STUHLKLEBER

 

 

 

Wie lange klebt der Woelki noch auf seinem Stuhl?

 

Als Schutzpatron der Kinderficker aus dem Sündenpfuhl,

 

gibt Ablass, schließt die Augen gnädig - und hat nichts gesehn.

 

Dass man ihn zum Teufel wünscht, kann er nicht versteh.

 

Wie lange bleibt der Woelki in Köln noch Kardinal?

 

Die Kerzen flackern ungeduldig, Messwein schmeckt schon schal,

 

Oplaten voller Schimmel, im Taufbecken wächst Moos,

 

die Fragen werden lauter: Wann werden wir ihn los?

 

 

 

Wie lange wohl der Woelki in Köln Erzbischof bleibt?

 

Was man wohl in Annalen unter seinen Namen schreibt?

 

Das war der, der nicht hinsah, als Missbrauch vor ihm geschehn

 

und sich damit entschuldigte, er habe nichts gesehn.

 

Wie lange hält sich Woelki wohl noch in seinem Amt?

 

Ins Fegefeuer, in die tiefste Hölle längst verdammt…

 

Da kann er weiter glauben machen, dass er niemals sah,

 

was bei den Nebelbrüdern viel zu lang geschah.

 

 

 

Wie lange sich der Woelki noch für unersetzbar hält?

 

Das Gutachten, das ihn entlastet, hat er selbst bestellt.

 

Glaubt er, damit bleibt seine Weste weiter unbefleckt,

 

wenn er nur Akten aussortiert, schwärzt oder versteckt.

 

Wird Woelki wohl von Angst getrieben, was kommt alles raus,

 

packen gleich nach seinem Rücktritt Augenzeugen aus,

 

denen über langen Zeitraum nicht verborgen blieb,

 

was Woelki so, bevor er Kardinal geworden, trieb.

 

 

 

Glaubt Woelki, Schaden er nur von der Kirche wenden kann?

 

Er hatte Zeit genug - denkt er, der Job fängt jetzt erst an?

 

Wer zog den Karren schon so lange, der nun tief im Dreck, -

 

besser werden kann es doch nur, wär er jetzt mal weg.

 

Wie lange sich der Woelki noch zurückzutreten scheut?

 

Warum glaubt er, wenn er zurücktritt, dass er es bereut?

 

Was hält ihn auf dem Posten, dass er zurück nicht tritt?

 

Ist für ihn unvorstellbar, wählt er den nächsten Papst nicht mit?

 

 

 

Copyright 2021 Gerd Schinkel