieren nicht mal kaum.

 

Ihr müsst euch wehren, jetzt, nicht irgendwann!

 

Lasst euch nicht bremsen, denn wenn ihr nichts tut, wer dann?

 

 

 

Sie reden Blech, so dass es scheppert, ziemlich laut.

 

Wenn sie sich melden, dann wird kaum noch aufgeschaut.

 

Ihr Versagen ist total und permanent -

 

Das konnt man wissen, weil man sie ja schließlich kennt.

 

Denen, die sie bezahlen, sichern sie Profit,

 

verhindern, dass zur Klimarettung was geschieht,

 

und unterdrücken Widerstand mit Polizei

 

halten Verbrechern gut geschmiert den Rücken frei.

 

 

 

Wer sich von Gier zerfressen seine Hände reibt,

 

ob der bemerkt, dass ihm kaum Zeit genügend bleibt,

 

um auszugeben, was zusammen er gerafft,

 

wenn er so gierig unumkehrbar Fakten schafft.

 

Denn wenn der Kipp-Punkt erst erreicht, geht‘s nicht zurück.

 

Und die, die das nicht mehr erleben, haben Glück.

 

Was machen Großverdiener dann mit ihrem Geld?

 

Fragt dann nicht, wo das herkommt - ihr habt es bestellt.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

DER RUMEIERMANN                                                          G/0

 

 

 

Was Zeitungen so schreiben –                         G

 

Papier hat ja Geduld:                              D

 

Zum Beispiel der Anstatt-Anzeiger…               G

 

wer war daran schuld?                           D

 

Muss man alles glauben?                                 C

 

Muss man alles lesen?                                     G

 

Wer saugt aus seinen Fingern?                       A

 

Wer ist das gewesen?                            D

 

Denken die ein Printenlutscher                         C

 

Bundeskanzler kann…                            G

 

Hatten die kein‘ Gegenleser?                           A

 

Glauben die selbst dran?                                  D

 

 

 

Refrain:

 

Der is n Rumeiermann,                           C

 

der doch nur rumeiern kann…                G

 

Seht ihn beim Rumeiern an –                  D

 

das ist n Rumeiermann…                      G

 

Der is n Rumeiermann,                           C

 

der doch nur rumeiern kann…                G

 

Lasst den doch bloß nirgends dran,       D7

 

weil der nur rumeiern kann.          G

 

 

 

Was Journalisten schreiben

 

auf geduldigem Papier,

 

so wie der Anstatt-Anzeiger –

 

was für ein Geschmier…

 

Muss man alles glauben,

 

als wär es so gewesen?

 

Kann man das nicht einfach

 

ganz schnell überlesen…

 

Was soll denn ein Printenlutscher

 

in dem hohen Amt?

 

Sind die vielleicht irgendwo

 

zu nah vorbei geschrammt?

 

 

 

Refrain:

 

Das is n Rumeiermann,

 

der doch nur rumeiern kann…

 

Seht ihn beim Rumeiern an –

 

das ist n Rumeiermann…

 

Das is n Rumeiermann,

 

der doch nur rumeiern kann…

 

Lasst den doch bloß nirgends dran,

 

weil der nur rumeiern kann.

 

Denn wer nur rumeiern kann,

 

nur Printen lutscht dann und wann,

 

das is n Rumeiermann,

 

weil der nur rumeiern kann.

 

 

 

Was man in Kommentaren hört,

 

oder im Bericht,

 

da kann man nicht draufkommen

 

und das glaubt man besser nicht.

 

Wer hat so Ideen oder

 

kann sich sowas vorstelln?

 

Kann das ohne Drogen

 

einfach so aus ei‘m hervorquelln?

 

Hatte einer schlimme Träume,

 

einen Horrortrip?

 

Wenn der wieder aufwacht,

 

gebt ihm besser diesen Tipp:

 

 

 

Refrain:

 

Der is n Rumeiermann,

 

der doch nur rumeiern kann…

 

Seht ihn beim Rumeiern an –

 

das ist n Rumeiermann…

 

Der is n Rumeiermann,

 

der doch nur rumeiern kann…

 

Lasst den doch bloß nirgends dran,

 

weil der nur rumeiern kann.

 

 

 

Gab es eine Märchenstunde?

 

War der Eintritt frei?

 

Hatte einer zu viel Zeit?

 

War deshalb mit dabei?

 

Stand das wohl im Internet?

 

Vielleicht in Illustrierten?

 

Die braucht man nicht zu lesen,

 

wenn die sowas registrierten.

 

Glauben die im Ernst, dass Laschet

 

Bundeskanzler kann –

 

Man weiß doch nicht mal sicher,

 

ob der Printen lutschen kann…

 

 

 

Refrain:

 

Das is n Rumeiermann,

 

der doch nur rumeiern kann…

 

Seht ihn beim Rumeiern an –

 

das ist n Rumeiermann…

 

Das is n Rumeiermann,

 

der doch nur rumeiern kann…

 

Lasst den doch bloß nirgends dran,

 

weil der nur rumeiern kann.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

DAS ROTE C

 

 

 

Das C stand vor D U,

 

wo es so überflüssig schien,

 

als Abkürzung für „christlich“,

 

und wollt so gerne weiter ziehn.

 

Der erhob’ne Anspruch war

 

von Erfüllung weit entfernt.

 

Doch es war nicht erkennbar,

 

dass man Nötiges auch lernt.

 

 

 

Das rote C vom D U nahm

 

man auf Reisen mit durch‘s Land,

 

um so danach zu suchen,

 

wo man denn Christliches noch fand.

 

Das DU ließ man dort hängen,

 

wo es anspruchslos noch hing,

 

als man alleine mit dem C

 

auf weite Reisen ging.

 

 

 

Refrain:

 

Hedwig Drabik, die ist gläubig,

 

auch wenn sie nicht alles glaubt.

 

Kein Pfaffe mit dem Kirchenschlüssel

 

ihr den Glauben raubt...

 

 

 

Es sah ne Menge Orte,

 

wo’s zu gebrauchen wär,

 

wo man das Wörtchen „christlich“ nutzte:

 

Hohl, beliebig, leer.

 

Das C schien gut verwendbar,

 

wo’s einen Mangel gab,

 

als wär‘ es längst verendet

 

und tief verscharrt im Grab.

 

 

 

So kam es auch nach Keyenberg,

 

wo manches Haus schon leer.

 

Mancher sah für sich dort

 

lang schon keine Zukunft mehr.

 

Die Kirche war verscherbelt,

 

als ob sie eine Scheune wär.

 

Der Pfaffe weinte ihr

 

nicht eine Träne hinterher.

 

 

 

Die Küsterin im Glauben

 

schloss für das C die Kirche auf.

 

Es kam den Weg zum Kreuz

 

gebückt bis zum Altar hinauf.

 

Es sah sich in der Kirche um:

 

Vom Pfaffen nichts zu sehn.

 

Glaubt der, ihm wird vergeben,

 

wird er vor seinem Herrn einst stehn...

 

 

 

Das rote C in Keyenberg,

 

es stand vor dem Altar

 

der Heilig-Kreuz-Kirche in Keyenberg,

 

und macht dort so sichtbar klar:

 

Es hat eine Symbolik,

 

die einer Kirche nicht gefällt,

 

die so - wie die Partei –

 

sich „christlich“ nennt, für „christlich“ hält...

 

 

 

Ist „christlich“, dass man Menschen

 

für Profit die Heimat raubt?

 

Die Schöpfung ruiniert?

 

Und dafür an Vergebung glaubt?

 

Die Kirche nennt sich „christlich“,

 

so nennt sich auch die Partei...

 

Weil sie dies nicht verhindern,

 

ist das C nicht mehr dabei...

 

 

 

Der Küsterin, die aufschloss,

 

das C in die Kirche ließ,

 

den Pfaffen so in Christlichkeit

 

erkennbar unterwies.

 

Den Schlüssel abzugeben,

 

der Pfaffe ihr befahl...

 

nun wird sein Weg ins Paradies

 

mutmaßlich ziemlich schmal.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

IMAGE BESCHÄDIGT

 

 

 

Image beschädigt, Ruf ramponiert,                                    Gea6D9

 

RWE hat die Fratze gefällig maskiert.                                Gea6D7

 

Das Profil wird geliftet, die Glatze eingeschmiert -            GeCD

 

so hat RWE sich die Fresse poliert.                                   GeCDG

 

 

 

Grün ist der Mantel, den man sich umgehängt,                          GeCD

 

und grün auch das Fähnchen, das man so heftig schwenkt.     GeaD

 

Man tut so, als wär man, und würde nun wolln -                GeCD

 

aber doch nur, weil alle das glauben solln.                        CGDG

 

Grün die Fassade, hinter die man sich stellt,                     GeCD

 

grün übertüncht, weil man’s für ratsam hält,                       Gea6D9

 

man tut so, als ob man so sei und wär‘ –                           GeCD

 

aber wer so viel lügt, dem glaubt man nie mehr.                CGD9G

 

 

 

Was stinkt zum Himmel, was dampft, qualmt und raucht,

 

verpestet die Luft, als ob man das braucht.

 

Die Heimat verheizt und Strom exportiert,

 

um Profit zu erzielen, subventioniert.

 

 

 

RWE kratzt im Boden, gräbt, wühlt und staubt,

 

bricht seine Versprechen, die keiner je glaubt.

 

Die Heimat verfeuert, die Menschen verjagt,

 

die Kirchen zerstört – wer hat moralisch versagt?

 

 

 

Ganzseitige Werbung, koordiniert,

 

mit der man sich nun als „geläutert“ serviert.

 

Was für ein Zirkus und welch Schmierenstück -

 

was für ne Verarschung - weist sie laut zurück.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

LESERBRIEF-ARTISTEN

 

 

 

Ihr Leserbrief-Artisten

 

mit der Windräder-Phobie,

 

hebt ihr auf, was ihr so faselt

 

über Windkraftenergie?

 

Wer die neueste Atomkraft

 

für ungefährlich hält,

 

was kriegt der als Lobbyist?

 

Strom umsonst, dazu noch Geld?

 

 

 

Ihr Leserbrief-Verschicker,

 

die ihr schräg argumentiert,

 

wie erklärt ihr euren Enkeln,

 

was durch eure Schuld passiert,

 

sterben Millionen Lebewesen,

 

weil ihr zu dumm zur Einsicht seid,

 

und haltet unbelehrbar euch

 

noch immer für gescheit…

 

 

 

Ihr Leserbriefe-Schreiber,

 

die ihr der Wissenschaft nicht glaubt,

 

die euch Beweise präsentiert –

 

was glaubt ihr überhaupt?

 

Nur was euch in den Kram passt

 

und euch bequemer ist,

 

weil ihr nicht einsehn wollt, wovon

 

ihr nichts versteht und wisst?

 

 

 

Ihr Leserbrief-Versender,

 

die ihr Gefahren nicht erkennt,

 

wenn selbst an eurem eignen Haus

 

schon längst der Dachstuhl brennt.

 

Wollt ihr nicht überleben?

 

Seht, was den Kindern droht!

 

Schreckt euch die Sintflut nicht?

 

Seid ihr, bevor sie kommt, schon tot?

 

 

 

Ihr Leserbrief-Propheten,

 

wollt ihr partout nicht sehn,

 

was nicht zu übersehen ist –

 

es ist nicht zu verstehn…

 

Schreckt euch nicht der Gedanke,

 

was aus euren Enkeln wird,

 

nur weil ihr stur darauf beharrt,

 

dass ihr euch niemals irrt.

 

 

 

Ihr Leserbrief-Experten

 

mit so viel Sachverstand,

 

ihr klaut die Zukunft eurer Enkel

 

und zerstört das Land.

 

Könnt ihr ruhig schlafen,

 

so dumm und so borniert?

 

Glaubt ihr, nur weil ihr‘s nicht wollt,

 

was kommt, schon nicht passiert...

 

 

 

Ihr Leserbrief-Verfasser

 

mit dem Ignoranten-Zorn,

 

wo habt ihr so unterwegs

 

den Verstand verlorn?

 

Was war es, das Euch so

 

weit und tief in Dummheit trieb,

 

dass auch von euerm Gewissen

 

kein Rest mehr übrigblieb?

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

SAG MAL, EINSATZPOLIZIST                                 e/0

 

 

 

Sag mal, Einsatzpolizist,                         e

 

hast du schon mal daran gedacht: G

 

Willst du‘s wirklich, wenn man dich         D

 

zum Werkzeug macht?                           e

 

Wenn man dich benutzt,                          e

 

quasi als Folterinstrument,                     G

 

oder als ein Folterknecht,                        D

 

der keine Gnade kennt?                         e

 

 

 

Sag mal, Einsatzpolizistin,

 

hast du überlegt,

 

wenn du in Ohrn und Augen drückst,

 

was dich dazu bewegt?

 

Wenn man dir befiehlt, zu tun,

 

was dir bedenklich scheint?

 

Regt kein Gewissen sich,

 

siehst du, dass jemand weint?

 

 

 

Willst du befördert werden?          CD

 

Hältst es für normal?                     G Ie

 

Auch wenn du Schmerzen zufügst?       C

 

Hast du keine Wahl?                      De

 

 

 

Einsatzpolizist, sag,

 

bist du stolz auf dein’ Beruf?

 

Sorgst dich nicht

 

um deine Würde, um dein‘ Ruf,

 

wenn du mit Ruhe und bedächtig

 

Handgelenke brichst?

 

Bangst um dein‘ Ruf nur,

 

wenn du Befehlen widersprichst?

 

 

 

Einsatzpolizistin,

 

hat man dir alles beigebracht,

 

was dich zur Frau, die Menschen

 

schützen könnte, macht?

 

Denkst du über das, was dir

 

befohlen wird, auch nach?

 

Liegt dein Denkvermögen

 

im Prügeleinsatz brach?

 

 

 

 

 

Einsatzleiter, trägst du

 

die Verantwortung mit Lust?

 

Ist dir Verantwortung,

 

wie du sie trägst, bewusst?

 

Schützt du vor Gewalt, die du

 

doch selbst befohlen hast?

 

Hast jede Fortbildung

 

zur Menschlichkeit verpasst?

 

 

 

Einsatzleiter, was geschieht,

 

hat einer mal den Mut,

 

Befehle zu verweigern,

 

und das tut, was man tut? Nämlich

 

nicht auf den einzuprügeln,

 

der gewaltlos sitzen bleibt,

 

nur weil‘s vor Wut zur Weißglut

 

ein‘ Minister treibt?

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

PECH GEHABT                                      C/2

 

 

 

Glückstadt im Pech: Es wird verschwinden.    C

 

Man wird es einfach nicht mehr finden,           CC7

 

dort wo es lag am Elbestrand,                          F

 

da gibt es dann nicht mal mehr Sand.             C

 

Die Elbe war mal etwas enger –                       G

 

nun braucht die Fähre deutlich länger…          F

 

der alte Hafen und der Ort –                   C

 

sind einfach weggespült und fort.                     GC

 

 

 

Die Flut wird sich ins Land ergießen,

 

und über Städte, Dörfer fließen.

 

Hinter der Küste, hinterm Watt,

 

da ist das Land einfach zu platt.

 

Und wer beizeiten nicht geflohen,

 

 den wird der Untergang bedrohen –

 

und manches reetgedeckte Haus,

 

sieht unter Wasser trostlos aus.

 

 

 

Refrain:Wer wird noch wissen, wie‘s mal war:                   F

 

Bei Ebbe war kein Meer mehr da…                           C

 

Das ist dann sicher nicht mehr so -                            F

 

Verschwand das Land dann irgendwo                      GG7

 

 

 

An der Küste, vor den Deichen,

 

erkennt man untrügliche Zeichen:

 

Wer noch in Inseln investiert,

 

womöglich bald viel Geld verliert.

 

Da braucht man nicht zu phantasieren,

 

denn es wird absehbar passieren.

 

Es lebt sich auf dem Meeresgrund

 

wahrscheinlich gar nicht mehr gesund.

 

 

 

Wo sind Cuxhaven, Bremerhaven,

 

was macht man mit den toten Schafen?

 

Man hat dann längst in jedem Priel

 

von Meereswasser viel zu viel.

 

Bestimmt stört es den ein- und andern,

 

man kann durchs Watt gar nicht mehr wandern,

 

Guckt noch ne Leuchtturmspitze raus,

 

hält man die für ein Wasserhaus…

 

 

 

Bestenfalls kann man dann sehen,

 

wie sich die Windräder noch drehen,

 

doch ob man Strom von denen kriegt?

 

Nur wenn ne lange Leitung liegt.,

 

Der Untergang vielleicht gehemmt wird,

 

wenn genug Plastik angeschwemmt wird,

 

das man für neuen Deichbau nimmt,

 

damit die Logik wieder stimmt…

 

 

 

Wie gehn wir um mit dem Planeten,

 

den wir so rücksichtslos zertreten.

 

Der sucht nach neuen Galaxien,

 

wird dorthin nicht mit uns hinziehn.

 

Wozu soll er uns da auch brauchen?

 

Auch ohne uns Vulkane rauchen.

 

Was ist der Erde schon passiert,

 

habn wir uns selber ausradiert…

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ARTENSTERBEN     Kurzfassung

 

 

 

Man kann sein Leben leicht verlieren –

 

es kann ganz einfach so passieren,

 

manchmal fällt einer einfach um –

 

war ein‘ Moment vielleicht zu dumm,

 

Man wird erdrosselt und erschlagen,

 

ohne Erklärungen und Fragen,

 

man stirbt durch Zufall, Unfall, Mord,

 

im Bad, im Klo, beim Fernsehn, Sport.

 

 

 

Aktiv statt nur herumzulungern,

 

kann man verdursten und verhungern,

 

man stirbt durch Schuss, durch Messerstich,

 

ganz anonym, auch öffentlich.

 

Man kann in Feuersbrunst verbrennen,

 

oder stirbt einfach so beim Pennen,

 

Man stirbt beim Streiten und beim Sex –

 

die Gründe sind sehr oft komplex.

 

 

 

Mancher verendet durch Raketen,

 

man kann auch auf ne Mine treten,

 

es bringt auch Giftgas einen um,

 

ganz ohne Antwort auf „Warum“.

 

Man stirbt durch Bomben und Granaten,

 

 auf kurzen Wegen, langen Fahrten,

 

Man stirbt Zuhause, auf der Flucht,

 

hat Depressionen, Drogensucht,

 

 

 

Man wird vom Auto überfahrn,

 

oder stirbt auf der Autobahn,

 

man fällt vom Bahnsteig auf das Gleis,

 

oder bricht ein auf dünnem Eis,

 

wer nicht durchs Beil den Kopf verliert,

 

wird vielleicht auch mal obduziert,

 

weil man sich nicht erklären kann,

 

was war der Grund, wo lag es dran.

 

 

 

Wir reagiern mit Schulterzucken,

 

wie wir es hinnehmen und schlucken,

 

machen so weiter, weiter so –

 

sterben, das muss man sowieso…

 

Warum macht man sich also Sorgen?

 

 Etwas dran tun, das kann man morgen.

 

Mancher hofft sehr auf das Gebet –

 

vielleicht ist dafür längst zu spät…

 

 

 

So stirbt man mit und ohne Erben,

 

man kann verrecken und verderben,

 

arm oder reich, in Krieg und Not –

 

man ist halt irgendwann mal tot…

 

Man kann auf viele Arten sterben,

 

jedoch dass viele Arten sterben,

 

sehn wir mit viel zu viel Geduld –

 

es ist alleine unsere Schuld.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

SPALTEREI

 

 

 

Er hat seine Richtung,

 

sie hat ihren Weg,

 

mancher langsam, manche schnell,

 

eilig oder träg.

 

Jeder geht auf seine Weise,

 

seine eigne Art.

 

Alle wolln ans Ziel, ist auch

 

die Strecke manchmal hart.

 

 

 

Refrain:

 

Woher kommt er,

 

der Hang zu spalten,

 

statt gemeinsam auf das Ziel

 

den Kurs zu halten...

 

 

 

Diese gehn im Gleichschritt,

 

andere ohne Tritt,

 

manche oft pausieren,

 

kommen sonst nicht mit.

 

Manche ziehn vorbei

 

und andere falln schon mal zurück.

 

Manche gehn zusammen

 

ab und zu ein Stück.

 

 

 

Manche gehen anders,

 

eben nicht im gleichen Schritt.

 

Manche stelln sich quer,

 

nehmen andere nicht mit.

 

Wolln den Weg versperrn

 

und gönn‘ keinem eine Rast,  

 

der nicht ins gleiche Outfit,

 

in die gleichen Schuhe passt.

 

 

 

Die geht kerzengerade,

 

er vielleicht gebückt,

 

die hat nichts zu tragen,

 

und ihn vielleicht was drückt,

 

manche gehen in Gruppen,

 

andere im Trott,

 

folgen ihrer Nase,

 

die anderm einen Gott.

 

 

 

Wer mag an jeder Gabelung

 

den Weg neu diskutiern,

 

will nichts davon wissen,

 

man könnt den Weg verliern?

 

Kann einem denn egal sein,

 

wolang der Hase läuft,

 

solang er nur am Abend

 

sein Bier zufrieden säuft…?

 

 

 

Wer steht an der Kreuzung,

 

stellt sich einfach quer,

 

als hätt er einen Kompass,

 

wüsst, wolang es richtig wär,

 

um andern vorzuschreiben,

 

wie ist man unterwegs,

 

wie du in deinem Rucksack

 

das Gepäck zusammenlegst.

 

 

 

Wer aussortiert und aussperrt,

 

wie viel liegt dem am Ziel,

 

das gemeinsam greifbar –

 

da gehts nicht um Pokerspiel!

 

Wenn sich mancher nicht so

 

wichtigmachte oder nähm,

 

man ans Ziel vermutlich rascher

 

und auch leichter käm.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

MUSS SEIN

 

 

 

Das erste, was ich seh, wenn ich verschlafen

 

morgens aus der Wäsche schau, genau

 

Der Himmel, der ist entweder verhangen

 

oder ohne Wolken blau, genau

 

Ich geh mich zu erleichtern, und die Kacheln

 

auf dem Klo sind weiß und grau, genau

 

Ich drück die Spülung, wobei ich beglückt

 

dem so Verschwindenden nachschau, genau.

 

 

 

Draußen ist der Rasen feucht, denn an den

 

Gräsern glitzert noch der Tau, genau

 

Ich dusch mich, und mein Shampoo, das ich

 

auf die Haare spritze, das ist blau - genau

 

Zum Abtrocknen nehm ich mir von der Heizung

 

dann ein Handtuch dunkelgrau, genau

 

zieh mich an und geh zum Frühstück, da

 

sitzt schon ne Weile meine Frau - genau

 

 

 

Im Radio, da hör ich: Auf den Straßen

 

kilometerlanger Stau, genau

 

Gut, dass ich hier sitze, denk ich, während ich

 

nun aus dem Fenster schau, genau

 

Ich guck mal, was ich essen möchte und sehe

 

auch, was isst grad meine Frau, genau

 

Porridge oder Müsli - und da drin sind

 

ein paar Beeren, die sind blau, genau

 

 

 

Ich les was in der Zeitung, dass ich beinah

 

meinen Augen nicht mehr trau, genau

 

Irgendwo ist doch tatsächlich immer noch

 

so ein Atomkraftwerk im Bau, genau

 

Das schockt mich, dass ich auf dem Brötchen

 

erst mal nicht mehr weiter kau, genau

 

Da tropft mir Marmelade runter, so dass ich

 

die Hose mir versau, genau

 

 

 

Draußen in der Nachbarschaft, da röhrt ein

 

SUV und macht Radau, genau

 

Und dem Hund der Nachbarin gefällt das

 

nicht, darum bellt er Wauwau, genau

 

Er ist von einer Rasse, die ist seltener,

 

die Zunge, die ist blau, genau

 

und die heißt, wenn ich mich genau erinnere,

 

tatsächlich auch Chow-Chow – genau, schau, schau…

 

 

 

Ich treffe ein paar Leute, nehm den Schirm mit,

 

weil ich nicht dem Wetter trau, genau

 

Mein Portemonnaie ist beinah leer, ich hab

 

nur einen Schein noch, der ist blau, genau

 

Dann fahr ich mit der Straßenbahn, weil ich da

 

gerne aus dem Fenster schau, genau

 

Am Ziel steig ich dann aus und geh die

 

Treppen hoch in einen großen Bau - genau

 

 

 

Da sitzen ein paar Leute, die sind informiert

 

und reden ziemlich schlau, genau

 

Doch was sie sagen, hör ich nicht, weil ich mir

 

lachend auf die Schenkel hau, genau

 

Die Schenkel werden in der Hose davon

 

nach und nach auch grün und blau, genau

 

Die Leute merken gar nicht mehr, die sagen

 

fast nach jedem Satz genau - genau.

 

 

 

Sagt einer hinter jedem seiner Sätze

 

zur Bestätigung genau, genau

 

Vermutlich nimmt der an, dass ich dem Inhalt

 

deshalb auch viel mehr vertrau, genau

 

Weil ich die Wahrheit nicht bezweifle, und nicht

 

plötzlich glaube, rot sei blau, genau

 

Glaub ich, dass ich ihm, wenn’s kein anderer tut,

 

das Wort aus seinem Wortschatz klau.

 

 

 

Damit es klar ist, sag ich‘s noch mal laut und deutlich

 

ziemlich frech und rau - genau

 

Das sind beileibe nicht nur Männer,

 

die so reden, auch so manche Frau, genau.

 

Und wenn ich mich darüber dann sogar auch

 

noch zu singen mutig trau - genau

 

Dann sei mir nicht mehr böse, wenn ich dir

 

danach nett in die Augen schau – genau.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

GRUND, ORT UND ZEIT

 

 

 

Ein anderer Spaziergang am Sonntag im Hambacher Wald -

 

so angekündigt – und es ist nass, es ist kalt,

 

um den letzten Stand der Dinge dort zu erfahrn -

 

zu demonstriern, man kann so mit uns nicht verfahrn.

 

Die Bagger, die Braunkohle, Dörfer und der Tagebau -

 

Themen genug, sollt man meinen, der Himmel ist grau…

 

Deshalb sind sie da, denn für sie ist genau da der Ort,

 

den sie aufsuchen wolln und erwarten manch klärendes Wort.

 

 

 

Refrain:

 

Alles hat seinen Grund, seinen Ort, und auch seine Zeit -

 

nicht alles ist überall richtig, jeder nicht stets bereit...

 

 

 

Man hört ein paar Lieder, die einer im Regen dort singt,

 

der dafür seit Monaten seine Gitarre mitbringt.

 

Dann hat er gesungen, hat sein Instrument weggebracht,

 

will hörn, wie man nun den Wald und das Klima bewacht.

 

Wer später dort ankommt, wo alle erst nicht weitergehn,

 

Waldbewohner dozierend nun vor ihnen stehn,

 

aha, denkt man, da geht‘s bestimmt um den Zustand im Wald,

 

noch immer ist feucht und der wind weht auch immer noch kalt.

 

 

 

Man hört ein antikapitalistisches Seminar -

 

nicht zum Wald, nicht zum Klima - sind die Leute denn nicht deshalb da?

 

Egal - man wird draußen, jedoch kaum verständlich belehrt,

 

fühlt sich an diesem Platz und so an diesem Ort auch verkehrt.

 

Alles ist wichtig, empörend und auch alles schlimm -

 

es ist richtig, nimmt man, was passiert, auch nicht alles so hin.

 

Aber Leute, die wissen was läuft, sind nicht vom andern Stern -

 

am falschen Ort zur falschen Zeit hört man nicht alles gern.

 

 

 

Der Boden ist pfützig und feucht und dazu ist es kalt.

 

Die Dozenten sind kaum zu verstehn, man ärgert sich bald.

 

Man steht da im Wald rum, und merkt, wie man immer mehr friert

 

und ist kurz davor, dass man seine Geduld bald verliert.

 

Man fühlt sich benutzt und missbraucht, als Statisten im Wald -

 

und Wald- oder Klimaschutz anderswo schon mal mehr galt.

 

Im Kampf für ein anderes Leben, ein anderes System,

 

sollt man besser ne Strategie, die auch Erfolg verspricht, nehm‘…

 

 

 

Verschwendete Möglichkeit und auch verplemperte Zeit,

 

tut‘s einem um Chancen, die ungenutzt blieben, dann leid.

 

Was kann man bewirken mit Blubbern im eigenen Saft,

 

und wenn man sich vormacht, man hätte ne Menge geschafft….

 

Ein Zeichen ist besser gesetzt, wo es tatsächlich stört,

 

wo es auffällt, zum Widerspruch reizt, und tatsächlich empört,

 

wo man Leute, die anderer Ansicht sind, besser erreicht -

 

wenn man ihnen ausweicht, macht man sich die Sache zu leicht…

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

DREI ROSEN 2019

 

 

 

Drei Rosen blühn und duften,

 

sie stechen auch mal tief.

 

Sie könn‘ dich motivieren,

 

phantasievoll, kreativ.

 

Auch dich lassen sie blühen

 

In ihrer Farbenpracht.

 

Flieh nicht vor ihren Dornen –

 

Und deine Lust erwacht.

 

 

 

Drei Rosen stehn in Blüten –

 

Nicht nur in tiefem Rot.

 

Sie locken dich zum Einsatz,

 

wenn dich Gefahr bedroht,

 

dich engagiert zu wehren,

 

damit es besser wird.

 

Lass ihre Dornen stechen,

 

gezielt und unbeirrt.

 

 

 

Ihr Blühn bei jedem Wetter

 

Soll nicht nur montags sein.

 

In Schönheit unbescheiden

 

reicht Rosenmontag nicht allein.

 

Sie blühen immer wieder,

 

in immer neuer Pracht,

 

von edlem Duft umgeben,

 

von Dornen gut bewacht.

 

 

 

Es blühen die drei Rosen,

 

verschenken ihren Duft,

 

verschönern so die Erde,

 

auch Leben, Liebe, Luft.

 

Sie stehn in voller Blüte,

 

sich Lebensglück zu wahr’n.

 

Wer so sein Glück sich sichert,

 

der kann sich Sorgen sparn.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ZULAUF

 

 

 

Ein putziges, kleines Eichhörnchen kam auf die Welt,

 

war unsicher, ob es ihm da, wo es hinkam, tatsächlich gefällt.

 

Es hat sich dort umgeschaut und dabei manches gesehn. -

 

und konnte dann irgendwann einfach nicht mehr widerstehn...

 

 

 

Es wollte ja bleiben, doch Umstände waren nicht so.

 

Da warn manchmal Menschen in blau, die warn unglaublich roh.

 

Es wollt nicht riskieren, dass man es dort rücksichtslos fängt.

 

wenn es mal gemütlich vom Baum an sein‘m Schwanz runterhängt.

 

 

 

Es dachte, vielleicht ist es gut, geh ich ne Weile fort

 

und such‘ für mich irgendwo anders nen sicheren Ort,

 

wo man mich beschützt und selbst keiner ans Baumfällen denkt -

 

Ob es den gibt? Ob mich einer wohl dahin verschenkt?

 

 

 

Das war in nem Stieleichen-Hainbuchen-Maiglöckchen Wald.

 

Maiglöckchen gab es grad nicht, dafür war es zu kalt.

 

Dort sah es nen Waldmeister, der viel von Wäldern verstand -

 

und wollt zum Zobel, mit dem war es schließlich verwandt.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

HALT DURCH

 

 

 

Hey Todde, ich wünsch dir Kraft

 

für zwanzig Tage Haft –

 

die hast du bald geschafft.

 

Nutz die Zeit nach dem Affentanz,

 

den du aushalten kannst,

 

und zieh deine Bilanz.

 

 

 

Freiheit bleibt, wird dir auch nichts erspart,

 

dir trotzdem doch gewahrt,

 

ist die Pritsche noch so hart.

 

Denn im Kopf sperrt dich ja keiner ein,

 

kannst du dich selbst befrein,

 

und kannst unbelästigt sein.

 

 

 

Dein Kreuz man dir doch so nicht bricht,

 

das schaffen die doch nicht –

 

füll das Dunkel dir mit Licht.

 

So schwach, erbärmlich und so klein,

 

wer(de)n sie nie Sieger sein -

 

und du bist nicht allein.

 

 

 

Du erträgst die drei Wochen Knast

 

so wie eine Rast,

 

auch wenn‘s ihnen nicht passt.

 

Nimm sie doch so wie ne Klausur,

 

als Erholung pur,

 

spartanisch wie ne Kur.

 

 

 

Zeig ihnen, du bist doch nicht schwach,

 

sondern bist hellwach,

 

gestärkt erst recht danach.

 

Und dass sie doch viel kleiner sind,

 

viel geringer sind,

 

als Zwergflöhe es sind...

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

CD 9  Die Links zu den einzelnen Liedertexten

 

01 Unzeit

 

02 Zeit, was zu tun

 

03 Ende der Geduld

 

04 Respekt

 

05 Ihr wollt’s nicht anders

 

06 Aufgepasst

 

07 Sie spieln auf Zeit

 

08 Der Rumeiermann

 

09 Das rote C

 

10 Image beschädigt

 

11 Leserbrief-Artisten

 

12 Einsatzpolizist

 

13 Pech gehabt

 

14 Artensterben (kurz)

 

15 Spalterei

 

16 Muss sein

 

17 Grund, Ort und Zeit

 

18 Drei Rosen (2019)

 

19 Zulauf

 

20 Halt durch

Funktionslieder CD 10

 

CD 10

 

10166 Wo sie recht haben

 

10167 Maulkorb

 

10168 Affentanz

 

10169 Silvester-Reise

 

10170 Gewissenspleite

 

10171 Tiere im Feuer

 

10172 Artensterben lang

 

10173 Nuklearia

 

10174 Der betagte Aktivist

 

10175 Kuh 38 5 40

 

10176 Mein lieber Schwan

 

10177 Verliern ist kein Scheitern

 

10178 Die geplatzte Hochzeit

 

10179 Die Glypho-Saat (neu)

 

10180 Gute Planeten (S.Forb

 

10181 Verg’T (D. Mc Williams)

 

10182 Unschuldig (Goldman)

 

 

Nachfolgend die Texte der Lieder zusammenhängend:

CD 10

 

 

 

 

 

Nachfolgend die Liedertexte fortlaufend

 

 

 

 

 

WO SIE RECHT HABEN

 

 

 

Warum reden wir der Jugend

 

immer noch dazwischen?

 

Wann hören wir mal auf,

 

ihnen Lügen aufzutischen?

 

Schon in ein paar Jahren

 

sind wir nicht mehr dabei.

 

Und manche reagiern

 

auf diese Wahrheit mit Geschrei.

 

Andere hörn, spricht man

 

die Wahrheit, plötzlich schlecht.

 

Wie wär es mal mit Einsicht? –

 

wo sie recht habn, habn sie recht!!!

 

 

 

Sie sind hier, sie sind laut –

 

so rufen junge Leute,

 

weil ihr deren Zukunft klaut –

 

ihr denkt nur an heute.

 

Was euch durch die Finger rinnt,

 

das haltet ihr nicht fest,

 

hinterlasst den Nachgebornen

 

nicht mal einen Rest.

 

Findet ihr das richtig?

 

Denkt, das sei gerecht?

 

Wie wär es mal mit Einsicht? –

 

Wo sie recht habn, habn sie recht.

 

 

 

„Kinder sind die Zukunft“,

 

hört man oft in Sonntagsreden.

 

Von der Jugend will man, dass sie

 

 tanzt an alten Fäden.

 

Folgen sie Erkenntnissen,

 

die sie eingesehn,

 

gelten sie als uneinsichtig,

 

und solln „in sich gehn“.

 

Wenn sie aufbegehrn, nennt man sie

 

„undankbar“ und „schlecht“ -

 

Wann zeigt ihr mal Einsicht? –

 

wo sie recht habn, habn sie recht.

 

 

 

Wenn Kinder unsere Zukunft sind –

 

was tun wir mit ihrer?

 

Hörn wir nicht auf sie, sind sie

 

am Ende die Verlierer.

 

Wir wolln, dass die Kinder lernen,

 

und sind sie dann schlau,

 

interessiert uns, was sie sagen,

 

gar nicht so genau.

 

Denkt mal nach, bevor ihr

 

über sie ein Urteil sprecht,

 

und kommt zu der Einsicht:

 

Wo sie recht habn, habn sie recht.

 

 

 

Irgendwann sind unsere Kinder

 

ohne uns alleine.

 

Als Ersatz ne andere Erde

 

gibt es für sie keine.

 

Uns kann kein Gewissen plagen,

 

sind wir lang schon tot,

 

scher’n wir uns nicht drum,

 

was ihnen für ne Zukunft droht.

 

Unsere Ignoranz sich bitter

 

an den Kindern rächt -

 

es ist Zeit zur Einsicht - wo sie

 

recht habn, habn sie recht.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

MAULKORB?

 

 

 

Darf man inzwischen nicht mehr sagen,

 

dass man noch alles sagen darf?

 

Leute gibts, die nicht nach fragen –

 

schon auf Sprechverbote scharf...

 

Wollen die mir wirklich sagen,

 

dass man nicht alles sagen kann?

 

Soll mir einer doch mal sagen –

 

wer mich hindern will daran…

 

 

 

Wer will mir den Mund verbieten,

 

redet so nur dünnes Blech.

 

Kann mir nicht das Wort abschneiden,

 

pampig, ungehobelt, frech.

 

Wer mag, soll mir widersprechen.

 

Wenn ich‘s will, dann tu ich‘s auch.

 

Drohungen, Beleidigungen

 

ich nicht hinzunehmen brauch….

 

 

 

Nein, man kann nicht alles sagen,

 

wenn man Herz hat und Verstand,

 

Empathie und ein Gewissen –

 

so viel liegt doch auf der Hand.

 

Wer mit Lügen und mit Hetze

 

Hass und Ängste weckt und schürt,

 

dem muss man die Grenzen zeigen,

 

und zwar so, dass er sie spürt!

 

 

 

Hör ich Nachsicht für Rassisten

 

und für Faschisten Sympathie?

 

Rechtfertigt jemand schwarze Listen?

 

Nennt Wahrheit frech Demagogie,

 

der hat an Frieden kein Interesse

 

und wird für Freiheit zur Gefahr,

 

und das ist unbestreitbar richtig!

 

Das ist unbestreitbar wahr!

 

 

 

Wer sagt, dass man hierzulande

 

nicht mehr alles sagen kann?

 

Wenn man alles sagen darf, warum

 

fängt man nicht damit an,

 

auch darüber nachzudenken,

 

was man sagt, was man so spricht.

 

Was kann man noch tolerieren?

 

Und was selbstverständlich nicht?

 

 

 

Wer zeigt und warum Verständnis

 

 für brutale braune Brut?

 

Wer spricht von „besorgten Bürgern“

 

und entschuldigt rechte Wut?

 

Wer spinnt leise dünne Fäden,

 

sucht verstohlenen Kontakt,

 

wirft die Skrupel über Bord,

 

von Hemmungslosigkeit gepackt?

 

 

 

Wie tief kann man worein sinken?

 

Nimmt man braunen Sumpf nicht wahr?

 

Wer sucht nicht mal heimlich Nähe?

 

Und ist längst schon viel zu nah?

 

Fühlt sich mit Gesocks verbunden,

 

prostet sich auf Freundschaft zu?

 

Ist mit Menschenrechtsverächtern

 

und -verletzer längst per du?

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

AFFENTANZ

 

 

 

Wie viele brüllen heute

 

mit erheblichem Geschrei,

 

es war von den Altvorderen

 

nie niemand nicht dabei

 

Alle warn dagegen, alle

 

deshalb auch dafür,

 

dass nie nicht sie dabei warn,

 

sondern durch die Hintertür….

 

Doch woher kam die Mehrheit?

 

Wer hat weggeschaut?

 

Wer hat sich geduckt und

 

mitzulaufen sich getraut?

 

Wer ging wann wie unter und

 

war doch vorher mittendrin?

 

Wo gehörn nach seiner Ansicht

 

Nestbeschmutzer hin?

 

 

 

Refrain:

 

Alle weißen Westen, die sind wohl am besten

 

verwühlt weit unten ganz tief drin im Schrank.

 

Vergraben dort am besten mit allen braunen Resten

 

verborgen im Geheimen - Gott sei Dank.

 

 

 

Wer will nicht ertragen,

 

was nie nicht gewesen war?

 

Wie war alles anders –

 

aber so doch nie nicht wahr?

 

Alles nur behauptet,

 

und beweist noch lange nichts!

 

Was bleibt tief im Schatten

 

trotz hellen grellen Lichts.

 

Laut wirkt die Empörung

 

heute hier und jetzt

 

aufgesetzt bei manchen,

 

die man aufgehetzt,

 

die von Zorn besessen

 

sich in ihrer Wut verliern,

 

jede Scham vergessen,

 

sich selber exkulpiern.

 

 

 

Alle auf den Palmen,

 

die so durch den Wind,

 

fern dem festen Grund

 

ohne Bodenhaftung sind.

 

Wenn es wirklich Grund gibt,

 

um sich zu empörn,

 

dann ist außer Schweigen

 

von ihnen nichts zu hörn.

 

Kommt mal von den Bäumen,

 

steigt mal aus dem Laub.

 

Seid mal etwas leiser,

 

brüllt euch sonst noch taub.

 

Macht jetzt mal nur halblang

 

und regt euch mal ab -

 

Um euch ernst zu nehmen

 

werden die Gründe jetzt schon knapp.

 

 

 

Seid ihr ohne Sorgen?

 

Habt ihr nichts zu tun?

 

Müsst euch um nichts kümmern?

 

Langeweile nun?

 

Die da sich ereifern,

 

nach Vergeltung schrein -

 

alle Heuchler grapschen

 

nach dem ersten Stein.

 

Was hat euch beleidigt,

 

was hat euch gekränkt?

 

Hat man euch zu wenig

 

Bauchpinseln geschenkt?

 

Nahm man euch die Maske?

 

Trat euch auf den Schwanz,

 

und macht ihr deshalb

 

so einen Affentanz?

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

SILVESTER-REISE                                                           C/0

 

 

 

Komm, feiern wir schon mal Silvester mit Samoa,                              Ceaa/G

 

sind wir auch im Moment bei uns noch gar nicht dran,                       FadG

 

Füllen hier jetzt schon kurz vor Mittag unsere Gläser                          Ceaa/G

 

und stoßen schon mal miteinander fröhlich an.                                    FadG

 

Wir wünschen uns auch jetzt schon herzlich Alles Gute,                    FadG

 

Gesundheit, und was man dabei auch immer sagt -                            Ceaa/G

 

all das, wovon man schließlich doch niemals genug kriegt,               FadG

 

und kriegt man nicht genügend, man sich laut beklagt….                  FGC

 

 

 

Refrain:

 

Silvester hier, Silvester dort, wir feiern mit, von Ort zu Ort,                 FGEA 2x

 

und zaubern uns auf diese Weise um die Welt.                                    DD7GG7

 

Silvester hier, Silvester da, auch wo noch keiner von uns war.         FGEA 2x

 

Wir bleiben einfach dann auch da, wo‘s uns gefällt.                            DGC

 

 

 

Komm, wir feiern auch Silvester mit Canberra,

 

von Feuersbrünsten sind wir weit genug entfernt,

 

wo man nicht aufhörn möchte, Kohle zu verstromen,

 

aus der Veränderung des Klimas gar nichts lernt.

 

Wir leiden mit den doch so niedlichen Koalas,

 

die vor den Flammen jetzt schon zu den Menschen fliehn.

 

Doch wollen wir da lieber doch nicht gerne leben,

 

und werden deshalb sicher auch nicht dort hinziehn.

 

 

 

Komm, wir feiern auch Silvester mit Manila,

 

und kommen dabei keinen Wirbelstürmen nah.

 

Pazifikfluten können uns hier nicht erreichen,

 

die sind doch hierzulande gar nicht vorstellbar.

 

Auf Flüssen sieht man viele weggeschwemmte Hütten

 

und Menschen treiben in der aufgewühlten Flut,

 

Und auf den Philippinen wird es immer heißer,

 

weil man nichts lernt und gegen Erderwärmung tut.

 

 

 

Komm, feiern wir Silvester jetzt auch mit Kalkutta,

 

und sind von Trockenheit und Dürre ziemlich weit.

 

Wird auch das Trinkwasser dort knapp und unbezahlbar -

 

bis es bei uns so sein wird, bleibt uns noch was Zeit.

 

Wir spenden gerne ein paar Euro in die Dose,

 

die Sternensänger sind ja gerade unterwegs…

 

die singen doch von Haus zu Haus so schöne Lieder

 

und Klimadiskussionen gehn uns auf den Keks.

 

 

 

Komm, feiern wir nun auch Silvester mit Damaskus,

 

mit Assad, der sein eignes Land brutal bekriegt.

 

Wo gerade Türken und auch Russen Menschen jagen,

 

weil unter Kurdenheimat Öl im Boden liegt.

 

Wir zünden jetzt mal ein paar Böller und Raketen,

 

und stoßen fröhlich auf den Waffenexport an,

 

wir haben daran Interessierten was zu bieten -

 

wie gut, wenn man gute Geschäfte machen kann.

 

 

 

In Mali feiern jetzt auch unsere Soldaten,

 

Soldatinnen, die da sind, feiern ebenso.

 

Sie kämpfen tapfer für uns gegen Terroristen,

 

kommt dabei keiner um sein Leben, sind wir froh.

 

Aus Afrika fliehn dauernd viele durch die Wüste,

 

danach auf Booten weiter übers Mittelmeer,

 

sie wollen überleben, bei uns Geld verdienen -

 

in ihrer Heimat geht das lange schon nicht mehr.

 

 

 

Komm, feiern wir auch jetzt Silvester mit Brasilia,

 

und brennt der Regenwald, schaun wir einfach nicht hin.

 

wir lassen uns doch unsere Fröhlichkeit nicht nehmen,

 

und Rindfleischherden garantieren viel Gewinn.

 

Wir furzen jetzt mal mit den Rindern um die Wette,

 

und wenn wir diesen Wettkampf deutlich auch verliern,

 

das ist so weit weg, und das muss uns gar nicht kratzen -

 

komm, lass uns grillen - was kann uns denn schon passiern.

 

 

 

Feiern wir auch das neue Jahr mit Kalifornien,

 

liegt nah bei San Francisco nicht das Paradies,

 

das Feuer gar nicht lange her beinah zerstörte,

 

als dazu Wind noch kräftig in die Flammen blies.

 

Komm, lassen wir es doch jetzt noch mal richtig knallen,

 

Silvester-Feuerwerk, das muss doch einfach sein.

 

Wer will, der kann sein Leben jederzeit verändern,

 

aber wer schränkt seinen Konsum schon gerne ein.

 

 

 

Zum Abschluss feiern wir jetzt noch mit Honolulu.

 

Fließt glühend in Hawaii ein Lavastrom ins Meer

 

schwappt irgendwo das Wasser etwas übers Ufer -

 

das ist weit weg und kommt bestimmt nicht zu uns her.

 

Wir lassen uns die Fröhlichkeit von keinem nehmen,

 

und Spotify spielt uns dazu noch die Musik.

 

Komm lass uns tanzen, ganz so wie auf der Titanik

 

und richten nur auf das, was schön ist, unsern Blick.

 

 

 

Komm, blicken wir ein letztes Mal noch auf Samoa –

 

Wo man zum ersten Neujahrsgruß so fröhlich war?

 

Bleibt dort im Meer nicht bald nur eine Wasserfläche…

 

Und wo Samoa war, ist dann kein Land mehr da…

 

Doch vielerorts gehn weltweit Menschen auf die Straße,

 

ihren Protest, den meinen sie ganz bitterernst.

 

Sie tun das nicht nur aus Vergnügen, um zu spaßen –

 

Stehst du noch abseits, wird es Zeit, dass du was lernst…

 

 

 

Beschwerst du dich bei mir, das Lied sei viel zu zynisch,

 

und außerdem sei es schon wieder viel zu lang.

 

Man braucht doch nicht für so ein Lied so viele Strophen -

 

beherrsch doch endlich diesen Vollständigkeitsdrang….

 

Genügt nicht, wenn du singst, guckt alle mal nach draußen,

 

da sieht man deutlich, unsere Erde ist bedroht -

 

geht unser Leben dann dadurch schon bald zu Ende,

 

wird keiner mehr dein langes Lied hörn, nach dem Tod...

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

GEWISSENSPLEITE                                       d/0

 

 

 

Eine Pleite des Gewissens:                                  d

 

Menschenretter vor Gericht - man kann            a6

 

Menschen in Wellen ertrinken lassen –             C

 

retten aber darf man sie nicht.                             GA

 

Was ist aus den Menschen geworden,              a6

 

die sich „Krone der Schöpfung“ genannt?         d

 

diese Krone hat längst keine Zacken mehr –    C

 

Mitleid ist unbekannt…                                         CA

 

 

 

Refrain:

 

Neid und Gier gepaart mit Hass –                       h

 

Entmenschlichung entsetzlich krass.                  e

 

Ob wir glauben oder sich in uns alles wehrt -    G

 

sind wir die Schöpfung noch wert?                     aAd

 

 

 

Die Pleite des Gewissens –

 

Offenbarungseid der Zivilisation -

 

das Grauen ist wieder vorstellbar –

 

weit von gestern hielten wir‘s schon…

 

Was ist aus Europa geworden?

 

Christliche Werte auf der Mülldeponie?

 

hat Kultur sich inzwischen in Rauch aufgelöst –

 

recykeln lässt sie sich nie…

 

 

 

Die Pleite des Gewissens,

 

Offenbarungseid der Zivilisation -

 

ein Totalbankrott der Menschlichkeit

spricht der Nächstenliebe Hohn.

 

Was ist aus der Erde geworden,

tut ein Mörder nur noch seine „Pflicht“

 

für Beifall derer, die „Zwänge“ verstehn -

doch Barmherzigkeit kennen sie nicht…

 

 

 

Carola Rackete fragt nicht, wenn sie

 

handelt, was wird dann aus ihr…

 

Sie macht, was sie tun muss und tut, was sie kann,

 

verdient unsere Achtung dafür.

 

Ein Faschist sie dafür verhaftet,

 

dem deutlich vor Menschenrecht graut.

 

Jeder, der sich nicht in den Weg ihm stellt, wird

 

als „Faschistennachläufer“ durchschaut…

 

 

 

Als „Kriminelle“ verleumdet,

 

als Schleppern kriminell gleichgesetzt.

 

Nicht nur gegen Menschen in Not auf der Flucht –

 

auch gegen Überlebensretter gehetzt.

 

Widerlich in ihrer Wortwahl,

 

abstoßend in ihrem Hass!

 

Sind Menschen mit Seelen, aus Fleisch und Blut,

 

wertlos ohne richtigen Pass…

 

 

 

Leute, die derart verroht sind,

 

wär’n geeignet als KZ-Personal.

 

Jeder macht das aus sich, was er ist –

 

es bleibt seine eigene Wahl.

 

Wo blieb das Unrechtsbewusstsein?

 

Verkümmert unter Gier, unter Neid?

 

Ist unsere Reife zur eignen Vernichtung

 

nur noch eine Frage der Zeit?

 

 

 

Einen schützenden Engel verhaften –

 

humanitäre Absurdität.

 

Gewählte Killer vor Verantwortung fliehn –

 

nicht einer zu seiner Schuld steht.

 

Und wenn auch - was würde das ändern?

 

Schon Tausende ertrunken im Meer…

 

Sie werden nicht wieder lebendig –

 

auch nicht, ließ man sie doch noch her...

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

TIERE IM FEUER

 

 

 

In Krefeld ein Affenhaus brennt.

 

Drin man jedes Tier mit Namen kennt.

 

Drei Frauen mit wenig Verstand

 

setzen Himmelslaternen in Brand.

 

die stiegen hoch in die Silvesternacht,

 

haben im Affenhaus Feuer entfacht.

 

In Krefeld ein Affenhaus brennt –

 

und am Pazifik ein halber Kontinent.

 

 

 

Im Affenhaus sind mehr als dreißig Primaten

 

im Zoo an Neujahr zu Tode gebraten.

 

Dreißig Tiere im Krefelder Zoo –

 

Millionen Tiere verbrannt anderswo…

 

Die Feuer auf die Küste zu rasen,

 

Winde die Flammen hoch blasen -

 

in Ratingen ne Tierhandlung brennt –

 

und am Pazifik ein halber Kontinent.

 

 

 

In Flammen steht ein Kontinent –

 

nicht der erste, der lichterloh brennt.

 

Und vier Kontinente schaun zu –

 

der Premier sucht auf Hawaii Urlaubsruh.

 

Koalas werden tausendfach gegrillt,

 

Rauch bis runter zur Antarktis quillt…

 

In Krefeld ein Affenhaus brennt –

 

und am Pazifik ein halber Kontinent.

 

 

 

Ist das die Rache für Ayers Rock?

 

Die Australier stehn unter Schock:

 

zürnen die Götter auf dem Uluru?

 

Bedroht sind Emus, Koalas, Känguru...

 

Fängt die „Klimapocalypse“ an?

 

Wie geht sie weiter? Und wann sind wir dran?

 

In Ratingen ne Tierhandlung brennt

 

und im Pazifik ein halber Kontinent.

 

 

 

Weil den Schuldigen die Wahrheit nicht passt,

 

sollen Umweltaktivisten in Knast,

 

Sie werden von Mördern bedroht –

 

es wär vielleicht ein nicht so grausamer Tod…

 

Hauptsache Klimaschutz nicht Wirtschaft tangiert

 

und kein Konzern Verluste riskiert.

 

In Krefeld ein Affenhaus brennt –

 

und am Pazifik ein halber Kontinent.

 

 

 

Die Lunte glimmt längst vor sich hin,

 

entflammt durch Gier nach Profit und Gewinn.

 

Es wird Zeit, dass man laut demonstriert –

 

keiner weiß, wann der Planet havariert…

 

oder nicht mehr bewohnbar ist,

 

weil blind versäumt die letzte Lebensfrist.

 

In Krefeld ein Affenhaus brennt –

 

und am Pazifik ein halber Kontinent.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ARTENSTERBEN Langfassung

 

 

 

Wir können alt dem Tod erliegen,

 

eine lange Krankheit kriegen,

 

sterben an ner schlimmen Seuche,

 

trotz vieler Pillen, Spritzen, Schläuche,

 

die doch nicht helfen oder nützen,

 

könn‘ uns doch vor dem Tod nicht schützen,

 

manch eine Krankheit ist verschleppt –

 

dagegen gibt es kein Rezept.

 

 

 

Manchmal laut und manchmal leise –

 

sterben geht auf manche Weise:

 

Ob in der Küche, im Büro,

 

Zuhause oder anderswo,

 

im fremden Bett, in dunkler Gasse,

 

im Garten und auf der Terrasse,

 

ob nur beim Rasenmähn, im Haus –

 

das Leben setzt ganz einfach aus

 

 

 

Man kann sein Leben leicht verlieren –

 

es kann ganz einfach so passieren,

 

Aktiv statt nur herumzulungern,

 

kann man verdursten und verhungern,

 

Man stürzt mit Fallschirm, Zeppelin,

 

auch angeschnallt im Flugzeug drin,

 

fällt mit dem heißen Luftballon,

 

stürzt ab vom Baum, vom Dach, Balkon.

 

 

 

Man stirbt beim Streiten und beim Sex –

 

die Gründe sind sehr oft komplex,

 

man stirbt durch Schuss, durch Messerstich,

 

ganz anonym, auch öffentlich.

 

Man wird erdrosselt und erschlagen,

 

 ohne Erklärungen und Fragen,

 

man stirbt durch Zufall, Unfall, Mord,

 

im Bad, im Klo, beim Fernsehn, Sport.

 

 

 

Manch einer nimmt sich selbst das Leben,

 

um so den Löffel abzugeben,

 

kann von ner Brücke runterspringen,

 

ist überzeugt, das wird gelingen.

 

Mancher mit einem Zweirad fährt,

 

und hält es gar nicht für verkehrt,

 

endet dann unterm LKW, so rasch –

 

es tut ihm nicht mal weh.

 

 

 

Man kann in Feuersbrunst verbrennen,

 

oder stirbt einfach so beim Pennen,

 

manchmal fällt einer einfach um,

 

war ein Moment vielleicht zu dumm,

 

manchen erledigt ne Patrone,

 

eine ferngelenkte Drohne,

 

der Mensch so viele Arten kennt,

 

und hält sich für intelligent.

 

 

 

Mancher verendet durch Raketen,

 

man kann auch auf ne Mine treten,

 

es bringt auch Giftgas einen um,

 

ganz ohne Antwort auf „Warum“.

 

Sollte man sich dem Schicksal beugen,

 

manches kann sicher Krebs erzeugen,

 

dann, wenn man ahnungslos das isst,

 

was schmeckt und doch vergiftet ist.

 

 

 

Man stirbt durch Bomben und Granaten,

 

auf kurzen Wegen, langen Fahrten,

 

erst bei der Ankunft, weit vorm Ziel,

 

im Schlaf, beim Essen oder Spiel,

 

wer nicht durchs Beil den Kopf verliert,

 

wird vielleicht auch mal obduziert,

 

weil man sich nicht erklären kann,

 

was war der Grund, wo lag es dran.

 

 

 

Man stirbt Zuhause, auf der Flucht,

 

hat Depressionen, Drogensucht,

 

man greift zu Pillen, die man nimmt,

 

wenn irgendetwas sonst nicht stimmt,

 

raucht Nikotin, trinkt Alkohol,

 

fühlt man sich mies oder auch wohl,

 

stopft sich die Wampe gerne voll –

 

weiß, dass man tunlichst es nicht soll.

 

 

 

Man wird vom Auto überfahrn,

 

oder stirbt auf der Autobahn,

 

rast in den Tod beim Überholn,

 

grad dort, wo Vorsicht war empfohln,

 

man fällt vom Bahnsteig auf das Gleis,

 

oder bricht ein auf dünnem Eis,

 

der Tod, er lauert überall

 

und kommt oft nicht mit lautem Knall.

 

 

 

Wir reagiern mit Schulterzucken,

 

wie wir es hinnehmen und schlucken,

 

machen so weiter, weiter so –

 

sterben, das muss man sowieso…

 

Warum macht man sich also Sorgen?

 

Etwas dran tun, das kann man morgen.

 

Mancher hofft sehr auf das Gebet –

 

vielleicht ist dafür längst zu spät…

 

 

 

So stirbt man mit und ohne Erben,

 

man kann verrecken und verderben,

 

arm oder reich, in Krieg und Not –

 

man ist halt irgendwann mal tot…

 

Man kann auf viele Arten sterben,

 

jedoch dass viele Arten sterben,

 

sehn wir mit viel zu viel Geduld –

 

es ist alleine unsere Schuld.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

NUKLEARIA

 

 

 

Es gibt neue Reaktoren?

 

Und das Klima ist geschützt

 

Weil ein Meiler, der Atomstrom

 

produziert, dem Klima nützt?

 

Das sei Energiegewinnung,

 

die die Erderwärmung stoppt?

 

Ist naiv, wer darauf reinfällt,

 

oder ist der schon bekloppt?

 

 

 

Es gibt sicheres Atom! –

 

Neue Fachleute sind da,

 

versprechen allzeit sich’ren Strom –

 

hört auf die Nuklearia.

 

Macron, sag, welch Geistes-Gnom

 

fällt bloß auf diesen Unsinn rein,

 

Wer glaubt an sich‘res Atom,

 

der kann nicht ganz bei Sinnen sein.

 

 

Ist da denn noch ein Unterschied,

 

macht man absichtlich Suizid –

 

oder man holt sich seinen Strom,

 

mit Gottvertrauen aus Atom.

 

Will man nicht lebensmüde sein,

 

lässt man auf beides sich nicht ein,

 

und bleibt auf Abstand, ist gescheit –

 

der nächste Gau ist nicht mehr weit.

 

 

 

Macht Urlaub in der Ukraine,

 

Ferien in Tschernobyl,

 

Und geht baden im Pazifik –

 

nehmt Fukushima als Ziel…

 

Holt euch dazu auf das Smart-Phone

 

eine Geigerzähler-App –

 

Dann wird hinterher ersichtlich,

 

wer war ein gutgläubiger Depp.

 

 

 

Habt ihr Harrisburg vergessen?

 

Was da passiert ist, lange her?

 

Muss man denn nicht mehr daran denken,

 

als wenn es nie geschehen wär?

 

Habt es abgehakt für immer,

 

weil ihr glaubt, es lohnt sich nicht,

 

dass man sich daran noch erinnert,

 

und noch immer davon spricht?

 

 

 

Habt ihr Tschernobyl vergessen?

 

Und verdrängt, was da geschehn.

 

Seht mal in die Ukraine –

 

Der Sarkophag bleibt noch lang stehn.

 

Die Ruine ist gedeckelt –

 

Klappe zu und Affe tot?

 

Denkt ihr, dass die Strahlenfolge

 

heute keinen mehr bedroht.?

 

 

 

Fukushima schon vergessen?

 

Wollt ihr heut davon nichts mehr hörn,

 

weil die Erkenntnisse, die wahr sind,

 

eure Profitinteressen störn?

 

Dass ihr, so wie die drei Affen,

 

Ohrn und Augen einfach schließt,

 

und nicht sagt, wie viel an Schmiergeld

 

aus Atomstrom zu euch fließt.

 

 

 

Nur mal so, um zu erkennen,

 

was ihr für Erkenntnis habt.

 

und nicht merkt, dass ihr nicht uns nur,

 

nein, auch euch die Gräber grabt.

 

Wird in Flüssen, die die Meiler

 

kühlen solln, das Wasser knapp,

 

warum schaltet man die Meiler

 

dann wohl so aus Vorsicht ab?

 

 

 

Energieversorgung sichern –

 

aus Atom fließt grüner Strom?

 

Was macht ihr im Fall des Falles?

 

Seid ihr geistig autonom?

 

Wer erzählt euch dreiste Märchen,

 

die ihr auch noch wiederholt?

 

Merkt ihr nicht, wie man mit Lügen

 

euch auch mit Atom verkohlt?

 

 

 

Seid ihr nicht fähig zur Verantwortung,

 

dass ihr kein‘ Schutz gewährt,

 

und erklärt, Atom sei sicher,

 

und ein Ausstieg sei verkehrt.

 

Glaubt ihr, so schützt ihr das Klima,

 

wenn ihr Atom für grün erklärt?

 

Habt ihr die Zukunft aufgegeben,

 

dass ihr euch selbst gar nicht mehr wehrt.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

DER BETAGTE AKTIVIST                                                            G/4

 

 

 

Wenn das Alter dich zwingt, kürzer zu treten,                           GD9G

 

dann lass einfach doch große Schritte sein.                             CeD

 

Dieser Gewalt entgegen hast du nichts zusetzen,                   CDe

 

Und mit der Zeit muss man vernünftig sein.                             aCD9

 

Aus Atom kam für dich der falsche Strom -                               GD9G

 

reden und handeln - so wird man ein Aktivist.                          CeD

 

„Atomkraft – danke nein“ – übern Tellerrand zu blicken –      CDe

 

Hoffen und widerstehn – sich wehrn als Optimist.                    CD9G

 

 

 

Die Menschheit geht todkrank ihr‘m Ende wohl entgegen –

 

Die Richtung ändern, das vermögen wir noch nicht.

 

Probleme nur alleine mit Gewalt zu lösen,

 

verschärft sie, statt dies ne Problemlösung verspricht.

 

Hoffnung zu finden, das klappt nur vielleicht mit Suchen –

 

Stand denn zur Wahl, richtig oder falsch zu gehn?

 

Man könnt den Kurs ja ändern – jeder kann das immer -

 

Und hoffend sogar noch am Rand des Abgrunds stehn.

 

 

 

Du hast genug Lebenszeit sinnvoll gesessen –                        DCG

 

Wir wollen das nicht einfach so vergessen –                            aCDe

 

Hältst du es auch nicht für der Rede wert.                                 aCD

 

Für dich war stets nur eines wichtig,                                          DCG

 

ob etwas gut war und auch richtig,                                             CG

 

denn so viel war doch falsch und auch verkehrt.                     aDG

 

 

 

Seid ungehorsam, ungebeugt und unbequem –

 

fragt nicht, ist das, was ihr da tun wollt, auch erlaubt.

 

Gewaltlos sich zu wehren, heißt, Gesetze kennen –

 

Nicht, dass man ihnen folgen muss, daran stets glaubt.

 

Wer Strafen und Ungemach für sich in Kauf nimmt,

 

sondern stets das tut, was er für nötig hält,

 

gewaltfrei bleibt, wenn sie sich gegen Menschen richtet –

 

doch geht dabei nur was kaputt, geht’s nur um Geld.

 

 

 

Hinnehmen muss man nichts, man kann sich doch stets wehren.

 

Sein Recht nur ausschöpft, wer Widerspruch einlegt.

 

Ziviler Ungehorsam heißt Regeln verletzen

 

und dass man dafür dann die Konsequenzen trägt.

 

Wenn auch Erfolg kaum sichtbar wird – was heißt zu scheitern,

 

wenn das Bemühen seinen Sinn schon in sich trägt?

 

Das Gute stärkt, und was nicht standhält, zu verbessern –

 

und dass man nie zu resigniern auch nur erwägt.

 

 

 

Hast du genug Lebenskraft sinnvoll verwendet?

 

Wir wissen, du hast sie nicht einfach so verschwendet.

 

Hältst du es auch nicht für der Rede wert –

 

Für dich war stets nur eines wichtig,

 

ob etwas gut war und auch richtig,

 

denn so viel war doch falsch und auch verkehrt.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

KUH 38540

 

 

 

Kuh achtunddreißig fünf 40

 

Hat als Milchlieferant ausgedient.

 

Und der Bauer im bayrischen Schwaben

 

hat an ihr nun genug auch verdient.

 

Jetzt kann er sie nicht mehr verwenden.

 

Sie kommt nicht mehr hoch von allein.

 

Darf nicht mal schmerzfrei verenden,

 

als müsste ihr Schicksal so sein.

 

 

 

Kuh achtunddreißig fünf vierzig

 

Ist ihre eigene Nummer egal.

 

Vor Schmerz kann sie sich nicht mal krümmen –

 

Leidet unsäglich in ihrer Qual.

 

Jahrelang hat sie pünktlich geliefert,

 

was Maschinen aus ihr rausgesaugt.

 

Nun peinigt man sie bis zu Ende,

 

weil sie für Profit nicht mehr taugt.

 

 

 

Kuch achtunddreißig fünf vierzig –

 

Eine der tausendachthundert von hier –

 

Ein Familienbetrieb, dem’s um Milch geht,

 

und doch nicht um ein einzelnes Tier.

 

Man platzt fast vor Stolz auf sich selber

 

und protzt gerne mit Tradition –

 

doch was dort Kühe erleben und Kälber,

 

spricht dem Tierschutz seit Jahren schon Hohn.

 

 

 

Kuh achtunddreißig fünf vierzig

 

auf nem Allgäuhof, mitten im Grün,

 

dort wo man so gern die Natur preist,

 

die Idylle mit glücklichen Küh’n…

 

Doch die Wahrheit ist mehr als schockierend,

 

was mit Tieren nicht hier nur geschieht –

 

wir erfreun uns am billigen Milchpreis –

 

und wünschen uns guten Appetit

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

MEIN LIEBER SCHWAN

 

 

 

Mein lieber Schwan -

was hab ich getan?

 

Bin ich gewissenlos

oder charakterlos –

 

oder hab ich mich nur vertan

 

Ich trink meine Milch

unbelehrbar als ein Knilch,

 

der die Erde verrät -

für die ist es bald zu spät.

 

 

Will mich einer bekehrn,

denk ich, ich muss mich wehrn,

 

will für mein Brot auch weiter

Käse laut begehrn…

 

Kann mir Spott nicht ersparn -

muss ich mal irgendwohin fahrn,

 

tank ich, was ich

tanken muss, und nicht vegan.

 

 

 

Wo fang ich nur an

und wann bin ich dran?

 

Werd ich noch gefedert,

gevierteilt, gerädert

 

schließe ich mich dem

Glauben nicht an?

 

 

Stellt man mich an die Wand

bin ich nicht tolerant?

 

Ich wehr mich, wenns geht,

denn noch ist nicht zu spät

 

kommt mir einer zu nah,

quasi als Missionar

 

will ich Joghurt und Quark,

die machen mich stark,

 

 

kann euch Spott nicht ersparn -

muss ich mal irgendwohin fahrn,

 

tank ich, was ich tanken muss,

und nicht vegan.

 

 

 

Wenn ich dich ermahn,

fahr mir nicht an Kahn!

 

Werd ich dann geschnitten,

wird mit mir gestritten,

 

verweiger ich mich

entschieden diesem Wahn.

 

 

Gilt für euch denn Toleranz

nur für euch und niemals ganz,

 

ist es für mich zu spät –

dann für mich nichts mehr geht,

 

dann bleib ich außen vor

mit Stimme und Ohr,

 

 

braucht euch nicht dran zu störn,

auch nicht mehr zu empörn,

 

kann mit Spott dann nicht sparn,

muss ich mal irgendwohin fahrn,

 

tank ich, was ich tanken muss,

und nicht vegan.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

VERLIERN IST KEIN SCHEITERN

 

 

 

Ihr wollt Hoffnung?

 

Soll ich euch ein Lied davon singen?

 

Um sie zu wecken, aber

 

was soll das denn schon bringen,

 

wenn ihr die Hoffnung zuletzt

 

selber sterben lasst,

 

nur weil euch das, worauf ihr

 

hoffen könnt, nicht passt…

 

 

 

Ich wollt Hoffnung, aber

 

wird sie euch doch genommen,

 

seid ihr enttäuscht, wendet euch

 

ab und seid beklommen,

 

weil man die Hoffnung euch

 

schon wieder mal nicht lässt –

 

doch haltet ihr an Hoffnung

 

auch genügend fest? 

 

 

 

Verliern ist doch kein Scheitern,

 

nur ein weiterer Beweis,

 

dass das Unrecht weitergeht

 

und Falsche zahln dafür den Preis.

 

Wer vor Richtern unterliegt und dort

 

sein gutes Recht nicht kriegt,

 

steht auf mit wachem Blick - sonst kriegt

 

er nicht sein Recht zurück

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

DIE GEPLATZTE HOCHZEIT

 

 

 

Es stand die Kirche in Manheim      GC

vor der Entwidmung,                        D

 

nur weil ein Stromkonzern                C

gierig war nach Profit.                       DG   ID

 

Ein Mann fragte, was kann man tun, GC

um das zu verhindern,                        D

 

dass der Kirche dasselbe                    C

wie anderen vorher geschieht.           DG

 

Eine Frau fragte: „Darf die                      C

Polizei einen Gottesdienst räumen?“     DG

 

Wird ein solcher Einsatz in der Kirche   CD

erlaubt vom Gesetz?                                G

 

Wie kann man die Entwidmung in Manheim CD

noch unterbinden?                                      eC

 

Sie wollten nicht ohnmächtig warten,       GD

sondern handeln, gleich jetzt.                    GDG

 

 

 

Refrain:

 

Eine Chance muss man ergreifen,    CD

solange sie da ist.                         DH7C

 

Ist die Gelegenheit günstig,               G

dann lass sie nicht aus.                     AD

 

Man darf nicht lang fragen,                CD

ob tatsächlich alles schon klar ist –     H7C

 

Sonst hat man die Chance versäumt – GD

darum lern was daraus.                        G

 

 

 

Es wurden Ideen erwogen,

geprüft und verworfen:

 

Beerdigung, Taufe, Verlobung –

ja, Hochzeit vielleicht…

 

Es gab nicht viel Zeit,

um ein Brautpaar zu finden.

 

Er war schon bereit dazu,

wenn nur die Zeit dafür reicht.

 

Die Hoffnung starb beinah –

ein „Die-In“ kam gerade richtig.

 

Das sah Manuela. Die kam

aus der Post grad vorbei.

 

Sie fragte: „Was läuft denn hier?

Warum liegt ihr auf dem Boden?“

 

Was wohl Sinn und Zweck der Aktion

mit dem Umfallen sei.

 

 

 

Sie hörte was Sache war, auch von der Kirche in Manheim,

 

dass man eine Braut suchte für den Protest am Altar,

 

mit einer Hochzeit in Manheim, um so die Entwidmung zu stoppen,

 

Andere Chancen, so glaubte man, warn nicht mehr da.

 

Manuela blieb mit der Frau in Kontakt, die dies sagte.

 

und teilte ihr ein paar Tage später mit, sie sei bereit,

 

die Kirche in Manheim mit einer Hochzeit zu retten –

 

doch da war’s zu spät dafür – denn alles hat seine Zeit.

 

 

 

Doch das ist von dieser Geschichte nur der lange Anfang.

 

Sie hat, ob ihr’s glaubt oder nicht, doch noch ein Happy End.

 

Ende Gelände bot die Chance, sich wiederzusehen,

 

Er besuchte sie – das war nicht dumm, wenn man sich noch nicht kennt.

 

So kamen die beiden, die schon heiraten wollten zusammen,

 

blieb dem Plan, so die Kirche zu retten, Erfolg auch versagt.

 

Ob die Hochzeit trotzdem noch folgt, das kann jetzt noch keiner wissen.

 

Die Zeit wird es zeigen – besser, wenn man sie jetzt noch nicht fragt…

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

Die Glypho-Saat

 

 

 

Sag, wo die Insekten sind.                        C     

 

Wo sind sie geblieben?                             dG

 

Sag, wo noch Insekten sind –                    C

 

kaum noch zu sehn…                                dG

 

Sag, wo noch Insekten sind:                     CC7

 

Glyphosat, verspritzt im Wind.                   FD7

 

Wird Glyphosat verspritzt,                           ea

 

könn sie nicht überstehn.                         FGC

 

                                                                CaFG

 

Sag mir, wo die Vögel sind.

 

Wo sind sie geblieben?

 

Sag, wo all die Vögel sind.

 

Kaum noch zu sehn

 

Sag, wohin die Vögel sind.

 

Auf welchem Zweig ein Vogel singt…

 

Wird Glyphosat verspritzt,

 

könn sie nicht überstehn…

 

 

 

Sag, wo dichte Hecken sind.

 

Wo sind sie geblieben?

 

Sag, wo dichte Hecken sind –

 

kaum noch zu sehn…

 

Sag, wo dichte Hecken sind,

 

in den’ ich Vogelnester find’..

 

Wird Glyphosat verspritzt,

 

sind Vögel kaum zu sehn…

 

 

 

Sag wo wilde Früchte sind.

 

Wo sind sie geblieben?

 

Sag, wo wilde Früchte sind –

 

kaum noch zu sehn.

 

Sag wo ich wilde Früchte find?

 

Sind Blüten nun bestäubt vom Wind?

 

Wird Glyphosat verspritzt,

 

muss es wohl so gescheh’n…

 

 

 

Sag mir, wo die Bienen sind.

 

Wo sind sie geblieben?

 

Sag, wo all die Bienen sind –

 

kaum noch zu sehn…

 

Sag, was sagt man einem Kind,

 

wohin denn die Bienen sind?

 

sag, man mit Glyphosat

 

alle vergiftet hat…

 

 

 

Sag mir, wer hat das getan.

 

Wer ist das gewesen?

 

Sag mir, wer ist schuld daran?

 

Wer hat’s getan?

 

Sag mir, was hat der getan?

 

Frag bei der CSU mal an…

 

Wie wohl ein Christian Schmidt

 

Minister werden kann…

 

 

 

Warum wird Glyphosat gespritzt?

 

Weil es nicht verboten ist.

 

Und deshalb nicht verboten ist,

 

weils Bayer nützt.

 

So hat ein Bayer es geschützt,

 

weil’s Agrarkonzernen nützt -

 

War nicht zu übersehn:

 

Schmidt ließ es so geschehn

 

 

 

Sag, wo die Gewinne sind,

 

wo sind sie geblieben?

 

Sag, wo die Gewinne sind –

 

nicht mehr zu sehn…

 

Für Verluste gibt’s nen Grund:

 

Glyphosat ist ungesund –

 

Mancher ist nun schwer krank –

 

und klagt nun – Gott sei Dank.

 

 

 

Sag, was ist die Aktie wert –

 

was ist geblieben?

 

Was ist sie an der Börse wert?

 

Wo wird sie stehn?

 

Was ist die Bayer-Aktie wert?

 

Warum ist sie nicht begehrt?

 

Monsanto jedenfalls

 

hängt Bayer schwer am Hals…

 

 

 

Sag, wer wohl zum Weinen ist?

 

Julia Klöckner.

 

Weinkönigin Minist’rin ist?

 

Wie konnt’s geschehn?

 

Gibt kein Glyphosat-Verbot –

 

weiter geht der Bienen-Tod…

 

Klöckner, nun schau mal hin –

 

weint die Bienen-Königin?

 

Dabei warst du Weinkönigin…

 

 

 

Copyright 2018 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

GUTE PLANETEN SIND SELTEN                                       a6/2 E-A

 

  Good Planets  Steve Forbert

 

Gute Planeten sind ne Seltenheit,                                              a6

 

mit Herbst und Frühling, jeder Jahreszeit,                                   a6

 

im Sommer heiß und in den Wintern kalt,                                    D-

 

mit warmen Zonen, Wiesen, Regenwald,                                    a6

 

kühlen Schatten und mit Fruchtbarkeit –                                     Ef#

 

gute Planeten sind ne Seltenheit.                                                D-Ga6

 

 

 

Gute Planeten, die sind schwer gesucht,

 

erschwinglich, auch für die, die nicht betucht,

 

gut durchweht von angenehmem Wind,

 

mit schönen Stränden, die noch sauber sind,

 

halbwegs leer und noch nicht ausgebucht –

 

gute Planeten, die sind schwer gesucht.

 

 

 

Brücke:

 

Doch der Verstand ist blind, keiner hört noch zu –      D-a6

 

Blöd wie Menschen sind, ist hier bald Friedhofsruh.    D-E

 

 

 

Gute Planeten, die sind sehr gefragt,

 

wo keine Giftschleuder in‘ Himmel ragt,

 

mit klaren Flüssen und mit weiter Sicht,

 

an Energie und Nahrung mangelt’s nicht,

 

ergiebig, lange noch nicht abgenagt –

 

gute Planeten, die sind sehr gefragt.

 

 

 

Gute Planeten, die sind ziemlich rar –

 

Wer einen findet, bleibt am besten da,

 

und passt auch ab und zu ‚n bisschen auf,

 

dass er gepflegt wird, denn sonst geht er drauf.

 

Wenn du zweifelst, glaub mir, eins ist wahr:

 

Gute Planeten, die sind ziemlich rar…

 

 

 

 

 

VERGANG’NE TAGE

 

The Days Of Pearly Spencer”   e/0

 

 David McWilliams, Marc Almond

 

 

Das Klinkerhaus im Dreck ergraut,                     e

 

sich über Asphalt Hitze staut –                            D

 

kein Mensch mehr aus den Fenstern schaut –    e

 

Sonne blendet grell…                                         GD

 

Läden und die Kneipen leer,                                e

 

kein Kind kickt auf den Straßen mehr,                D

 

die Zeiten sind schon ewig her –                         e

 

Zeit vergeht so schnell.                                       GD

 

                                                                            aD

 

Refrain:

 

Heut ist alles anders –                                           De

 

Oooo                                                                      aD

 

Nichts mehr wie es war.                                        De

 

 

 

Die Werkshalle seit Jahrn verfällt –

 

hier wird nichts mehr hergestellt.

 

Niemand hat dafür mehr Geld –

 

die Zukunft holt der Rost.

 

Unkraut sich durch Ritzen zwängt,

 

am Zaun ein Fetzen Werbung hängt,

 

ein Vogel sich ne Mücke fängt,

 

verblasst ein Schild der Post…

 

 

 

Am Horizont die Sonne sinkt,

 

Dämmerung den Ort durchdringt,

 

ein kahler Ast im Windstoß schwingt –

 

der Ort hat ausgelebt…

 

Ein Fensterladen klappert laut,

 

gelangweilt eine Ratte schaut,

 

der Tag wird von der Nacht verdaut –

 

der Mond den Kopf erhebt…

 

 

 

Wer blieb zuletzt - verjagt und fort,

 

Bagger rollen durch den Ort,

 

Häuser, Kirche, der Platz für Sport –

 

alles platt gemacht…

 

Steine, die für Dörfer stehn,

 

auf einem Gräberfeld zu sehn,

 

laut die Schaufelräder drehn –

 

bei Tag und auch bei Nacht…

 

 

 

Politiker-Geschwätz wie Hohn –

 

im Traum hat mancher die Vision,

 

die Heuchler ernten ihren Lohn

 

 und sind vom Fenster weg –

 

ein neues Leben, neue Zeit –

 

vergessen irgendwann das Leid,

 

ein Neubeginn von Heimat weit –

 

die Schuldigen im Dreck…

 

 

 

Dann ist alles anders – Nichts mehr wie es war.

 

 

 

 

 

UNSCHULDIG    Patricia Kaas „La Faute à la Vie“ G/5

 

 

 

Wer ist schuld, wenn man sein Leben vergeudet,        GD

 

auf viele „wenn“-Fragen Antwort nicht kennt,               aeD9

 

Chancen vertan sind, sich nie wieder bieten,                GD

 

uns Schmerz, den wir zugefügt, von andern trennt…   aeD9

 

Kennen wir jeden, dem wir weh getan?                         CDGC

 

Wer war Schuft? Bösewicht?                                           a6eD9

 

Was solln Beweise, wenn es sie gibt…?                      CDGC

 

Das Leben kennt Schuldige nicht.                                  aeD9

 

 

 

Auf Suche nach Urteiln kann man sich verlieren,

 

vom Leben sich aussperren, tief auf den Knien…

 

Wer sich bewahren will vor jedem Unheil,

 

der erfährt eigenes Glücksgefühl nie.

 

Wer mutig lebt, fürchtet sich nicht vor Schmerz,

 

Glück hat stets seinen Preis.

 

Zu jedem Ziel geht der Weg nur voran –

 

 

 

Das Leben dreht sich nicht im Kreis,                              aeD9

 

dreht sich nicht im Kreis.                                                 D9G

 

 

 

Experten mag man zur Verantwortung ziehen,

 

will sich versichern und sucht Garantien…

 

sucht Logik, Vernunft, um Probleme zu lösen,

 

Krankheiten, Unwetter, die will man nie,

 

als läg Leben käuflich in einem Regal,

 

wo man das bekäm, was man will…

 

Doch fragt es nicht uns, lächeln wir es auch an,

 

bis zum End und sind dann endlich still

 

wie das Leben es will…    wie das Leben es will…

 

 

 

Vielleicht bleibt ein Lächeln auf unserm Gesicht –

 

Das Leben kennt Schuldige nicht…

 

Auch der Tod stellt uns hinterher nicht

 

vor Gericht…

 

 

 

 

 

 

CD 10   Die Links zu den einzelnen Liedertexten

 

01 Wo sie recht haben

 

02 Maulkorb

 

03 Affentanz

 

04 Silvester-Reise

 

05 Gewissenspleite

 

06 Tiere im Feuer

 

07 Artensterben (lang)

 

08 Nuklearia

 

09 Der betagte Aktivist

 

10 Kuh 38 5 40

 

11 Mein lieber Schwan

 

12 Verliern ist kein Scheitern

 

13 Die geplatzte Hochzeit

 

14 Die Glypho-Saat (neu)

 

15 Gute Planeten (S.Forbert

 

16 Vergang’ne Tage (D. Mc Williams)

 

17 Unschuldig (Kaas, Goldman)

 

Funktionslieder CD 11

 

CD 11  Die Liedertitel der CD mit "laufender Nummer"

 

11183 Eine Insel voller Bäume

 

11184 Wo die Wolken entstehn

 

11185 Armins Lied

 

11186 Wackelpeter

 

11187 Der Aachener Dozent

 

11188 Der peinliche Orden

 

11189 Spieß voran

 

11190 Alleingang

 

11191 Der Printenmann

 

11192 Münchhaureul

 

11193 Die Wandernase

 

11194 Industriemarionetten

 

11195 Manheimer Mahnmal

 

11196 Petition

 

11197 Leben retten

 

11198 Hoffnung bleibt

 

11199 Nu(h)r Verdummung

 

 

 

 

Nachfolgend die Texte der CD zusammenhängend

 

 

 

EINE INSEL VOLLER BÄUME                C/0

 

 

 

Eine Insel voller Bäume                             C

 

ragt aus tiefem Tagebau,                          F

 

dazu Bagger und ne Eisenbahn              G

 

im Loch, soweit ich schau.                        FC

 

Wo kann man die Insel finden,                 C

 

ringsherum ist Baggerland -                      F

 

jeder sollte sich die ansehn,                     G

 

ist das manchmal auch riskant.               FC

 

 

 

Refrain:

 

Wie könnt so ne Insel heißen,                  a

 

die man plant ohne Verstand,                  a

 

ohne drüber nachzudenken,                     G

 

nur aus Gier, die nicht verschwand.       G

 

Sicher würde die am besten                     F

 

nach dem Büttel doch benannt,               C

 

der sich RWE verkauft hat,                       G

 

also Armin-Laschet-Land.                         FC

 

Eine Insel, eine Insel –                              FC

 

ah, da, nein, keine Insel...                         GC

 

Eine Insel, eine Insel –                              FC

 

ah, da, nein, keine Insel...                         GC

 

 

 

Eine Insel ragt nach oben

 

aus dem Tagebau hinaus,

 

und ein Wald mit toten Bäumen

 

sieht nicht mehr lebendig aus.

 

Und ein Stromkonzern, der baggert

 

diesem Wald das Wasser ab,

 

und wer auf dem Inselrand steht,

 

fällt ins Kohleloch hinab.

 

 

 

Eine Insel soll entstehen

 

aus dem alten Bürgewald.

 

RWE plant das Verbrechen

 

auch mit Polizeigewalt.

 

Der Ministerpräsident von NRW,

 

der Laschet heißt,

 

läuft am Nasenring von RWE,

 

wenn er das Land bescheißt.

 

 

 

Eine Insel, die bewohnt wird

 

in den Bäumen hoch im Wald,

 

mancher Baumbewohner hat sich

 

in den Kronen festgekrallt.

 

Herbert Reul, der andere Büttel,

 

der die Polizei befielt,

 

den Menschen hier in NRW

 

einen Wald zum Leben stiehlt.

 

 

 

Eine Insel mit zwei Zwergen

 

und mit RWE-Geheul -

 

Wer erkennt die beiden Zwerge?

 

Sind das Laschet und der Reul?...

 

Zwischen lauter toten Bäumen,

 

von der Polizei bewacht,

 

und mit sinnloser Enteignung

 

man sich künftig strafbar macht... 

 

 

 

Und behaupten Reul und Laschet,

 

dass sie keine Zwerge wärn,

 

sind sie laut nur, weil man sie

 

leicht übersehen kann von fern.

 

Wenn die beiden voreinander

 

so auf Augenhöhe stehn,

 

könn‘ sie sich als abgebroch‘ne

 

Riesen auch nicht übersehn.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

WO DIE WOLKEN ENTSTEHN               G/0

 

 

 

Rauch und Qualm sind zu sehn,             G

 

wo die Wolken entstehn,                           h

 

und der Himmel wird grau.                        C

 

Nur dahinter noch blau.                             D9

 

Man kann Schornsteine sehn,                 G

 

wo die Wolken entstehn,                           h

 

dampfen Kühltürme grau,                         C

 

verhülln himmlisches Blau.                       D7

 

Ein paar Windräder drehn,                        H7

 

wo die Wolken entstehn,                           C

 

Man so Pumpen betreibt,                          a6

 

Grundwasser tief unten bleibt.                 D7

 

Sogar Wind kann man sehn,                    G

 

wo die Wolken entstehn,                           h

 

schwarz, auch gelblich ihr Grau,              C

 

von fern sieht man‘s genau.                     DG

 

 

 

Refrain:

 

Und der Strom, der                         a

 

aus der Steckdose fließt,               De

 

doch sich auch so                           a

 

aus Wind und Sonne ergießt.       DG

 

 

 

Turbinen sich drehn,

 

wo die Wolken entstehn,

 

und Elektrizität für

 

manch nutzloses Gerät

 

Man sagt, Lichter ausgehn,

 

wenn keine Wolken entstehn,

 

man nicht mehr Kohle verbrennt –

 

man daran Lügner erkennt.

 

 

 

Wozu Brennstoff für Strom

 

aus Kohle Gas, Öl, Atom,

 

Wenn Strom aus Sonne und Wind

 

man klimaschonend gewinnt.

 

Wer sich nicht umstellt, wird sehn,

 

bleibt nicht mehr lange bestehn,

 

verdient vielleicht heut noch Geld,

 

doch ruiniert unsere Welt.

 

 

 

 

 

Ein Energielieferant, der

 

Strom erzeugt für das Land,

 

indem er Kohle verbrennt,

 

keine Verantwortung kennt.

 

Er nimmt die Erderwärmung hin

 

für Unternehmensgewinn –

 

Da braucht man sofort Ersatz –

 

der ist total fehl am Platz.

 

 

 

Wo die Wolken entstehn

 

Ärzte ans Krankenbett gehn,

 

Mancher nicht lange lebt,

 

wo man Rendite anstrebt.

 

Die Folgen mag man nicht sehn,

 

wo die Wolken entstehn,

 

wenn das Klima aufheizt,

 

Gift die Bronchien reizt…

 

 

 

Menschen arbeiten gehn,

 

wo die Wolken entstehn,

 

sind Lungenleiden normal?

 

Ist das Klima egal?

 

Keine Villen zu sehn,

 

wo die Wolken entstehn.

 

Wer oben sitzt im Konzern

 

wohnt nah am Kraftwerk nicht gern.

 

 

 

Denn Rauch und Qualm sind zu sehn,

 

wo die Wolken entstehn,

 

Da ist der Himmel ganz grau.

 

Du zweifelst? Fahr hin und schau…

 

Man kann Schornsteine sehn,

 

wo die Wolken entstehn,

 

so ein Kühlturm dampft grau –

 

weiß jeder Stromboss genau.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ARMINS LIED

 

(Melodie Ten Cents a Coup, Phil Ochs)

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

dass es ihm Mut und Rückgrat bringt,

 

und er mal an die Menschen denkt,

 

wenn man ihm dieses Liedchen singt.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

fällt ihm auch das Mitsing‘n schwer,

 

wenn er es auch nicht hören mag,

 

als ob es ein Protestsong wär‘…

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

der sich selbst Klimaschützer nennt,

 

auch wenn er sich für richtig hält,

 

dass man in Datteln Kohle verbrennt.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

der nicht die Zeichen der Zeit versteht,

 

darum ist es für ihn längst Zeit,

 

dass er abtritt, nach Hause geht.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

der in Berlin gern Kanzler wär‘,

 

der für RWE NRW regiert

 

und glaubt, er kann noch viel mehr.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

das hoffentlich bis zu ihm dringt,

 

wenn ihm wieder kein Abstand

 

zum RWE-Vorstand gelingt.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

der für Atom und Kohle regiert,

 

für den Profit mehr als Leben zählt,

 

egal, was dadurch passiert.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

der völlig überfordert ist,

 

aber sich für kompetent hält

 

und RWE aus den Händen frisst.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

weil er so die Wahrheit liebt,

 

und weil er lieber regiert,

 

der Wahrheit keine Chance gibt.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

der die Wahrheit gern entstellt,

 

und anschließend selbst an das glaubt,

 

was er für Wahrheit hält.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

den grinsenden Aachener Wicht -

 

der gern ein großer Politiker wär,

 

doch aus Gründen ist er es nicht.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

dem nicht nur zehn Zentimeter fehln:

 

Außer Format fehlt ihm so viel –

 

das kann man gar nicht zähln…

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

der glaubt, dass er Kanzler kann,

 

und sich gewaltig überschätzt,

 

doch er glaubt so fest daran.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

der um das hohe Amt so ringt.

 

Er freut sich sicher, wenn man ihm

 

dies Lied als Hymne singt.

 

 

 

Dies Lied ist für Armin Laschet,

 

über das, was er sinnvoll getan -

 

doch mir fällt rein gar nichts ein,

 

was ich da besingen kann…

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

WACKELPETER                                                                            C/0

 

 

 

Die Unionsparteien                                    C

 

woll‘n nen Kandidaten,                              C

 

und woll‘n im Ungewissen                                    G

 

nicht mehr länger warten.                          G

 

Die haben Bauchschmerzen                    a

 

beim Blick auf AKK,                                    a

 

aber die Mutti ist ja                                     F

 

noch ne Weile da.                                       F

 

 

 

Wenn du siehst, wie sich                           C

 

Parteimitglieder quälen,                            C

 

Kandidaten mit                                            G

 

gestreckten Fingern zählen,                     G

 

als hätten sie die                                         a

 

Wahlsiegchancen in der Hand -               F

 

aber nagel mal nen                                                C

 

Pudding an die Wand... -               Ga  I F

 

aber nagel mal nen                                                C

 

Pudding an die Wand...                             GC

 

 

 

Die Unionsparteien

 

könn‘ sich schlecht entscheiden,

 

woll‘n Kandidaten ohne

 

Chancen doch vermeiden,

 

und damit wär‘n wir ja auch

 

gleich bei Friedrich Merz -

 

da spürt so mancher schon

 

beim Anblick starken Schmerz.

 

 

 

Will man liberale Wähler

 

nicht verschrecken,

 

sollt‘ man den Merz doch

 

lieber besser gut verstecken,

 

nähme die Sache besser

 

selber in die Hand?

 

aber nagel mal nen

 

Pudding an die Wand...   2 x

 

 

 

Die Unionsparteien

 

müssen überlegen,

 

sich doch vielleicht mehr

 

auf‘s Moderne zubewegen,

 

wär’ da der richt’ge Kandidat

 

vielleicht Jens Spahn?

 

Könnt man sich dann die

 

Plakatierungskosten sparn?

 

 

 

Kann man sich denn bis

 

ganz weit rechts ne Mehrheit holen,

 

klopft man nur kernig

 

rechte Sprüche und Parolen,

 

bekäme so dann die

 

Verantwortung fürs Land?

 

aber nagel mal nen

 

Pudding an die Wand...   2 x

 

 

 

Die Unionsparteien

 

woll‘n den Wahlsieg feiern,

 

und manche glauben,

 

das gelingt nur mit nem Bayern,

 

mit Söder wär‘n die Chancen

 

vielleicht riesengroß -

 

doch wie wird man das

 

Riesenbaby wieder los?

 

 

 

Den sieht man schon bei leichtem Föhn

 

doch heftig schwanken,

 

zwischen Brezelbäckern,

 

Bierbrauern und Banken.

 

Hatte der irgendwann

 

schon mal nen festen Stand?

 

Aber nagel mal nen

 

Pudding an die Wand...  2 x

 

 

 

Soll man aus Brüssel nicht

 

die Uschi wiederholen?

 

Wird das der Union von

 

Martin Schulz empfohlen?

 

Der weiß ja, wie der

 

eine Wahl grandios verliert,

 

der sich als Kandidat

 

aus Brüssel präsentiert.

 

 

 

Bestimmt ließ Uschi sich

 

von allen Kandidaten

 

für ein Menge Geld

 

am teuersten beraten,

 

und glaubt, sie zeigt so

 

mehr als andere Verstand -

 

aber nagel mal nen

 

Pudding an die Wand...   2 x

 

 

 

An Rhein und Ruhr so manche

 

CDU-ler schwärmen,

 

man sollt sich für nen

 

Printenlutscher doch erwärmen...

 

Man glaubt, dass der sich

 

noch als Favorit erweist -

 

man traut sich beinah

 

nicht zu sagen, wie der heißt...

 

 

 

Erkennen kann den jeder,

 

früher oder später,

 

er hat die Standfestigkeit

 

von nem Wackelpeter -

 

der sich im Größenwahn

 

als Kandidat erfand -

 

nun nagel du mal einen

 

Pudding an die Wand...  2 x

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

DER AACHENER DOZENT                                                         G/2

 

 

 

Es war einmal in Aachen ein Dozent                                          GG7

 

könnt sein, dass den inzwischen jeder kennt…                        CGG7

 

Bei dem schrieben Studierende ne wichtige Klausur -            CGe

 

Die nahm er mit nach Hause. Wo blieb sie da wohl nur.        ADD7

 

 

 

Er hat sich an den Küchentisch gesetzt                                     GG7

 

und kurz mal überlegt, was mach ich jetzt:                                CH7

 

Klausuren warn verloren, die warn ganz einfach weg -           CGE

 

und nicht mehr aufzufinden - ein praktisches Versteck.          CDG

 

 

 

Verschwindibidibus - darauf man erst mal kommen muss.     CG

 

Ist es einem lästig, wenn man was suchen muss,                   DGG7

 

man erfindet einen Ausweg, wenn man was vergisst              CGe

 

man weiß ja alles besser, was zu machen ist.                          CDG

 

 

 

Er schüttelt sich die Noten aus dem Arm -

 

Die kreative Lösung hat doch Charme…

 

guckt nicht in die Klausuren und alle haben Glück

 

und gibt auch die Klausuren ganz einfach nicht zurück.

 

 

 

Und so beim Noten-Geben er betrog,

 

die Noten er sich aus den Fingern sog,

 

er ist halt ein Erfinder, der erfindet, was ihm nützt,

 

ein Vorwand, eine Ausrede, auf die er sich dann stützt.

 

 

 

Erfindibidibus - darauf man erst mal kommen muss…

 

Ist es einem lästig, wenn man was suchen muss,

 

man erfindet einen Ausweg, wenn man was vergisst

 

man weiß ja alles besser, was zu machen ist.

 

 

 

Die Hochschule schmiss den Betrüger raus.

 

Da wollte er in ein viel größ‘res Haus…

 

Er hat die Printe weichgelutscht und wurde prompt gewählt -

 

hat den Wählern was die hörn wollten, nur erzählt…

 

 

 

So wurde er Ministerpräsident,

 

weshalb ihn heut wahrscheinlich jeder kennt

 

Das war ihm noch nicht groß genug -er wollte nach Berlin

 

als Printenlutscher Kanzler werden - sowas reizte ihn…

 

 

 

Erfindibidibus - darauf man erst mal kommen muss…

 

Ist es einem lästig, wenn man was suchen muss,

 

man erfindet einen Ausweg, wenn man was vergisst

 

man weiß ja alles besser, was zu machen ist.

 

 

 

 

 

DER PEINLICHE ORDEN

 

 

 

Man sieht, verleiht man ab und zu einen Orden,

 

große Freude manchmal überborden,

 

besonders mit besonderem Humor

 

kommt das hin und wieder ja vor...

 

Man verleiht solche Orden ja auch gerne

 

in einer exklusiven besseren Taverne -

 

ist dann die bessere Gesellschaft dabei,

 

glaubt man gerne, dass dies wichtig sei.

 

 

 

Refrain:

 

Beim Orden wider den tierischen Ernst

 

ist besser, wenn du dich schleunigst entfernst...

 

Sonst wirst du dort kugelrund gelutscht

 

und bist auf zu glattem Parkett ausgerutscht.

 

 

 

Man wählt zu Preisträgern gern Kandidaten,

 

die mit Humor nie in‘n Vordergrund geraten,

 

die werden dann mit dem Orden geschmiert,

 

und so ihr Ego unterwürfigst massiert.

 

So kann man auf solche Einfälle kommen:

 

Es wird ein Printenlutscher genommen,

 

der grade Wahlkampf fürs Kanzleramt macht.

 

Und wenn er’s würde, na dann, gute Nacht.

 

 

 

Man hat bei dem wohl ne Menge zu lachen:

 

Er kann gekonnt sich so lächerlich machen.

 

Dabei hält er sich doch für seriös.

 

Und zweifelt einer daran, guckt er bös.

 

Er ist nicht mehr als ein laufender Meter

 

und in der Staatskanzlei nur ein Wackelpeter,

 

dem RWE sagt, was er machen soll.

 

Und wenn das einer verrät, zeigt er Groll.

 

 

 

Was macht der Halblang mit so einem Orden?

 

Fragt einer je, was aus ihm wohl geworden,

 

wenn er den Orden tatsächlich nun kriegt?

 

Vor wem er dankend dann kniet oder liegt...?

 

An Peinlichkeit kann man’s kaum überbieten.

 

Doch zwischen so vielen Nullen und Nieten

 

sieht er inzwischen sich sicherlich wohl

 

als hoffnungstragender Erbe von Kohl.

 

 

 

Das Ziel von Birne zwei ist ziemlich steil:

 

In die Gesellschaft treibt er einen Keil.

 

Er ist ein Handlanger der Industrie –

 

einfache Menschen interessieren ihn nie.

 

Regiert ein Trump an Gesetzen vorbei,

 

wolln andere sehn, was bei uns möglich sei.

 

Laschet und Reul erfülln, was RWE sagt –

 

 und wehe dem, der Kritik daran wagt.

 

 

 

Die RWE-Marionette geehrt,

 

fühlt sich gewürdigt und fühlt sich begehrt.

 

In den Dörfern, die vom Abriss bedroht,

 

ist für die Menschen dort nichts mehr im Lot.

 

Doch Aachens Printenlutscher sind sie egal –

 

er kriegt die Quittung dafür bei der Wahl.

 

Wo er dann bleiben wird, wird er dann sehn.

 

Dem Printenlutschen kann er dann da nachgehn.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

SPIESS VORAN                                                    

 

 

 

Was hier im Land versucht wird                           CH8

 

und was hierzuland passiert,                                a6H8

 

geht über jede Hutschnur                                     CH8

 

und wird von uns registriert.                                  a6D9

 

Wer gegen Rechtsbruch auf die Straße             CH8

 

geht und dort demonstriert,                                   a6H8

 

wird von euch Wirtschaftshörigen                       CH8

 

schnell kriminalisiert.                                             a6DG

 

 

 

Ihr sagt, es wär Ermessensspielraum,

 

macht ihr, was ihr wollt.

 

Wär Zeit, dass ihr Gesetzen

 

endlich selber Achtung zollt.

 

Das Recht gibt euch kein Recht,

 

es so zu biegen, wie‘s euch passt.

 

Wir wolln nicht, dass ihr Recht gewährt,

 

sondern uns unsere Rechte lasst.

 

 

 

Refrain:

 

Wir haben jetzt genug davon!                              CD9

 

Das wird uns jetzt zu dumm!                                GC

 

Ihr schert euch nicht ums Recht,                         Ge

 

darum drehn wir den Spieß jetzt rum.                 CDG

 

 

 

Wir wollen nichts, was Unrecht wäre,

 

sondern protestiern,

 

Wird unser Eigentum enteignet,

 

wir unsere Heimat so verliern.

 

Ihr stützt euch auf Gesetze,

 

die ein Unrechtsstaat erließ,

 

sie in Unrechtszeit verkündet hat

 

und sich als Unrechtsstaat erwies.

 

 

 

Politiker in Aufsichtsräten –

 

wie kann sowas gehn?

 

Korrupter geht es nicht - was

 

kann man daran missverstehn?

 

Wenn ihr zum Allgemeinwohl nur

 

was der Wirtschaft nützt, beschließt,

 

sorgt ihr doch nur dafür,

 

dass Geld auf eure Konten fließt.

 

 

 

Doppelzüngig und verlogen

 

ihr das Recht missbraucht,

 

wenn ihr es so auslegt, wie ihr

 

es haben wollt und braucht.

 

Behautet nicht, wenn ihr Verbote,

 

Einschränkung verfügt,

 

ihr damit doch nur so

 

einem Gesundheitsschutz genügt.

 

 

 

Ihr wollt nicht erlauben,

 

was euch grundsätzlich missfällt

 

so macht ihr mit Rechtsbeugung

 

Profit und euer Geld.

 

Selbstverständlich regt ihr Euch,

 

wenn man euch bloßstellt, auf –

 

Man braucht euch doch nur zuzusehn,

 

dann kommt man selber drauf.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ALLEINGANG                                                         G/2

 

 

 

Armin Laschet droht mit nem Alleingang…       G

 

wohin und nach wo?                                             G

 

Armin Laschet droht mit nem Alleingang –        G

 

zum nächsten Klo?                                                D

 

Armin Laschet droht mit nem Alleingang,          eC

 

wonach jeder weiß,                                                G

 

wo ihm die Idee dazu kam,                                   aD

 

macht er wieder n Scheiß….                               G

 

 

 

Armin Laschet sucht nach nem Eingang,          C

 

will er nicht aufs Klo?                                             CG

 

Armin Laschet sucht nach nem Eingang –        CG

 

warum und wieso?                                                G

 

Armin Laschet sucht nach nem Eingang           CG

 

ins Kanzleramt -                                                      e

 

Armin Laschet ist irgendwo viel                           aD

 

zu nah langgeschrammt.                                       G

 

 

 

 

 

Armin Laschet ist auf nem Alleingang –

 

aber wohin?

 

Armin Laschet fragt auf dem Alleingang,

 

Wer weiß, wo ich bin?

 

Armin Laschet hat sich verlaufen,

 

allein unterwegs.

 

Das passiert, wenn du irgendwohin willst

 

und nicht überlegst.

 

 

 

Armin Laschet will im Alleingang

 

zum Kanzleramt.

 

Armin Laschet hat sich im Alleingang

 

zum Wahlsieg verdammt.

 

Armin Laschet weiß immer noch nicht,

 

warum will er da hin.

 

Hat denn das, weiß er nicht, was er da will,

 

überhaupt Sinn?

 

 

 

 

 

Armin Laschet hat im Alleingang

 

ne Maske probiert,

 

Armin Laschet hat als Nasenbär

 

sich dabei präsentiert.

 

Armin Laschet kriegt seine Nase

 

nicht unter das Tuch –

 

Jedenfalls wie man sah, und da hat er

 

ne Schule besucht.

 

 

 

Armin Laschet will im Alleingang

 

Normalität,   

 

Armin Laschet hofft, dass von allein

 

Corona vergeht.      

 

Armin Laschet verkündet, jetzt machen wir

 

allerhand auf…       

 

Wenn die Wirtschaft so drängelt, dann

 

lassen wir ihr freien Lauf.

 

 

 

 

 

Armin Laschet hat sich im Alleingang

 

nach vorne gewagt,

 

Armin Laschet macht im Alleingang

 

nur was RWE sagt.

 

Armin Laschet wär‘ im Alleingang

 

Kanzler so gern –

 

RWE würd das freuen, denn dann

 

regiert ja der Konzern…

 

 

 

Armin Laschet fährt im Alleingang

 

gegen die Wand,

 

Armin Laschet hat sich im Alleingang

 

die Finger verbrannt.

 

Armin Laschet will, dass im Alleingang

 

sich um ihn alles dreht,

 

greift er nach den Sternen, wenn er nur

 

auf nem Fußbänkchen steht.

 

 

 

 

 

Armin Laschet droht mit dem Alleingang

 

und weiß nicht nach wo.

 

Armin Laschet droht mit nem Alleingang

 

und weiß nicht, wieso.

 

Armin Lascher droht mit nem Alleingang.

 

Warum, keiner weiß

 

Das war wieder wohl so ne Idee

 

für irgend n‘ Scheiß -         

 

 

 

Armin Laschet ist auf dem Alleingang,

 

kommt er vom Klo…

 

Armin Laschet will im Alleingang

 

nach Nirgendwo.

 

Armin Laschet auf dem Alleingang

 

bestimmt gar nicht weiß,

 

alles kostet nun mal seinen Preis,

 

macht er wieder n Scheiß. 

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

DER PRINTENMANN

 

 

 

Ein Printenmann wollt Eindruck schinden         GC

 

wohl im Bundesrate.                                              DG  2x

 

Er wollte gerne Kanzler sein

 

im ganzen deutschen Staate.

 

Die Staatskanzlei reicht ihm nicht aus,

 

will in die weite Welt hinaus.

 

 

 

Er findet aber nicht die Spur,

 

fragt RWE, was mach ich nur.

 

Die Reiseleitung ihn erfreut –

 

Storymachine ihn gut betreut.

 

Auch wenn er manchmal dies vergisst,

 

weil er ja so vergesslich ist.

 

 

 

Föderallalala föderallala föderalla rallala   2x    GCDGeaD9G

 

 

 

Der Kandidat will kandidiern –

 

da muss er sich erst profiliern.

 

Er wollt mit seinem Lenken

 

Corona streng beschränken.

 

Weil es um Tod und Leben geht,

 

er fest zu den Verboten steht.

 

 

 

Die Wirtschaft hob die Brauen,

 

um streng auf ihn zu schauen.

 

Da dachte er, oh Schiete,

 

ob ich zu viel verbiete.

 

Brems ich zu sehr Profite,

 

wär ich ne Wirtschaftsniete.

 

 

 

föderallalala föderallala föderalla rallala   2x

 

 

 

Im Wettbewerb mit Söder

 

stünd ich dann da wie’n Blöder.

 

Er sagt mal Hü, er sagt mal Hott,

 

und erntet dafür Hohn und Spott.

 

In einem föderalen Staat

 

wird oft mit Einigkeit gespart.

 

 

 

Ministerpräsidenten

 

sich nie gern einig trennten.

 

Der Printenmann macht einen Plan

 

und nach dem will er verfahr’n.

 

Er lässt nach Heinsberg Forscher gehn,

 

die sollten nach Corona sehn.

 

 

 

föderallalala föderallala föderalla rallala   2x

 

 

 

Er lässt sich ungern schädigen

 

und kritisiert die Medien.

 

Hört er nur, was er hören mag,

 

fragt man sich, woran das wohl lag.

 

Der Printenmann sagt, ist genug,

 

hört auf mich, bin neunmal klug.

 

 

 

Lasst mich mit Wissenschaft in Ruh,

 

ich hör euch einfach nicht mehr zu.

 

Er lockert hier, er lockert dort,

 

sieht Lockern fast als neuen Sport.

 

Er lockert, könnt man glauben,

 

sogar bei sich die Schrauben…

 

 

 

föderallalala föderallala föderalla rallala   2x

 

 

 

Wer nicht mehr weiß, was er erfuhr,

 

wann geht der selbst in Dauer-Kur?

 

Wer nur weiß, was er wissen mag,

 

der füllt mit Lügen seinen Tag.

 

Wer tut, als ob er gar nichts wüßt,

 

Gedächtnistraining machen müsst.

 

 

 

Damit er nicht zu viel vergisst

 

und stets genau weiß, wer er ist.

 

Ist nur gut, dass jeder weiß,

 

wie das Kumpelstilzchen heißt,

 

das immer wieder neu beweist,

 

wie man absichtlich bescheißt…

 

 

 

föderallalala föderallala föderalla rallala   2 x

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

MÜNCHHAUREUL                                                         C/0

 

Herbert Münchhaureul posaunt, trompetet,                   CG

 

was er fürwahr für richtig hält.                                          GC

 

den Rosenkranz er lautstark betet,                                 CG

 

weil der ihm selbst als wahr gefällt.                                 GC

 

Manches sieht er, sieht er mal hin,                                 FC

 

was ihm zusagt und was nicht.                                        DG

 

In seiner Welt verkapselt drin,                                          FC

 

getrübt der Blick, verstellt die Sicht.                                DGC

 

 

 

Refrain:

 

Ohne schamrot sich zu färben,                                        FC

 

macht er der Wahrheit den Garaus,                                DG

 

lässt sie dahingehn ohne Erben,                                     FC

 

doch irgendwann kommt alles raus....                            DGC

 

 

 

Münchhaureul lügt ganz unverfroren,

 

ein Auge hängt - und mit dem sieht er fehl.

 

Die Übersicht hat er verloren.

 

Man könnt nun sagen, er sieht scheel...

 

Er sieht nicht, was er nicht sehen mag,

 

weil es ihm in den Kram nicht passt.

 

von Lügen er nicht lassen mag -

 

Wahrheit, die ist ihm wohl verhasst.

 

 

 

Sein Argusauge kann zur Linken

 

nicht sehen, was ihm rechts entgeht,

 

mag es rechts auch noch so hell blinken -

 

er sich allein nach links hindreht.

 

Der Baron ein Bolt der Lügen,

 

dem Münchhaureul so wahrlich gleicht.

 

Und wenn er lügt, soll man sich fügen,

 

sogar wenn man sich denkt, es reicht?

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

Die Wandernase

 

 

 

Es ging ne Nase wohl auf Reisen,

 

so ein langer, spitzer Spieß,

 

auf kurzen Beinchen folgt sie dem,

 

der stets Lügen hören ließ.

 

Bei dem hat sie sich verfestigt,

 

stand so mitten im Gesicht,

 

wo sie weit nach vorne ragte –

 

wo sie herkam, weiß Reul nicht.

 

 

 

Refrain:

 

Lange Nase wie Pinocchio,

 

und man weiß sofort, warum,

 

Lügen haben kurze Beine –

 

deshalb komm‘ sie nicht weit rum.

 

Wer mit langer Nase lügt

 

und der Wahrheit widerspricht,

 

jeden, der ihm glaubt, betrügt,

 

und selber glaubt, man merkt es nicht.

 

 

 

Zum RWE-Chef Schmitz gewandert,

 

der sich als Talent erwies,

 

den Konzern als Unternehmen,

 

dem Gemeinwohl dienend, pries.

 

Die Nase ist dem Schmitz gewachsen,

 

mitten aus seinem Gesicht,

 

weil er, macht er nur den Mund auf,

 

gleich ne Menge Lügen spricht.

 

 

 

Sie stand einem zu Gesichte,

 

als ob sie dahin gehört.

 

Laschet, der an kurzen Beinen

 

sich ja sowieso nicht stört…

 

Man sah von ihm nur noch Nase,

 

die so lang, so spitz ihm spross,

 

weil er als RWE-Gelenkter

 

so tat, als wär‘ er der Boss.

 

 

 

Die Nase auf den kurzen Beinen

 

lief beständig nur im Kreis,

 

von Reul zu Schmitz, von Schmitz zu Laschet,

 

von der Nase rann der Schweiß,

 

verbreitet wurden so die Lügen

 

wie durch Tröpfcheninfektion,

 

jedem, der die Lügen glaubte,

 

wuchs ne lange Nase schon.

 

 

 

Nach ner Weile war die Nase

 

müde von der Rennerei,

 

und sie dachte, mir genügen

 

für den Rundlauf diese drei.

 

Schließlich zeigt sich, von den dreien

 

ja doch immer einer lügt.

 

Die lange Nase sich harmonisch

 

zu den kurzen Beinen fügt.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

INDUSTRIEMARIONETTEN

 

 

 

Ein Regierungschef, von einem               Ge

 

Energiekonzern gelenkt,                            Ge

 

sich nicht die Mühe macht, nur noch      Ge

 

von zwölf bis mittags denkt.                      Ca

 

Er verschwendet keine Zeit damit,          Ca

 

dass er auf andere hört.                            Ca

 

Mag nichts mehr riskiern,                          D

 

woran sich der Konzern dann stört.         H7

 

 

 

Also holt er sich Berater,

 

die ihm immer nur empfehln,

 

vor Beschlüssen mit Entscheidungs-

 

findung sich doch nicht zu quäln,

 

und nur umzusetzen, was

 

die Konzernzentrale sagt,

 

die sich von alleine meldet –

 

ohne, dass er fragt.

 

 

 

Refrain:

 

Industriemarionetten                                  CD

 

sicher nicht das Klima retten -                  eC

 

wo ließ der, der sowas glaubt,                 Ge

 

seinen Verstand?                                        D

 

Um vor Infektion zu schützen,                  CD

 

können sie uns auch nichts nützen,        eC

 

denn sie denken nun mal nicht                Ge

 

ans ganze Land,                                         D

 

und fahrn die Zukunft fern-                                   C

 

gesteuert an die Wand                              D9G

 

 

 

Ein Minister, der die Sicherheit

 

zur Chefsache begehrt

 

und mit Sicherheit die Sicherheit

 

zum Hauptproblem erklärt,

 

dann bei Internetbetrügereien

 

jämmerlich versagt,

 

sich dann als Sicherheitsminister

 

noch zu zeigen wagt,

 

 

 

der im Wald als Polizeichef

 

gerne Einsätze befielt,

 

und dabei nur auf den Schutz

 

von Industrieinteressen zielt,

 

jene, die ihr Recht zu demonstriern,

 

sich nehmen, drangsaliert,

 

und Werkschützer, die machen,

 

was sie wollen, nichts passiert.

 

 

 

 

 

Ne Ministerin Schulschwänzer

 

in Klimaschützern sah,

 

verharmlost in Coronazeit

 

die Ansteckungsgefahr,

 

zwingt Schüler in die Schule,

 

hängt ihr Fähnchen in den Wind,

 

denkt nicht, tut das, wofür

 

die Wirtschaftslobbyisten sind.

 

 

 

Wenn für alte Leute so das

 

Infektionsrisiko steigt,

 

geht ihr das an Arsch vorbei

 

und sie sich unbeeindruckt zeigt.

 

So erweist sie sich für ihre

 

Klientel als pures Gold:

 

wichtig bleibt allein die Wirtschaft,

 

dass allein der Rubel rollt...

 

 

 

 

 

Wo bleibt jede Überlegung,

 

wie man es organisiert,

 

dass man Kinder in die Kitas lässt

 

und damit nichts riskiert?

 

Wo bleiben Kinderrechte, zählt nur,

 

was die Wirtschaft braucht

 

Weil man jetzt nur will, dass bald

 

der Schornstein wieder raucht.

 

 

 

Was sind das für Regierer,

 

die am Nasenring man zieht,

 

damit sie darauf achten,

 

dass auch ja nicht das geschieht,

 

was den Großkonzerne schadet

 

und der Industrie nicht passt -

 

ihr seid selber schuld, wenn ihr

 

auf die euch noch verlasst.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

MANHEIMER MAHNMAL

 

 

 

Wo einst Häuser standen,

 

sieht’s nun aus wie zerbombt.

 

Wer lässt sowas zu,

 

erlaubt, dass es dazu kommt?

 

Wo sind all die Menschen?

 

Die Straßen sind leer.

 

Zeichen von Leben

 

gibt es längst nicht mehr.

 

 

 

Die Kirchenfenster

 

vernagelt und dicht.

 

Nirgends Erleuchtung,

 

keine Gnade, kein Licht,

 

verlassen vom Glauben,

 

von Pfaffen, vom Kreuz -

 

kein Bischof zeigt Reue,

 

niemand bereut’s…

 

 

 

Refrain:

 

Nur Trümmerlandschaft

 

So weit wie man sieht -

 

im Jahr fünfundsiebzig

 

 nach dem furchtbaren Krieg.

 

Die Kirchen, die reckt sich

 

im Trotz himmelwärts -

 

kein Triumph, sondern Ohnmacht –

 

für die Menschen bleibt Schmerz.

 

 

 

Sicherheitspersonal

 

parkt ganz in der Näh‘ -

 

wer tritt dem Allmächtigen

 

hier auf den Zeh?

 

Wer rüttelt an Zäunen

 

im heiligen Zorn?

 

Wer fügt sich darein?

 

Gibt sich selber verlorn?

 

 

 

Manheim zerstört –

 

nur ein Trümmerfeld bleibt

 

Wer die letzte Notiz

 

nun ins Kirchenbuch schreibt?

 

Abgehakt die Geschichte,

 

genauso der Ort?

 

Wer nennt die Schuldigen

 

nicht mal mit einem Wort?

 

 

 

Kein Feuer, kein Erdbeben,

 

weder Stürme noch Flut.

 

Die Natur zeigt nicht immer

 

gnadenlos ihre Wut…

 

Der Mensch kann zerstörn

 

ohne Bomben, Krieg und Hass –

 

Treibt ihn nur Gier

 

zur Vernichtung mit Spaß.

 

 

 

Zerstörend das Werk

 

einer gierigen Brut,

 

mit Absicht geplant.

 

Sie weiß, was sie tut.

 

Die sich selbst „christlich“

 

zu nennen sich traut -

 

abgeräumt alle Gräber –

 

und die Stille schreit laut…

 

 

 

Lasst die Kirche so stehen:

 

Verrammelt, versperrt -

 

als Manheimer Mahnmal,

 

der Erinnerung wert,

 

dem Vergessen entrissen,

 

zum Gedenken bewahrt,

 

wo man trauert mit Würde,

 

Heucheleien sich spart.

 

 

 

Wo man Einsichten findet,

 

zu begreifen begehrt –

 

der Frage nicht ausweicht,

 

wie lang Ewigkeit währt,

 

wo die Sinnsuche endet,

 

weil doch jeder Sinn fehlt,

 

geht es nur um Profit,

 

und nichts anderes zählt.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

PETITION

 

 

 

Du denkst, du hast alles gemacht,

 

weißt nicht, hat es genug gebracht…

 

Doch eine Chance gibt’s noch,

 

wenn du willig bleibst.

 

In ein paar Tagen ist erst Schluss!

 

Frag nicht noch lange, was man muss:

 

am besten wär‘s, wenn du

 

nun online unterschreibst!!!

 

 

 

Refrain:

 

Es geht um eine Petition –

 

inzwischen unterschrieben schon

 

bis heute beinah von

 

ner halben Million.

 

Jetzt wird es klarer, was man soll:

 

Fünfhunderttausend sollen voll!!!

 

In ein paar Tagen

 

 ist die Frist zu Ende schon.

 

 

 

Dann ist der Abgabetermin –

 

danach wird man nach Brüssel ziehn

 

wär schön, hätt man bis dahin

 

dann die runde Zahl.

 

Es fehlen ein paar tausend noch –

 

ein paar mehr sammeln könnst du doch…

 

gibt dir nen Ruck, vielleicht

 

versuchst du es noch mal…

 

 

 

Es geht um Risse, die riskant –

 

drum gibt es so viel Widerstand,

 

dagegen, dass man diese

 

Meiler noch betreibt.

 

Doel 3 da und Tihange 2 dort,

 

deren Betrieb ist beinah Mord,

 

denn niemand weiß, wenn was

 

geschieht, wer übrigbleibt.

 

 

 

Denk noch mal nach, hör jetzt nicht auf,

 

stehst du mit deinem Namen drauf?

 

Falls nicht, dann weißt du,

 

was du jetzt zu machen hast.

 

Aus ein paar Links wähl einen aus,

 

per Smartphone, am PC zu Haus -

 

dann unterschreib schnell,

 

dass die halbe Million passt.

 

 

 

Copyright 2018 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

LEBEN RETTEN

 

 

 

Leben retten ist kein Verbrechen!

 

Lasst niemanden zurück!

 

Leben retten ist kein Verbrechen!

 

Weicht keinen Schritt zurück!

 

Leben retten ist Menschenpflicht.

 

Verbrecherisch wär‘s, tät man‘s nicht!

 

Leben retten ist Menschenpflicht!

 

Wer‘s nicht tut, Gesetze bricht!

 

 

 

Lebensretter sind nicht Verbrecher.

 

Lasst keinen je zurück.

 

Lebensretter sind nicht Verbrecher.

 

Weicht nicht einen Schritt zurück.

 

Menschenpflicht ist Leben retten.

 

Nur ein Verbrecher tut es nicht.

 

Menschenpflicht ist Leben retten –

 

und Gesetze man so nicht bricht.

 

 

 

Dörfer retten ist kein Verbrechen!

 

Gebt keine Dörfer und Häuser auf!

 

Kirchen retten ist kein Verbrechen!

 

Haltet die Zerstörung auf!

 

Heimat retten ist Bürgerpflicht!

 

Verbrecherisch ist, tut man es nicht.

 

Friedhöfe retten ist Bürgerpflicht.

 

Vertreibung toleriert man nicht.

 

 

 

Wälder retten ist kein Verbrechen.

 

Lasst die Wälder stehn.

 

Bäume retten ist kein Verbrechen.

 

Lasst die Bäume stehn.

 

Natur zu schützen ist kein Verbrechen.

 

Wenn nicht wir’s tun, wer dann?

 

Naturschützer sind keine Verbrecher.

 

Andere denken nicht daran.

 

 

 

Heimatschutz ist kein Verbrechen!

 

Lasst keinen Menschen heimatlos!

 

Heimatschützer sind keine Verbrecher.

 

Heimatverlust bleibt ohne Trost.

 

Heimat vernichten ist ein Verbrechen,

 

Vertreibung Menschen unterdrückt!

 

Heimat zerstören ist ein Verbrechen.

 

Heimat zerstört, wer die Säge zückt.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

HOFFNUNG BLEIBT                                             e/0

 

 

 

Wenn du den Mut verlierst,

 

in die Zukunft zu sehn,                  eD9GCeD

 

denn das, was du erkennst,

 

kannst du nicht mehr verstehn.    eD9GCeD

 

Und wenn du nicht begreifst,

 

warum es wohl so weit kam,         aCDGD9e

 

und der Lauf der Dinge

 

keinen anderen Weg nahm -                    a6H8CDD7

 

wenn das Schicksal

 

auf ein Ende zu treibt,                                eCD

 

ist Hoffnung das letzte,

 

was noch übrigbleibt.                                 GD9G

 

 

 

Hast du die Zuversicht,

 

dass alles gut geht, verlorn,

 

und denkst, warum bin ich

 

in dieses Leben geborn,

 

und es hat für dich

 

keinen erkennbaren Sinn,

 

du kannst es nachvollziehn,

 

wirft einer so alles hin…

 

wenn das Schicksal

 

auf ein Ende zu treibt,

 

ist Hoffnung das letzte,

 

was noch übrigbleibt

 

 

 

Hilft der Glaube dir nicht,

 

dass alles besser wird,

 

und du denkst, wer das glaubt,

 

der hat sich klar geirrt.

 

Denn so, wie‘s aussieht,

 

kann gar kein Zweifel sein,

 

und du bist überzeugt,

 

und damit nicht allein,

 

wenn das Schicksal

 

auf ein Ende zu treibt,

 

ist Hoffnung das letzte,

 

was noch übrigbleibt.

 

 

 

Wenn meine Hoffnung

 

sich einem Ende zu neigt,

 

dann werd ich der letzte sein,

 

der dir das deutlich zeigt,

 

denn ich will dir bestimmt

 

doch deine Hoffnung nicht nehm‘ -

 

denn ich würde mich dafür

 

bis in Ewigkeit schäm‘ -

 

Wenn das Schicksal

 

auf ein Ende zu treibt,

 

ist Hoffnung das letzte,

 

was noch übrigbleibt.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

NU(H)R VERDUMMUNG

 

 

 

Ein Möchtegern-Witzbold

 

macht Volksverdummung pur.

 

Er nennt sich selbst Satiriker –

 

wäre er‘s doch nur…

 

weil er das Lachen

 

konsequent erstickt.

 

 

 

Ist er Laschets Hofnarr,

 

von Reul der Harlekin,

 

von Merz der Possenreißer?

 

Hören andere noch hin?

 

Wer klatscht noch immer,

 

wenn man ihn erblickt?

 

 

 

Ist er der Hanswurst von Pegida,

 

der Hein Blöd der AfD,

 

das Furzkissen der Reaktion,

 

der Lachsack der FDP,

 

der sich auf Kosten

 

anderer lustig macht,

 

 

 

der Scherzkeks der besorgten Bürger,

 

der Büttenclown der Union,

 

der Komödiant der Stammtischhetzer,

 

kriegt er da den meisten Lohn?

 

Will man sich fremdschämen,

 

wird man zu ihm gebracht.

 

 

 

Refrain:

 

Was macht er bloß?

 

Was macht er nur?

 

Wer protegiert ihn

 

immer noch in einer Tour?

 

Wer sponsert ihn? Gibt es

 

von dem denn keine Spur?

 

zum korruptiven Kabarett

 

von Dieter Nuhr…

 

 

 

Wer schlägt sich auf die Schenkel,

 

wenn er Pointen setzt

 

von Anfang bis zum Ende

 

zynisch denunziert und hetzt,

 

dass mancher Burschenschaftler

 

dröhnend lacht?

 

 

 

Er hält sich für vernünftig,

 

wenn er so lamentiert

 

und leugnet, was doch jeder sieht,

 

weil es ja passiert,

 

während er sich

 

drüber lustig macht.

 

 

 

Wer spendet ihm noch Beifall,

 

liebt seinen Humor?

 

Wer witzelt über Ängste

 

und geifert uns was vor?

 

Man dreht sich angewidert

 

von ihm ab.

 

 

 

Er hält sich für ein Opfer,

 

wenn man ihn kritisiert -

 

für seine Sicht der Dinge

 

werde er diskriminiert,

 

man schaffe so

 

die Meinungsfreiheit ab.

 

 

 

Bemüht die Werte-Union

 

sich um seine Mitgliedschaft?

 

Ob er sie schon hat? Hält er,

 

was er dort kriegt, für Kraft?

 

Wenn er die Ewig-Gestrigen

 

zum Lachen bringt.

 

 

 

Er tönt im Chor mit den‘n,

 

die Sachverstand laut diffamiern,

 

sich für vernünftig halten,

 

wenn sie Gefahren ignoriern,

 

weghören, wenn ein Hilferuf

 

zu ihnen dringt.

 

 

 

Für wieviel ist er käuflich?

 

Hat er ‘nen festen Satz?

 

Hat Lindner ihn geangelt?

 

Geht er mit ihm auf die Hatz?

 

Wird ihm dafür

 

ein Bonus ausbezahlt?

 

 

 

Wer räumt ihm Sendezeit ein,

 

hebt ihn ins Programm?

 

Für wieviel Schmiergeld steht er

 

bei einer Gala stramm?

 

Geschmacklosigkeit wird

 

wohl gut bezahlt…

 

 

 

Wer teilt mit ihm die Bühne,

 

wohl weil die Quote stimmt…

 

Egal woher der Beifall kommt,

 

den er zu gerne nimmt…

 

Wer schämt sich nicht mal,

 

neben ihm zu stehn…

 

 

 

Er jammert fast wie Höcke,

 

hält man ihm den Spiegel vor,

 

Tatsachen, die er nicht mag,

 

lässt er nicht an sein Ohr,

 

solang ihm nicht gelingt,

 

die umzudrehn.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

CD 11  Die Links zu den einzelnen Liedern dieser CD

 

01 Eine Insel voller Bäume

 

02 Wo die Wolken entstehn

 

03 Armins Lied

 

04 Wackelpeter

 

05 Der Aachener Dozent

 

06 Der peinliche Orden

 

07 Spieß voran

 

08 Alleingang

 

09 Der Printenmann

 

10 Münchhaureul

 

11 Die Wandernase

 

12 Industriemarionetten

 

13 Manheimer Mahnmal

 

14 Petition

 

15 Leben retten

 

16 Hoffnung bleibt

 

17 Nu(h)r Verdummung

Funktionslieder CD 12

 

CD 12  Die Titel der Lieder mit "laufender Nummer"

 

12200 Aktionärsschlaf

 

12201 Arbeitseifer (erweitert)

 

12202 Verdattelt

 

12203 Feige in Datteln (neu)

 

12204 Würgassen

 

12205 Vergesslich

 

12206 Mitten im Weg

 

12207 Wie die Stadt wohl wäre

 

12208 Selbstverständlichkeit

 

12209 Menschen

 

12210 Kriege

 

12211 Zynismus

 

12212 Charlies Rede

 

 

Nachfolgend die Texte der CD zusammenhängend

 

 

AKTIONÄRSSCHLAF

 

 

 

Schlaft ihr gut auf euren Kissen,

 

wollt auch im Grunde gar nicht wissen,

 

wie die Profite so entstehn,

 

solange sie nicht abwärts gehn?

 

Sitzt ihr auf euren Paketen,

 

lasst euch nicht vom Gewissen kneten,

 

seht euch im Spiegel, wie ihr lacht,

 

solange ihr Gewinne macht?

 

 

 

Drückt euch denn gar nichts auf den Magen,

 

könnt ihr alles gut ertragen,

 

solang es an der Börse stimmt,

 

nicht euer Geld Kurs abwärts nimmt?

 

Lasst ihr den Vorstand tun und lassen,

 

solang euch die Gewinne passen

 

und fragt auch nicht, wo komm‘ sie her,

 

und der Profit wird immer mehr?

 

 

 

Refrain:

 

Ein Aktionär erwartet stets und immer mehr,

 

dass der Börsenkurs steil durch die Decke geht.

 

Dass es so wär, träumt gern der Aktionär,

 

wenn es tatsächlich doch nur in den Sternen steht.

 

 

 

Liegt keine Last auf eurem Rücken,

 

kann euch nichts das Gewissen drücken,

 

solange nur der Kurs nicht fällt

 

vermehrt sich so gern euer Geld?

 

Und stellt ihr lieber keine Fragen,

 

 damit euch Antworten nicht plagen –

 

wollt nichts erfahrn, um keinen Preis?

 

Was keiner weiß, macht keinen heiß?

 

 

 

Seid ihr im Grunde ganz zufrieden,

 

darüber, wie die Dinge liegen,

 

wenn man Kritik nur ignoriert,

 

und so kein‘ Kursverlust riskiert?

 

Was wollt ihr überhaupt erfahren?

 

Wo kann man sonst noch Kosten sparen?

 

Und seid allein darauf gespannt,

 

ist der Gewinn exorbitant?

 

 

 

Plagt euch, wenn durch euch Menschen sterben?

 

Und sagt ihr gar nicht euren Erben

 

was vom Gewinn noch übrig bleibt,

 

wenn man die Gier stark übertreibt?

 

Bestätigt jeden Vorstandsposten,

 

solange die euch nicht viel kosten,

 

seht nur beim Blick auf die Bilanz,

 

sie ist gelungen voll und ganz.

 

 

 

Doch Unternehmen und Konzerne,

 

haben es mitnichten gerne,

 

wenn man in der Presse liest,

 

was die Laune schwer vermiest:

 

Drücken Schlagzeilen das Klima,

 

ist das ganz und gar nicht prima,

 

weil der Kurs womöglich fällt

 

und das kostet richtig Geld.

 

 

 

Also nur auf Gewinnen trinken,

 

beachte: Geld kann niemals stinken.

 

Doch liegt der gute Ruf im Dreck,

 

hilft dieser Satz nicht drüber weg.

 

Setzt eure Macht und eure Kräfte

 

nur ein für saubere Geschäfte,

 

und zieht der Vorstand da nicht mit,

 

dann werdet ihn am besten quitt.

 

 

 

Macht auch gelegentlich auch Sorgen,

 

wie sich der Kurs entwickelt morgen,

 

wollt ihr dann gleich, droht da ein Crash,

 

eure Gewinne alle cash?

 

Wer soll euch dann die Kohle geben,

 

ist nichts mehr da zum Überleben,

 

kriegt ihr von keinem mehr was bar,

 

steht ihr mit leeren Händen da.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ARBEITSEIFER (ergänzt 2020)                                       G/2

 

 

 

Bei Rheinmetall, da kann man gut verdienen.              GeaD9

 

Die bezahlen überdurchschnittlichen Lohn.                  GeaD9

 

Deutsche Wertarbeit hat immer ihre Kunden -              GeaD9

 

Wer gut daran verdient, kann schöner wohn‘.              CD

 

Man macht sich keinen Kopf um die Produkte,             CDGe

 

die man sorgfältig für den Versand verpackt.                CDG

 

Die Aktionäre grinsen höchst zufrieden -                       A

 

es wird genug Rendite eingesackt.                                 DD7

 

 

 

Refrain:

 

Ich mach nur meine Arbeit, sagt der Killer                     CD9Ge

 

schraubt den Schalldämpfer von seiner Knarre ab.     CD9Ge

 

Was er nicht muss und trotzdem tut, das will er -         CD9Ge

 

und findet sicher irgendwann auch mal sein Grab -     AD

 

zur Hölle führt der Weg direkt hinab.                              CDG

 

                                                                                   GeCD9  2x

 

 

 

Man kennt Heckler und Koch am Schwarzwaldrande.

 

Die machen dort ganz ordentlich Profit.

 

Wer dort sein Tagwerk ordentlich verrichtet,

 

fragt nicht, was damit später mal geschieht.

 

Hauptsache, das Häusle ist am Neckar,

 

der Daimler sichtbar vor der Haustür steht.

 

Man braucht ja nix zu sagen, gehts einm prächtig,

 

wenn man zufrieden durch das Werkstor geht.

 

 

 

Sehr zufrieden ist man bei Kraus-Maffei-Wegmann -

 

Und auch die MTU-Produkte sind gefragt,

 

auch MAN und Diehl könn‘ überzeugen -

 

und auch von den Aktionären keiner klagt.

 

Solvente Abnehmer sind überall zu finden,

 

wo man mit viel Erfolgen Menschen unterdrückt.

 

Erfreut man sich nach Schicht am Feierabend,

 

ob man sich sehen kann, wenn man in‘ Spiegel blickt…

 

 

 

Bei RWE, da reibt man sich die Hände,

 

man sitzt ja bei URENCO mit im Boot,

 

Wird waffenfähiges Uran hochangereichert

 

Verdient man Geld, droht kein Exportverbot.

 

Nebenbei macht man so mit Atom auch Kohle,

 

kann nicht sagen, davon wussten wir doch nie…

 

wer Atombombenkomponenten liefert,

 

der gehört auch mit zur Rüstungsindustrie…

 

 

 

Ein Minister hat gut lesbar unterschrieben

 

Und den Exporten damit freudig zugestimmt.

 

Vor ihm sitzt ein Betriebsrat und Genosse, 

 

der darauf noch n Bier und noch n Klaren nimmt.

 

Jetzt sind ja Arbeitsplätze wieder mal gesichert -

 

Und den Gewerkschafter erfreut der Schulterschluss.

 

auch der Vorstandschef reibt lachend sich die Hände -

 

weil ja der Börsenkurs so sicher steigen muss.

 

 

 

Ich mach nur meine Arbeit, sagt der Sänger,

 

der manches in Zusammenhänge bringt.

 

Wenn keiner zuhört, sing ich auch noch länger -

 

bis eine Kugel lautlos ihn durchdringt…

 

selbst schuld, wenn man die falschen Lieder singt…

 

ein falscher Ton am falschen Ort nun mal nicht klingt, und

 

ein gut bezahlter Killer seine Leistung bringt…

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

VERDATTELT

 

 

 

Ein Konzern, der sich verdattelt,

 

hat nicht richtig investiert,

 

glaubt er nicht, dass er verliert,

 

wenn er sich verspekuliert.

 

Da geht‘s um ne Menge Kohle,

 

um Gewinne, die er will -

 

Wird Zeit, dass man ihn verrattelt,

 

ihm die Rechnung präsentiert.

 

 

 

Refrain:

 

Schaltet die Dattelbude ab,

 

die Klima schädigt, nicht zu knapp,

 

schaltet die Dattelbude aus,

 

denn da kommt Giftqualm nur heraus.

 

 

 

Ein Konzern hat sich verdattelt,

 

hat er sich verspekuliert.

 

Denkt er, dass er nichts riskiert,

 

wenn er in Kohle investiert.

 

Denn die Kohle ist zu schmutzig.

 

Den Konzern schert das ein‘ Dreck -

 

Wird Zeit, dass man ihn verrattelt

 

und die Quittung ihm serviert.

 

 

 

Wenn sich ein Konzern verdattelt,

 

hat er sich verkalkuliert,

 

weil er gewissenlos riskiert,

 

was mit dem Klima dann passiert.

 

Wenn er mit verbrannter Kohle

 

nichts als Kohle machen will,

 

wird Zeit, dass man ihn verrattelt,

 

in ihn nicht mehr investiert.

 

 

 

Ein Konzern sich leicht verdattelt,

 

merkt er nicht, dass er verliert,

 

wenn er glaubt, nur weil er schmiert,

 

dies dann Profite garantiert.

 

Denn die Kohle schwärzt die Seelen –

 

der Konzern versinkt im Schmutz.

 

Wird Zeit, dass man ihn verrattelt,

 

dass er endlich was kapiert.

 

 

 

Hat sich ein Konzern verdattelt,

 

wird die Quittung präsentiert

 

Gegen ihn wird protestiert,

 

wenn dann nicht reagiert.

 

Denn ist Kohle erst verfeuert,

 

der Konzern sich schwarz verbrennt,

 

Zeit, dass man ihn laut verrattelt,

 

dass er merkt, was dann passiert.

 

 

 

Ob sich ein Konzern verdattelt,

 

sieht man, wenn er reagiert,

 

offensichtlich sich blamiert,

 

wenn ihn jemand kritisiert,

 

weil er abgebaute Kohle

 

durch den hohen Schornstein jagt –

 

wird Zeit, dass man ihn verrattelt,

 

weil sich das nicht mehr rentiert.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

FEIGE IN DATTELN 2020/2                                 G/2

 

 

 

Manche Politiker sind mutig,                                 GeC

 

andere Mut nur selten zeigen -                            CDG I eCD

 

entscheiden feige über Datteln,                           GeC

 

wolln nicht zur Klugheit neigen,                           CDG I eCD

 

die auf Datteln nicht verzichten,                           C

 

Kohle für Strom verheizen wolln,                         DG  I eCD

 

nicht begreifen, was zu tun ist,                             GeC

 

wenn wir das Klima schützen solln.                    CDG IeCD

 

 

 

Refrain:

 

Sieh all die Feigen da in Datteln,                         C

 

sie hängen noch am Kohlestrom.                        De ICD

 

Es ist längst nötig, umzusatteln - Strom             Ge IC

 

weder aus Kohle noch Atom…                             CGe ICDG

 

 

 

Manche Politiker, die sitzen

 

jahrelang sich breite Ärsche.

 

Weist man sie dann darauf hin,

 

blasen sie vorlaute Märsche,

 

versprechen sich süße Rendite,

 

speist man in Datteln Strom ins Netz

 

den man aus Steinkohle erzeugte –

 

zu feige, auszusteigen, jetzt…

 

 

 

Manche Konzerne setzen gerne

 

manchmal auf völlig falsche Pferde,

 

satteln auch diese nicht nur einzeln,

 

sondern sogleich ne ganze Herde,

 

und erwarten von den Feigen,

 

die dies entscheiden, Subvention -

 

wie in Datteln, und für Fehl-

 

entscheidungen dann auch noch Lohn...

 

 

 

Wo sind die Mutigen in Datteln,

 

die sich davor nicht feige drücken,

 

mutig sagen, was zu tun ist,

 

sich nicht vor Stromkonzernen bücken,

 

keine Blutkohle mehr kaufen,

 

die Menschen ihre Heimat nimmt,

 

allein um Kohle abzubaggern,

 

Menschen zum Aussterben bestimmt.

 

 

 

Kommt zu den Mutigen in Datteln,

 

die sich nicht Uniper verkaufen.

 

Wir zeigen friedlichen Protest –

 

wolln nicht mit Polizisten raufen.

 

Aber ihr schüchtert uns nicht ein,

 

könnt nicht machen, was ihr wollt.

 

Wir wollen, dass ihr endlich zeigt,

 

dass ihr dem Leben Achtung zollt.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

WÜRGASSEN

 

 

 

Kommt für Würgassen raus

 

auf Plätze und auf Straßen.

 

atomaren Abfall zwischenanzuhäufen

 

ist nicht zum Spaßen.

 

Solang Meiler im Betrieb sind,

 

wird Müll immer mehr -

 

keiner weiß, wo er

 

mit Sicherheit zu lagern wär…

 

 

 

Refrain:

 

Wer glaubt, am Ende ist der Dreck

 

sicher im Versteck?

 

Der hat den Haken

 

noch nicht entdeckt –

 

wird Zeit, wird endlich Zeit,

 

dass man den weckt.

 

 

 

Die Gier der Atomindustrie

 

ist ohne Ende

 

was soll in Würgassen der Dreck,

 

wenn er doch wieder verschwände…

 

Das ist der Fluch, der auf Betreibern

 

von Atomkraftwerken liegt:

 

Wer garantiert Sicherheit,

 

wenn man Müll gelagert kriegt.

 

 

 

Was wird in Würgassen mit

 

Menschen in der Nähe passieren?

 

Werden sie, wenn es so kommt,

 

ihre Zukunft da verlieren?

 

Oder lockt sie die Atombranche

 

mit nem Haufen Geld?

 

Und sie falln drauf rein, hoffen,

 

Geld sie am Leben hält.

 

 

 

Wenn sich Würgassen verkauft,

 

wer wird profitieren?

 

Jedes Grundstück, jedes Haus

 

wird an Wert verlieren.

 

Man wirft sich der Atomindustrie

 

ganz ohne Grund,

 

ohne nachzudenken

 

freiwillig in den Schlund.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

VERGESSLICH

 

 

 

Frau Schulze ist nicht zu bremsen -

 

das macht sie schon selbst ganz allein...

 

vergisst ihren eignen Gesetzentwurf -

 

was der vorsieht, soll nun nicht mehr sein…

 

Sie braucht offenbar ne Erinnerung,

 

damit sie sich merkt, was sie wollte…

 

oder hat man sie

 

unmissverständlich erinnert,

 

da war doch was, was sie tun sollte.

 

 

 

Frau Schulze hat ihn wieder genehmigt,

 

den Brennelemente-Export,

 

in die Schweiz für ein Atomkraftwerk

 

in einem grenznahen Ort.

 

Nach Gösgen gehn davon 23 -

 

der Profit stellt alle zufrieden

 

Was Frau Schulze verspricht,

 

sie ganz einfach vergisst,

 

hat sie offensichtlich entschieden.

 

 

 

Frau Schulze stellt sich gern ins Fenster

 

und posaunt ihre Absichten laut.

 

die Posaune wird dann in den Koffer gelegt,

 

weil sie sich mehr zu blasen nicht traut.

 

Offenbar lässt von fern sie sich lenken

 

hängt an Fäden, man kann sie so steuern.

 

Wenn sie an ihr eignes

 

Gesetz nicht mehr denkt,

 

sollte man sie bei Zeiten erneuern..

 

 

 

Mancher mag ja Frau Schulzes Regieren.

 

Die Atomindustrie schätzt es sehr -

 

sie hält sich nicht an das eigene Wort,

 

was will die Atom-Lobby mehr…

 

Warum soll man ihr noch was glauben,

 

kann nicht mal heiße Luft übrig bleiben,

 

wenn ein warmer Wind

 

durchs Ministerium weht,

 

kann er jedes Vertrauen vertreiben.

 

 

 

Hat sie Chancen, dass vielleicht irgendwer mal

 

Einen Kursus für sie finanziert,

 

damit sie sich besser was merken kann,

 

ihr Gedächtnis mit Sorgfalt trainiert.

 

Aber kann man sich nicht gut erinnern,

 

kann das zu manchem Verhalten verleiten: 

 

Dann kann man sich dumm stelln,

 

fragt einer mal an,

 

und braucht auch nichts zu bestreiten.

 

 

 

Ist Frau Schulze vielleicht zu bedauern,

 

wenn sie rasch so manches vergisst?

 

Kennt sie denn noch ihren Namen?

 

Weiß sie gar nicht mehr, wer sie ist?

 

Vielleicht schenkt man ihr einen Spiegel,

 

der könnt Unterstützung ihr geben –

 

falls sie beim Reinschaun

 

sich nicht mehr erkenn,

 

könnt man ihren Namen draufkleben.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

MITTEN IM WEG

 

 

 

Ich will mal wieder laufen,

 

muss was holen in der Stadt,

 

in die es viele Wege gibt,

 

wenn man die Lust, zu laufen hat.

 

Vorbei an Imbissläden,

 

Copyshops, ner Bäckerei -

 

auf dem Gehsteig lauf ich Slalom

 

und komm knapp überall vorbei…

 

 

 

Refrain:

 

Wieder steht so ein Elektroroller

 

mitten auf dem Weg -

 

ich seh es und ich frage mich,

 

wobei ich so überleg:

 

Welche Idioten denken

 

überhaupt nicht nach?

 

Liegt bei denen das Gehirn

 

wohl andauernd so brach?

 

Ich bin für ne Rollersteuer,

 

richtig hoch und richtig teuer,

 

weil so‘n Roller im Weg ziemlich stört,

 

weil er da ja nicht hingehört.

 

 

 

Eine Mutter kommt mir entgegen,

 

ein kleines Kind an ihrer Hand,

 

das noch nicht alleine laufen mag,

 

wie vielleicht durch den Spielplatzsand…

 

Sie schiebt noch einen Kinderwagen –

 

jetzt ist sie vor der Wäscherei.

 

Die Lücke vor ihr ist zu eng –

 

mit dem Wagen kommt sie nicht vorbei.

 

 

 

Ein junger Mann im Rollstuhl

 

ist unbegleitet unterwegs,

 

ist der Bürgersteig verstellt,

 

geht ihm das tierisch auf den Keks.

 

Er kommt nicht durch die Lücke,

 

von einem, der kein Hirn bewies,

 

als er den Roller, dumm wie Brot,

 

so einfach stehenließ.

 

 

 

Eine alte Dame auf einem

 

Rollator abgestützt,

 

der ihr festen Halt gibt,

 

ihr so beim Laufen nützt.

 

Dann ist da ein Hindernis:

 

Es steht ein Roller schräg quer,

 

den kann sie selbst nicht wegstelln,

 

auch vorbei kommt sie nicht mehr.

 

 

 

Ein Herr mit dunkler Brille

 

und mir einem weißen Stock

 

geht seinen Weg mit Vorsicht,

 

hat zu stürzen keinen Bock.

 

Er fühlt mit seinem Stock,

 

da liegt vor ihm etwas im Weg -

 

da war ein Rollerfahrer faul

 

und für Rücksicht viel zu träg…

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

WIE DIE STADT WOHL WÄRE                G/4

 

 

 

Von A nach B, von B nach C                    GCG

 

zu kommen, ist nicht weit –                       CG

 

Welchen Weg man nimmt,                        CG

 

es dauert keine Ewigkeit,                          AD

 

doch die Straßen sind verstopft,              G

 

die Luft ist voller Dreck,                              CG

 

wie die Stadt wohl wäre,                            CG

 

wärn die Autos einfach weg.                    DG

 

 

 

Von A nach B, von B nach C,

 

das ist ja gar nicht weit –

 

wer beizeiten aufbricht, der

 

hat auch genügend Zeit,

 

doch Straßen sind für Autos,

 

wer Fahrrad fährt, der stört,

 

wie die Stadt wohl wäre,

 

die den Autos nicht gehört.

 

 

 

Von A nach B, von B nach C,

 

fast auf direktem Weg,

 

mit Bus oder mit Straßenbahn,

 

wem was näher läg,

 

Es gäb genug Verbindungen,

 

die Pläne wärn durchdacht,

 

wie’s wohl wäre, wär‘ die Stadt

 

für Autos nicht gemacht…

 

 

 

Man käm von A nach B, von B

 

nach C, ohne Problem,

 

das Fahrrad kann man auch

 

in Bus und Straßenbahn mitnehm,

 

es gäbe bessere Luft und Platz

 

gäb’s auf den Straßen mehr,

 

wie die Stadt wohl wäre,

 

wenn sie ohne Autos wär…

 

 

 

Wie man von A nach B käm,

 

oder auch von B nach C,

 

und nicht, wie käm man von der

 

CDU zur SPD,

 

von Grünen zu den Linken,

 

und von FDP nach rechts,

 

wie die Stadt wohl wäre

 

gäb es kein Parteigekrächz

 

 

 

Wie man von A nach B käm

 

oder auch von B nach C,

 

für Menschen - nicht für Daimler,

 

BMW, Ford und VW…

 

Die Umwelt nicht belastend,

 

nicht für Menschen ungesund,

 

wie die Stadt wohl wäre,

 

tu es laut und deutlich kund.

 

 

 

Von A nach B, von B nach C

 

zu kommen, gäbs n Plan,

 

gleichzeitig würd mit dem

 

für die Umwelt was getan.

 

Es läge ein Konzept vor,

 

sogar eins mit Hand und Fuß,

 

wenn keiner sich Gedanken macht,

 

dann wart nicht ab, mach du’s.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT

 

 

 

Die Zeichen sind untrüglich

 

und nicht zu übersehn:

 

Was kommt, wird ungemütlich.

 

Man kann dem nicht entgehn.

 

Man kann‘s nicht ignorieren,

 

als wär die Zeit noch weit,

 

sich auf‘s Ende einzustellen

 

der Selbstverständlichkeit.

 

 

 

Hör auf dich zu belügen

 

und mach dir nichts mehr vor.

 

Was bringt’s, sich zu betrügen,

 

du bedauernswerter Tor?

 

Du bist auf bestem Wege,

 

 der vor dir liegt, ganz breit.

 

Der führt dich aus dem Luxus

 

der Selbstverständlichkeit.

 

 

 

Da nützt dir kein Verdrängen.

 

Es rückt dir auf den Pelz

 

und wird sich an dich hängen,

 

auch wenn du dich abseits stellst.

 

Vergiss die Illusionen,

 

mach dich schon mal bereit -

 

Denn sie ist nicht von Dauer,

 

die Selbstverständlichkeit.

 

 

 

Erstarr nicht in Routine

 

als bliebe alles gleich,

 

und wenn sich alles ändert,

 

dann werd auch nicht gleich bleich.

 

Es gilt, sich zu behaupten –

 

tu dir nun selbst nicht leid,

 

kommt sie auch jetzt abhanden,

 

die Selbstverständlichkeit.

 

 

 

Was ist noch wie es sein soll?

 

Und was davon normal?

 

Du kannst dich nicht entziehen,

 

als hätt‘s du eine Wahl.

 

Um sich dran zu gewöhnen,

 

bleibt nicht genügend Zeit.

 

Du wirst sie sehr vermissen,

 

die Selbstverständlichkeit.

 

 

 

Wer lebt, der muss erleben,

 

wie Leben sich verschleißt.

 

Man kann es nicht bezweifeln,

 

weil es sich selbst beweist.

 

Man kann kein neues kaufen,

 

erzwingen nichts im Streit.

 

Sie blieb längst auf der Strecke,

 

die Selbstverständlichkeit.

 

 

 

Mit Trotz kommst du nicht weiter

 

und machst dich lächerlich.

 

Drum bleib gelassen, heiter,

 

wird es auch fürchterlich.

 

Nur so nutzt du die Chancen

 

abseits von Gier und Neid,

 

erwartest du nicht länger

 

die Selbstverständlichkeit.

 

 

 

Und hast du das begriffen

 

in aller Konsequenz,

 

und sperrst dich auch nicht länger

 

gegen die Folgen der Tendenz,

 

dann hast du dich tatsächlich

 

von der Illusion befreit

 

du hättest einen Anspruch

 

auf Selbstverständlichkeit.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

MENSCHEN

 

 

 

Er ersehnte ein ruhiges Alter –

 

und ertrank dann im Meer

 

Sie hat für ihn so gerne gekocht –

 

und ertrank dann im Meer

 

Er war stets ein verlässlicher Freund –

 

und ertrank dann im Meer

 

Sie war immer Großmutters Schatz –

 

und ertrank dann im Meer

 

 

 

Sie konnt immer so wunderschön malen –

 

und ertrank dann im Meer

 

Er wollt Papas Lokal weiterführen –

 

und ertrank dann im Meer

 

Sie hat begeistert fotografiert –

 

und ertrank dann im Meer

 

Seine Kinder brachte er stets zur Schule –

 

und ertrank dann im Meer

 

 

 

Refrain:

 

Bloß Nummern, bloß Zahln für Europa,

 

die man nur registriert -

 

keiner wollte, dass jemand von ihnen

 

sein Leben verliert -

 

sie hatten Freunde, Familien, in die sie

 

vor Jahren geborn -

 

am End warn sie bei hohem Seegang

 

hilflos verlorn -

 

erfüllte Träume, eine Zukunft,

 

das wünschten sie sich -

 

aus Not und Elend geflohn –

 

Menschen wie du und ich.

 

 

 

Er war n Priester, jung und modern,

 

und ertrank dann im Meer

 

Für sein Leben hat er gern getanzt

 

und ertrank dann im Meer

 

Für sein Dorf hat er sich engagiert

 

und ertrank dann im Meer

 

Er war der coolste Onkel der Welt

 

und ertrank dann im Meer

 

 

 

Sie konnte nie um Verzeihung bitten

 

und ertrank dann im Meer

 

Sie hat sich stets um jeden gekümmert

 

und ertrank dann im Meer

 

Sie konnte immer so wunderbar singen

 

und ertrank dann im Meer

 

Bald wär sie schon Oma geworden

 

und ertrank dann im Meer

 

 

 

Jede Minute gehörte seiner Familie,

 

dann ertrank er im Meer.

 

Er ging mit Freunden so gerne ins Kino

 

und ertrank dann im Meer.

 

Sein erster Sohn war gerade geboren,

 

da ertrank er im Meer.

 

Er wollt immer nur Schauspieler werden,

 

und ertrank dann im Meer.

 

 

 

Ihr Traum war es, Ärztin zu werden,

 

dann ertrank sie im Meer,

 

Sie war als Lehrerin beinah schon fertig,

 

da ertrank sie im Meer.

 

Sie hat lang ihre Oma gepflegt,

 

dann ertrank sie im Meer –

 

Sie hat so gerne lange geschlafen –

 

dann ertrank sie im Meer.

 

 

 

Sie wollte nicht weg von zuhause –

 

dann ertrank sie im Meer.

 

Als Kind wollt er Fernfahrer werden

 

und ertrank dann im Meer

 

Sie träumte von Make-Up und Kleidern –

 

dann ertrank sie im Meer

 

Auf ihn hoffte die ganze Familie,

 

dann ertrank er im Meer

 

 

 

Traurig ließ sie die Eltern zurück

 

und ertrank dann im Meer

 

So viel Geld wollt er nach Hause schicken

 

und ertrank dann im Meer

 

Sie hatte geglaubt, es wird gut,

 

und ertrank dann im Meer

 

Gezwungen zur Jagd nach dem Glück

 

ertrank er im Meer

 

 

 

2018 sind weit mehr als

 

2000 Menschen ertrunken -

 

verzweifelt wollten sie

 

übers Meer zu uns her -

 

manchem wurde beim Aufbruch

 

lange noch nachgewunken

 

inzwischen begreift man, zurück

 

kommt so mancher nicht mehr.

 

 

 

Copyright 2018 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

KRIEGE

 

 

 

Es gab Kriege zur Eroberung,                              e

 

Krieg um manches Land,                                      C

 

Kriege um den Handel,                                         a

 

ohne Sinn, ohne Verstand,                                   H7

 

Kriege um den Glauben,                                       e

 

Krieg um Religion,                                                  C

 

Kriege zur Verteidigung,                                       a

 

Krieg um manchen Thron,                                    H7

 

 

 

Kriege auch um Ernten,                                        C

 

um Straßen, ein Stück Strand,                             e

 

die Namen vieler Toten                                         D

 

man auf keinem Grabstein fand.                          e

 

Krieg um manche Erbschaft,                                C

 

Krieg vor und nach Verrat,                                    e

 

Kriege zur Verteidigung,                                       D

 

um einen neuen Staat.                                          H7e

 

 

 

Refrain:

 

Doch der wahre Grund, warum man                   CD

 

so oft Krieg entfacht –                                            H7e

 

ist ganz einfach, es geht fast                                aC

 

immer nur um Macht.                                             H7e

 

 

 

Kriege, um zu plündern,

 

eifersüchtig um ne Frau,

 

Krieg, den man nicht wollte,

 

mal hielt man Krieg für schlau,

 

Es gab Kriege wegen Waffen,

 

Kriege um viel Geld,

 

Kriege aus Versehen,

 

Kriege, die bestellt,

 

 

 

Krieg um Kolonien,

 

sich von Besatzern zu befrein,

 

Krieg um Bodenschätze,

 

brutal stets und gemein,

 

Kriege um ne Küste,

 

um nen Hügel, Berg, ein Tal,

 

unvermeidbar, sagen manche,

 

oder: Sie hatten keine Wahl…

 

 

 

Krieg um Wasserstraßen,

 

eine Brücke, eine Furt,

 

Kriege nach Beleidigungen,

 

nach einer Geburt,

 

Krieg nach Kriegsrhetorik,

 

 auf die man viel zu lange schwieg,

 

Kriege, weil man annahm,

 

es folgt ein rascher Sieg,

 

 

 

Krieg aus zu viel Stärke,

 

Krieg, weil mancher schwach,

 

Krieg, bei dem nicht klar war,

 

was darauffolgt, danach,

 

Kriege zur Vernichtung,

 

völlig absehbar und klar,

 

Kriege durch dreiste Lügen,

 

weil man Wahrheit übersah.…

 

 

 

 

 

Krieg um eine Grenze,

 

Krieg um einen Zaun,

 

Krieg um eine Mauer,

 

um sie erst noch zu erbaun,

 

Kriege um Verträge, Krieg,

 

weil man sich nicht verträgt,

 

Krieg um eine Schranke,

 

die irgendeiner durchgesägt.

 

 

 

Krieg um bunte Fahnen,

 

um einen falschen Pass,

 

Krieg um anderes Aussehen,

 

um ein leeres Fass,

 

Krieg um falsche Worte,

 

um einen falschen Satz,

 

Krieg um falsche Bilder,

 

einen längst verlornen Schatz.

 

 

 

Krieg um Städte, Dörfer,

 

aus der Luft wird bombardiert,

 

Panzer, denkt man, schützen davor,

 

dass man den Krieg verliert,

 

Niemand zählt gern Tote,

 

man rechnet mit dem Sieg,

 

Verantwortliche sucht man

 

vergebens nach dem Krieg.

 

 

 

Gewesen sein, will’s keiner,

 

wer hat es je gewollt?

 

Gefallenen am Denkmal

 

man gerne Achtung zollt.

 

Verlogen, unbelehrbar,

 

uniformiert, wie man sie kennt,

 

mit Ehrfurcht man die Namen

 

von Massenmördern nennt…

 

 

 

Krieg muss man vermeiden,

 

nicht nur die, die man verliert…

 

Kriege sind entfesselt,

 

keiner so passiert.

 

Man sieht sie immer kommen,

 

auch gern zu Ende gehn,

 

wenn dann noch ein paar Häuser

 

neben all den Trümmern stehn.

 

 

 

Kriegsgewinnler blieben

 

gut geschützt versteckt zu Haus,

 

Kriegstreiber verbergen sich –

 

sucht sie, holt sie raus…

 

Stellt jeden an den Pranger,

 

der an Kriegshetze verdient –

 

Oder jagt sie über Felder,

 

mit ihren Minen scharf vermint.

 

 

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

ZYNISMUS                                                                          G/4

 

 

 

Wie kann man es zynisch wagen,                                   GD

 

alle Hoffnung uns zu nehmen,                                         eC

 

nicht nach morgen mehr zu fragen,                                GD

 

jeden Widerstand zu lähmen,                                          eC

 

als ob alles zwecklos wär‘,                                              GD  IeC

 

und so zu tun,                                                                  G

 

als lohne Leben sich nicht mehr....                                  DG

 

 

 

Wo bleibt der Mut, dass man was tut?                           e

 

Kriegt man im Bauch genügend Wut,                             D

 

wenn man einen Pessimisten interviewt?                      aCD

 

Vielleicht wird doch noch manches gut,                         e

 

wenn man sich aufrafft, doch was tut,                            D

 

und eh sie ausgeht, blasen wir fest in die Glut.             CDG

 

 

 

Tanzen wir auf der Titanik?

 

Ist der Eisberg schon zu sehn?

 

Und betäuben unsere Panik,

 

wenn wir demnächst untergehn?

 

Und es wär‘ nur dumme Angst,

 

wenn du nun

 

übertrieben um dein Leben bangst.

 

 

 

Trüben wir uns das Bewusstsein?

 

Geben wir uns jede Kante?

 

Lassen es uns eine Lust sein,

 

wenn die Zukunft schon verbrannte,

 

die den Kindern wir geklaut,

 

während wir nur

 

blind und dumm auf uns geschaut....

 

 

 

Pfeifen wir auf jede Chance?

 

Versäumen, was sich uns noch bietet

 

und verschmähen die Balance,

 

von uns selber umgenietet?

 

Üben uns im Denkverzicht?

 

Kommt die Sintflut

 

morgen – interessiert uns nicht?

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

CHARLIES REDE                                                  G/0

 

 

 

Darf ich mich vorstelln: Ich bin nur                      G

 

ein Liedersänger und heiß Schinkel.                  G

 

Ich bin nicht allgemein bekannt                           G

 

bis in den allerletzten Winkel.                              G7

 

Als vor paar Jahren nach nem Anschlag           C

 

so viele Leute „Charlie“ warn,                               C

 

wollten sie gerne andern Menschen                   G

 

solche Anschläge ersparn.                                  G

 

 

 

Vor langer Zeit fing Charlie Chaplin an,             D

 

einen besonderen Film zu drehn,                        D

 

Da ging es um einen Diktator –                           C

 

man konnt den Film nicht missverstehn,            C

 

Ein Doppelgänger des Diktators,                         G

 

ein armer, jüdischer Barbier,                                G

 

hielt in der Rolle als Diktator eine Rede.            DC

 

Über die sing ich nun hier.                                    DG

 

 

 

Refrain:

 

Die Rede ist aus einem Film                                C

 

und nicht zu schön, um wahr zu sein.                G

 

Sie ist mehr als eine Vision davon,                     DD7

 

wie wir uns selbst befrein.                                    C

 

Vernunft und Güte uns bewahren,                      G

 

wie Menschenrecht und Menschlichkeit,             G

 

Hass und Gewalt nicht mehr ertragen.               DC

 

Charlies Erbe aus vergangner Zeit.                    DG

 

 

 

Zitat: Ich will kein Herrscher sein,

 

denn das liegt mir einfach nicht.

 

Will statt erobern, helfen, wo ich kann,

 

das seh ich als Menschenpflicht.

 

ob Juden, Heiden, Farbige, gelb

 

oder weiß, das ist egal -

 

unsere Welt wird dann nur besser,

 

wird solche Hilfe ganz normal.

 

 

 

Der Anderen Glück sollt unser Glück sein,

 

nicht Verachtung oder Hass.

 

Die bringn uns nicht einander nah,

 

wo jeder Platz hat, glaub mir das.

 

Die Welt kann jeden auch ernähren,

 

Leben wär‘ schön und wunderbar

 

wenn wir es nur zu leben lernen.

 

Krieg, Habgier, Missgunst wärn nicht da.

 

 

 

Wir leben schnell heut, doch im Inneren,

 

da stehn wir fest auf einem Fleck.

 

Maschinen arbeiten und denken für uns

 

sogar aus nem Versteck.

 

Die Klugheit macht uns hochmütig,

 

unser Wissen kalt und hart.

 

Wir sprechen viel zu viel Worte,

 

doch am Gefühl wird nur gespart.

 

 

 

Doch vor Maschinen kommt die Menschlichkeit,

 

Maschinen erst danach.

 

auch Klugheit oder Wissen stehn

 

Toleranz und Güte nach.

 

Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe

 

zu leben, wär‘ verkehrt.

 

Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe

 

ist kein Leben lebenswert.

 

 

 

Flugverkehr und Internet,

 

Fernsehn, Radio, Telefon

 

brachten uns einander nah - wie gut

 

kenn‘n wir uns wirklich schon?

 

Wir finden zueinander nur

 

mit Geschwisterlichkeit -

 

Doch möglich wird das nur, sind wir dazu

 

allumfassend auch bereit

 

 

 

Millionen Menschen könnten gleichzeitig

 

weltweit meine Stimme hörn,

 

schuldlos Gefesselte, Verzweifelte,

 

die zu Gequälten auch gehörn,

 

allen, die mich hören könn‘n,

 

rufe ich nun zu: verzaget nicht.

 

Leid ist vergänglich, Menschenquäler

 

leben auch nicht ewiglich.

 

 

 

Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen,

 

die Lust zu quälen und ihr Hass.

 

Und wem Freiheit man genommen,

 

der hat an neuer Freiheit Spaß.

 

Wenn Freiheit Blut und Tränen kostet –

 

kein Opfer ist für sie zu groß.

 

lasst sie von niemandem euch nehmen.

 

Stellt alle, die‘s versuchen, bloß.

 

 

 

Soldaten, seid ihr kampfbereit,

 

vertraut euch nicht Barbaren an,

 

die euch verachten, euer Leben

 

ihnen gar nichts wert sein kann.

 

Ihr seid für sie nicht mehr als Sklaven,

 

sollt fühlen, tun, was sie verlang‘n.

 

wie Vieh gefüttert und gedrillt,

 

Kanonen-Schlachtvieh lebt nicht lang.

 

 

 

Denen zu dienen, die verachtenswert

 

sind, ihr zu schade seid,

 

Sie sind Maschinenkreaturen,

 

so kopf- und herzlos tun sie leid.

 

Seid weder Roboter noch Tiere,

 

mit Herz, Gewissen und Verstand,

 

als Menschen nehmt mit Menschlichkeit

 

die Zukunft selber in die Hand.

 

 

 

Lasst euch die Menschlichkeit nicht nehmen,

 

und mit Gewissen Hass vertreibt,

 

öffnet die Herzen für die Liebe,

 

dass ihr als Menschen menschlich bleibt.

 

Glaubt mir, wenn ihr zum Schutz des Lebens

 

Kanonen herstellt, ihr nur irrt.

 

Nutzt eure Macht, um Glück zu spenden,

 

weil so das Leben kostbar wird.

 

 

 

Riskiert für Sklaverei kein Leben,

 

kämpft, dass der Kampf euch Freiheit bringt,

 

und dass der Freiheitsgeist das Leben

 

auf wunderbare Art durchdringt,

 

Lass uns dafür zusammenstehen

 

im Kampf für eine neue Welt,

 

wo Anstand jeden von uns leitet –

 

statt dem, was man für Anstand hält.

 

 

 

Wo alle gleiche Chancen haben,

 

mit Zukunft und mit Sicherheit

 

für Jung und Alt. Und keine Lügen! –

 

Die rauben uns kostbare Zeit.

 

Lass uns mit Mut die Ketten sprengen,

 

für eine Welt, die besser ist,

 

Ohne Despoten, Diktatoren,

 

wo man Gewaltherrschaft vergisst.

 

 

 

Lasst uns kämpfen für die Freiheit,

 

dies Ziel, für das zu kämpfen lohnt.

 

wo weder Hass noch Unterdrückung,

 

Intoleranz nicht länger thront.

 

Lasst eine saub‘re Welt erkämpfen,

 

in der Vernunft am Ende siegt,

 

in der mit Wissenschaft und Fortschritt

 

der Grundstein für die Zukunft liegt.

 

 

 

Charlies Barbier rief, lasst uns streiten!

 

Im Namen der Demokratie,

 

Wie könnte dieser Kampf verlorngehn,

 

wär‘ wirklich jeder heut Charlie.

 

Nicht jeder Rede, die gehalten

 

und zu Gehör den Menschen kam,

 

ist mir vertraut – ich sang von dieser,

 

der besten, die ich je vernahm.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel

 

 

 

 

 

CD 12  Die Links zu den Texten der einzelnen Lieder

 

01 Aktionärsschlaf

 

02 Arbeitseifer (erweitert)

 

03 Verdattelt

 

04 Feige in Datteln (neu)

 

05 Würgassen

 

06 Vergesslich

 

07 Mitten im Weg

 

08 Wie die Stadt wohl wäre

 

09 Selbstverständlichkeit

 

10 Menschen

 

11 Kriege

 

12 Zynismus

 

13 Charlies Rede