RWE HALLELUJA

 

 

 

Rolf Schmitz „Saulus“ will als „Paulus“ sich verkaufen…

 

Soll einer ihn wohl nun zum Klimaschützer taufen?

 

Er tut grad so, als hätte quasi über Nacht

 

ein „Klimablitzeinschlag“ ihn einsichtig gemacht.

 

Kam ihm ganz früh ne überzeugende Erscheinung,

 

brachte ihn von der einen zu der andern Meinung?

 

Glaubt er, er könnt das Fegefeuer sich ersparn,

 

wenn er nur Reue zeigt - dann hat er sich vertan.

 

 

 

Das echte Fegefeuer schon ne Weile brennt,

 

auch wenn Rolf Schmitz es vielleicht grad erst jetzt erkennt.

 

Kontinuierlich steigt die Durchschnittstemperatur -

 

das ist für manche ja doch so schon ne Tortur.

 

Gelenkt von Schmitz hat RWE Kohle verbrannt -

 

im Grunde völlig ohne Sinn, ohne Verstand,

 

damit Rendite an die Aktionäre fließt

 

auch wenn die Luftverschmutzung in die Höhe schießt.

 

 

 

RWE Halleluja, Halleluja –

Als wärn mit Leonard Cohen alle Engel da…

Und Schmitz fragt bange, ob ich in den Himmel komm?

Wenn die mir alle Lügen glauben, werd ich fromm.

 

 

 

Schmitz lässt sich feiern, haut zum Abschied auf den Putz –

 

Sagt RWE ist vorn dabei beim Klimaschutz,

 

die Aktionäre glauben alles, was er sagt,

 

solang Profit gemacht wird, wird ja nicht geklagt.

 

So schönt der Vorstandschef selbstredend die Bilanz,

 

Sag nicht, das kann er doch nicht machen – hey, er kann‘s…

 

Und alle jubeln: „RWE-Halleluja“ -

 

Doch virtuell nur, denn sonst ist ja keiner da.

 

 

 

Vor der Zentrale gibt es wieder mal Protest,

 

weil man den Schmitz nicht einfach so davonkomm‘ lässt.

 

Man weiß, der redet viel, bis spät der Tag vergeht,

 

was gern im Widerspruch zu dem, was wahr ist, steht.

 

Entlastet kriegt der Vorstandschef Absolution,

 

sein Platz im Aufsichtsrat hat er inzwischen schon.

 

Da kommt es gut an, wenn er einzuräumen wagt,

 

dass ihn gelegentlich auch das Gewissen plagt.

 

 

 

Vielleicht denkt Schmitz mit Sorge, bald ist alles aus.

 

dann geh ich aus der Jahreshauptversammlung raus,

 

und wenn ich vor der RWE-Zentrale steh -

 

ob ich ein großes Loch im Boden vor mir seh.

 

Vielleicht denkt er auch, diesen Quatsch kann ich vergessen -

 

die großen Löcher sind woanders, nicht in Essen…

 

Die sind, da war ich schon mal, gar nicht weit von hier…

 

die Schaufelbagger stehn im Braunkohlerevier.

 

 

 

Er war noch nie auf einem Bagger, gibt er kund,

 

ganze vorne dreht ein Schaufelbaggerrad sich rund,

 

er könnt ja, kommt demnächst die Gelegenheit,

 

mit in die Grube gehen, mit ein wenig Zeit.

 

in einen weißen Maleranzug eingehüllt,

 

sieht er, wenn sich mit Widerstand die Grube füllt,

 

in einem Tagebau es keine Zukunft gibt,

 

wenn man die Überlebenschancen selbst versiebt.

 

 

 

Irgendwann Rolf Schmitz vor seinen Enkeln weint,

 

und fleht, seid mir nicht böse, habs nicht so gemeint.

 

Bitte vergebt mir - ihr könnt erben, was ich hab.

 

Ich nehme ganz bestimmt nichts mit mir in mein Grab

 

Dann sagen Rolf Schmitz‘ Enkel: Opa, lass den Scheiß.

 

Du zahlst für das, was du getan hast, jetzt den Preis.

 

Rinnt dir für das, was du verbockt hast, jetzt der Schweiß -

 

Das Fegefeuer wird bestimmt längst nicht so heiß.-

 

 

 

So landet Schmitz am Ende auf dem Enkel-Grill,

 

und merkt so selbst, was er gewollt hat, keiner will.

 

Am besten lässt man RWE nie freie Hand.

 

Denn der Konzern, der ruiniert doch nur das Land.

 

Seht deshalb zu, dass RWE enteignet wird –

 

Es nützt ja nichts, wenn Schmitz sagt, er hätt sich geirrt…

 

Und meint, er hätt ja nur sein Bestes mal versucht –

 

Besser beizeiten handeln, eh man später flucht.

 

 

 

Copyright 2021 Gerd Schinkel