WECKRUF

 

 

 

Fragst du vor dem Einschlafen als aufgewecktes Kind:

 

„Sag, wie werden wir denn alle, das, was wir so sind?

 

Sagt einer, sei du Mama, sei du Papa, irgendwann?

 

Wenn ich das nicht werden will, sag mal, was mach ich dann?“

 

Wenn du etwas werden möchtest, sei beim Auswähln schlau,

 

Was das aus dir machen könnte, überleg genau.

 

Was kann das für Folgen haben, das behalt im Blick,

 

und erwäge, was du werden könntest, mit Geschick.

 

 

 

Nehmen wir mal an, du landest bei der Polizei,

 

bist beim Einsatz gegen Demonstranten mit dabei,

 

gibst aber im Grunde doch den Demonstranten recht,

 

hältst, dass du ihr Demonstriern erschweren sollst, für schlecht.

 

Keiner muss was werden, unterliegt gar keinem Zwang.

 

Wer wird, was er sein will, der folgt dabei seinem Drang

 

Niemand ist genötigt, dass er was ganz Bestimmtes wird,

 

muss es auch nicht bleiben, merkt er, er hat er sich geirrt.

 

 

 

Wenn du in den Spiegel schaust, und du gefällst dir nicht,

 

zeigt dein Anblick, du hast kein zufriedenes Gesicht,

 

weil du dauernd tun musst, was du eigentlich nicht magst,

 

du es aber trotzdem machst, und nichts dagegen sagst…

 

Sieh dir in die Augen und dann komm zu dem Entschluss,

 

dass doch keiner Unerträgliches ertragen muss.

 

Sag dir, jetzt ist Feierabend, das ist jetzt vorbei.

 

Das wird dich erleichtern und du fühlst dich richtig frei.

 

 

 

Hast du, was du geworden bist, dir so nicht vorgestellt,

 

sag, was hindert dich zu ändern, was dir nicht gefällt?

 

Lamentier nicht endlos über das, was dir so stinkt,

 

weil das ganze Lamentieren doch allein nichts bringt.

 

Willst du was erreichen, dann geh auch den ersten Schritt,

 

Brauchst du dafür vorher in den Hintern einen Tritt.

 

Dreh dich, weil man dann den Hintern besser treffen kann –

 

kommst vielleicht dann wirklich danach tatsächlich voran….

 

 

 

Was aus einem wird, entscheidet jeder selbst für sich.

 

Weißt du, was du werden willst, betrifft das ja nur dich.

 

Es geht um dein Leben, wie es dir im Leben geht,

 

wie du durch das Leben kommst – es ist nie zu spät.

 

Frag dich immer wieder, ob du sein willst, wie du bist.

 

Willst du das nicht ändern, was dir nicht erträglich ist.

 

Nimm dich nicht so hin, willst du so, wie du bist, nicht sein.

 

Sag dir nicht dein Leben lang, du wärst noch viel zu klein…

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel