GERICHTSTERMIN für Jürgen Döschner

 

Arbeitsgericht in Köln, Reichenspergerplatz,

am 21. Dezember, 10 Uhr 50 in Saal 9 -

ein Gütetermin, als Gerechtigskeitsersatz,

der WDR braucht sich auf Zeit zu spieln nicht zu scheun…

Wer als Richter sich dumm stellt, ist es womöglich sogar -

Gerechtigkeit walten zu lassen,  das müsst man auch wolln…

Als David gegen Goliath antrat, ist ziemlich lang her -

damals hatte auch kein Arbeitsrichter Recht sprechen solln.

 

Was will er, der Kläger, warum bemüht er das Gericht?

Dass so ein Gerichtstermin Arbeit macht, weiß er das nicht?

Der eine sagt dies, doch die andern das ganz anders sehn…

wieso soll das auch so ein Arbeitsrichter verstehn?

Noch ein Vierteljahr und der Kläger geht dann in Pension…

Muss man das derartig hochhängen? Soll sich das lohn‘…?

Vertagung auf März, ein paar Wochen bis zum Ruhestand -

soll mal Gras drüber wachsen, Ruhe einkehren im Land.

 

Da kriegt einer, jahrelang, Geld dafür, dass er nichts tut.

Er war arbeitsbereit, doch der Geldgeber wollt, dass er ruht.

Er zog ihn aus dem Verkehr und hat ihn kaltgestellt -

vermutlich er dies noch bis heute für einfallsreich hält…

Sitzt einer am längeren Hebel den Hintern sich breit,

und hält diese Breitärschigkeit auch noch für gescheit,

dem ist nicht mehr zu helfen. Doch setzt er sich durch vor Gericht,

dann beweist das vielleicht allerhand - doch gerecht ist das nicht.

 

Wo kämen wir hin, dürfte jeder das tun, was er will.

Sagt einer, was andere nicht hörn wolln, dann macht man ihn still.

Auf den Einfluss-Etagen zieht man Fäden und fädelt sie ein -

und wer nicht tut, was er tun soll, muss unbelehrbar ja sein.

Gegen Kaltstellung wehrt man sich doch nicht bei gutem Gehalt!

Schließlich wird offenbar doch Schweigegeld damit bezahlt…

Nicht, dass das Schule macht, wenn etwas beispielhaft ist…

Vor Gericht sich zu wehren und anzupassen vergisst…

 

© 2022 Gerd Schinkel