Richtig wichtig
Du wolltest zeigen,
wie mans richtig macht –
und zeigst doch nur,
wie man sich wichtig macht.
Du willst viel mehr
als andere vor dir sein –
und kriegst nicht mehr hin
als getrübten Schein.
Genügts nicht, wenn du siehst,
dass es nicht reicht,
wenn einer nicht mal
halbwegs andern gleicht?
Was brauchst du als Beweis
auf deine Hand,
erfassbar - nicht zuviel
für dein Verstand?
Du wolltest zeigen,
wie der Hase läuft.
Hast dabei Unverdautes
angehäuft.
Du wolltest mehr tun
als dir möglich war.
Das ist längst jedem –
und nur dir nicht klar.
Was willst du noch?
Hast du noch nicht genug?
Hier auszuharrn
ist weder schlau noch klug.
Ja, zeig dich so, wie man dich
lang schon kennt:
Empfehlungstaub,
beratungsresistent...
Du bist - verzeih,
wenn ich es offen sag:
Nicht wert, dass ich mich
über dich beklag.
Wollt irgendwer sich
über dich beschwern –
wär zwecklos: Jeder
muss sich selber wehrn.
Du hast gezeigt,
wes Geistes Kind zu bist.
Nach wem du trittst,
aus wessen Hand du frisst.
Als Trost bleibt die Gewissheit,
dass du gehst.
So kommts – auch wenn du
am Kalender drehst.
Und keiner weint dir
eine Träne nach.
Was aufblühn kann,
lag viel zu lange brach.
von dir gedüngt, mit dem,
was dir doch nie gelang,
nur folgenreich
durch deine Därme drang.
Wir sehen: Alles
hat so seinen Preis...
Vielleicht bleibt uns
ne Weile noch dein Sch(w)eiß.
Auch den sind wir dann
irgendwann mal los.
Das macht dein Abschied
heut schon so famos.
2007
Wieder mal ein Lied aus der selbst erlebten "Arbeitswelt" mit Erfahrungen, die nicht immer spaßig sind. Gelegentlich brauche ich dann ein Ventil, und manchmal hilft auch eine Vorstellung, die der Zeit weit vorauseilen mag.