Susanne steigt aus

 

Susanne steigt aus.

Sie will dem Hamsterrad die Nase drehn.

Susanne steigt ein.

Sie will im Leben noch was anderes sehn.

 

Sie packt mehr als nur den Rucksack

für ein paar Jahre außer Haus:           

Ein neues Ziel in weiter Ferne.

Doch in dem Land

kennt sie sich aus.

 

Steig aus, steig ein –

mit neuem Schwung ein Sprung hinein.

Sie kriegt die Kurve, geht auf Fahrt,

hat Kraft und Nerven angespart.

 

Steig ein, steig aus –

aus dem gewohnten Trott hinaus.

Susanne sucht sich ihren Pfad,          

hat Kraft und Nerven

für einen neuen Start

gespart.

 

Susanne steigt aus.

Und sie hat alles ganz genau geplant.

Susanne steigt ein,

von langer Hand ganz gründlich angebahnt:

 

Noch mal ne neue Richtung.

Diesen Traum sie sich erfüllt:

Weit weg vom grauen Alltag,

der voller Leere aus dem Rahmen quillt.

 

Steig aus, steig ein –

mit neuem Schwung ein Sprung hinein.

Sie kriegt die Kurve, geht auf Fahrt,

hat Kraft und Nerven angespart.

 

Steig ein, steig aus –

aus dem gewohnten Trott hinaus.

Susanne sucht sich ihren Pfad,          

hat Kraft und Nerven

für einen neuen Start

gespart.

 

Susanne steigt aus,

weil es sie bis an ihre Grenzen zieht.

Susanne steigt ein,

will selbst bestimmen, was mit ihr geschieht.

 

Sie wills noch einmal wissen,

sich noch einmal ausprobiern.

Routine strikt vergessen:

noch mal in Neugier sich verliern.

 

Steig aus, steig ein –

mit neuem Schwung ein Sprung hinein.

Sie kriegt die Kurve, geht auf Fahrt,

hat Kraft und Nerven angespart.

 

Steig ein, steig aus –

aus dem gewohnten Trott hinaus.

Susanne sucht sich ihren Pfad,          

hat Kraft und Nerven

für einen neuen Start

gespart.

 

Copyright 2007 Gerd Schinkel

Die Brücken hinter sich abreißen, bei vollem Risiko völlig neu beginnen, davon träumen viele. Es muss gar nicht so rigoros sein, um bei mir Respekt zu finden. Meine Kollegin Susanne wagt diesen Schritt, zunächst für drei Jahre, aber immerhin. Sie ging in ein Projekt der Vereinten Nationen nach Kambodscha.