Abrisse vom Quittungsblock

 

Ich könnt manches bilanzieren,

manches war bemerkenswert:

Dachte, mir würd nie passieren,

dass mir eines widerfährt -

einmal ganz fernab zu landen,

tief nach innen emigriert.

Dann kam irgendwas abhanden,

wie man plötzlich was verliert.

 

Die letzte Schicht fast überstanden

und auf ne neue keinen Bock

nach dem Stress gelassen landen,

jetzt gibt’s Abrisse vom Quittungsblock.

 

Vorgesetzte gibt es diese

und auch jene, kenn mich aus,

graste selbst auf dieser Wiese,

hielt das nicht sehr lange aus,

hab mich nur im Krieg zerrieben,

irgendwann die Nase voll,

ist auch mancher Frust geblieben,

wer weiß stets, was gut sein soll.

 

Viel erlebt in all den Jahren,

manches Schöne, manchen Schock,

manches schwer nur zu ertragen

jetzt gibt’s Abrisse vom Quittungsblock.

 

Manchmal hilft zu überleben,

dass man selbst sich motiviert,

denn was Chefs dir oft nur geben,

sich im Nutzlosen verliert,

schielen sie doch selbst nach oben,

stets im Blick ein eignes Ziel,

für das sie bei Zeiten proben,

doch Pflicht ist kein Bühnenspiel.

 

Doch von dem, was so gewesen,

geh ich längst noch nicht am Stock,

ich lass sie liegen auf dem Tresen -

meine Abrisse vom Quittungsblock.

 

Copyright 2012 Gerd Schinkel