IN FRIEDWALDRUHE                              G/0

 

Ruhe tief im Duft des Friedwalds,            Ga6

spür die starke Kraft der Bäume              H8C

in der Wurzel, die den Stamm trägt,        H8a6

um den sich die Krone ballt.                     eD9

Sei im Boden tief geborgen                      Ga6

und von hartem Holz umgeben,               H8C

warm bedeckt von welken Blättern,        H8a6

in der Natur eins mit dem Wald.               D9G

 

Weit weg von geharkten Wegen,

akkurat frisierten Hecken,

den Sträuchern mit Fassonschnitt,

blankem Marmor, frisch poliert,

zwischen Ameisen und Käfern,

Regenwürmern, Raupen, Schnecken

wo das Leben weiter wuselt

und sich nicht im Nichts verliert.

 

Brüchig in Rinde eingewickelt,

von Moos bewachsen um die Füße,

durchzwitschert laut von Vögeln,

und von Nebel weich verhängt,

an Rinden schaben Fell und Horn,

Schnäbel laut das Holz betrommeln,

unterm grünen Dach des Laubes,

auf das Nacht sich niedersenkt.

 

Erfrisch vom Tau und Regentropfen,

die im Wald den Boden tränken,

von den Zweigen, die sie hielten,

bis sie falln aus Baumgeäst,

dort, von Sturm und Wind durchblasen,

beim Blättertanz auf Sonnenstrahlen,

geschmückt im Frühlingskleid aus Blüten

hält Erinnerung dich fest.

 

© 2022 Gerd Schinkel