Die Tage werden langsam wieder länger -
jeden Morgen wird es eher hell,
jeden Abend etwas später dunkel,
und der Tag vergeht nicht mehr so schnell.
Täglich kommt der Sonnenaufgang früher,
ist der Himmel häufig auch bedeckt
und hat hinter dicken dunklen Wolken
sich, als ob er sauer wär, versteckt.
Wie lange kannst du in den Morgen schlafen,
bis dir auffällt, du verschläfst den Tag?
Glaubst du, abends kannst du ihn verlängern,
wenn er längst schon nicht mehr bleiben mag.
Wie wär das Leben, gäb es keine Lampen
und es wär nur hell bei Tageslicht…
es gäb keine künstliche Beleuchtung,
wenn nach Sonnenuntergang die Nacht anbricht.
Käm in dunklen Stunden ein Gewitter,
hätten wir kein trockenes Versteck,
und wir würden friern im kalten Regen,
Blitz und Donner lähmten uns im Schreck.
Zuckt ein greller Strahl über den Himmel,
und noch gleich dazu ein lauter Krach,
oder dieser Wumms käm etwas später -
vorher ein Grollen und der Schlag danach.
Alle halbe Jahr drehn wir erneut die Zeiger,
stellen digital die Zeit neu ein.
Mal zurück ne Stunde, dann wieder nach vorne,
erzähln, das soll zu unserem Vorteil sein.
Die Erde, die Gestirne kratzt das wenig,
sie ziehn nicht über uns, nein, mit uns ihre Bahn,
es interessiert sie nicht, wer da auf ihnen krabbelt,
und wer sich für wichtig hält, hat sich vertan.
© 2023 Gerd Schinkel