DIE IM-GRABE-DREHUNG

 

 

 

Karl der Tote liegt im Aachner Dom im Grab.

 

Könnt er noch denken, dächt er, gut, dass ich das hab.

 

So’n kleiner Mann sagt heut, dass ich sein Vorfahr wär -

 

Wo ist der abgehaun? Wo kommt der wohl her?

 

Vielleicht saß der zu lange auf ner harten Bank,

 

Was der für Lücken hat in seinem Tassenschrank.

 

Ist der grad nicht so, wie er‘s gerne wär, beliebt,

 

dass man für den jetzt sogar Wahlen schon verschiebt…

 

 

 

Refrain:

Einhard, kannst du nicht die Sache klären –

 

und dieses Kerlchen eines Besseren belehren…

 

 

 

Warum fährt der auch gerade jetzt zum Papst nach Rom?

 

Schafft der denn nix mal ganz alleine autonom?

 

Braucht der von irgendwem denn immer Rückenwind?

 

Sieht der nicht, wie dünn seine Potentiale sind?

 

Die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung liegt dem fern -

 

und deshalb will der, was er gar nicht kann, auch gern.

 

Will der tatsächlich, dass dies Land kein Schaden nimmt,

 

kann er nicht wollen, dass er irgendwas bestimmt.

 

 

 

Wenn der tatsächlich auf den hohen Posten drängt,

 

und will, dass er das Schicksal dieses Landes lenkt,

 

falls der mein Nachfahre als Sachsenschlächter wär -

 

von dieser Sorte braucht man heute keinen mehr.

 

Den Bürgerwald hab ich auf ewig zugesagt,

 

als Arnold mich vor seinem langen Ritt gefragt.

 

Die Rede war nicht von nem Loch oder nem See –

 

Wer bricht mein Wort heut für Profit von RWE?

 

 

 

Wenns Armin wirklich in Karls grosse Stapfen zieht,

 

wirds Zeit, dass endlich in Karls Sinne was geschieht:

 

Vom Bürgewald der kleine Rest bestehen bleibt,

 

nicht rwe noch die Zerstörung weitertreibt.

 

Wenn nicht ein Nachfahr heut Karls Zusage verdreht,

 

muss was geschehen, dass die Rettung voran geht.

 

Läuft keine Grundwasserabsenkungspumpe mehr,

 

vielleicht der Bürgewald doch noch zu retten wär.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel