NÜTZLICHE IDIOTEN                               a/0

 

 

 

Ihr sagt, es geht euch                                G

 

um das große Ganze -                               G

 

um den Wald an sich,                                a

 

nicht um ne einz‘lne Pflanze,                   a

 

habt Probleme nicht speziell,                   C

 

sondern Zusammenhang im Blick –        C

 

wenn man was ändern will,                       D

 

sei das ein schlauer Trick….                     D

 

Auf höh‘rer Ebene bleibt                            C

 

Erreichbarkeit weit weg -                           Ge

 

Und du gehst weiter                                   aC

 

durch denselben Sumpf und Dreck.        D9e

 

 

 

Je abgehobener man Ziele definiert,                               eC

desto unwahrscheinlicher,                                                a6

das überhaupt etwas passiert…                                       D

Warum setzt man sich Ziele,                                            e

die man nicht erreichen kann,                                          C

wohl um sie leichter aufzugeben irgendwann…           GDe

 

 

 

Ihr sagt, dass ihr Problemen

 

an die Wurzel geht,

 

euch nicht mit Kleinigkeiten abgebt,

 

wenn ihr widersteht.

 

Doch wenn man das versäumt,

 

bleibt alles so wie es ist -

 

drum soll die große Lösung her

 

mit ner klaren Frist.

 

Mit kleineren Erfolgen

 

würde ja doch nichts erreicht,

 

weil alles, im Prinzip,

 

genau dem, wie’s gewesen, gleicht.

 

 

 

Ihr sagt, ihr haltet euch

 

nicht mehr mit Kleinkram auf.      

 

Ihr sabotiert und

 

nehmt ein Scheitern so in Kauf,

 

nützt dabei denen,

 

die wolln, dass gar nichts geschieht,     

 

wenn ihr den Zupackern

 

das Fundament wegzieht.

 

Man lässt, was bleiben soll,

 

genauso wie man‘s will,

 

wer’s ändern wollte,

 

resigniert und ist dann still.

 

 

 

Ihr spannt nen größ‘ren Bogen,

 

geht nicht ins Detail,

 

wollt alles gründlich,

 

und dass keiner sich beeil.

 

Euer Ansatz sei,

 

statt lokal viel mehr global…

 

Wenn man nicht übern Horizont schaut,

 

dann sei das fatal.

 

Kapitalismus von alleine geht,

 

tauscht man die Menschheit aus,

 

besser heut als morgen,

 

sonst kommt nichts dabei heraus. 

 

 

 

So nützt ihr denen, die nur wollen,

 

dass alles so bleibt,

 

man sie nicht, dass es wirklich

 

anders werden könnt, vertreibt,

 

die sich an Pfründe klammern,

 

keiner ihnen etwas nimmt,

 

von ihren dicken Fellen

 

ihnen nicht mal eins wegschwimmt.

 

Und so können sie sich halten,

 

solang man nichts dagegen tut.

 

Wer, wie ihr, ihren Interessen nützt,

 

den bezahln sie gut…

 

 

 

Habt ihr noch nichts auf dem Konto,

 

fragt nach, wo die Kohle bleibt.

 

Springt nix raus für euch, wenn man erfreut

 

die Hände sich nun reibt,

 

wo man anstößt auf die Spaltung,

 

dass der Plan so gut gelang –

 

da ist keinem mehr vor unseren

 

Protesten ernsthaft bang,

 

Und so haben sie mal wieder

 

den überzeugenden Beweis –

 

Man kriegt immer, was man will,

 

denn alles hat ja seinen Preis.

 

 

 

Ihr seid nützlichen Idioten,

 

macht genau das, was ihr sollt.

 

Genau so haben es die,

 

denen ihr nützlich seid, gewollt.

 

Sie freun sich, wenn wir uns streiten

 

und uns an die Gurgel gehn.

 

Für sie läuft so alles bestens,

 

könn entspannt zurück sich lehn.

 

Jeder Anlass ist willkommen,

 

jeder Zoff kommt gerade recht,

 

jede Ausgrenzung erfreut sie,

 

weil den Widerstand es schwächt.

 

 

 

Seid ihr nun zufrieden?

 

Habt ihr euer Ziel erreicht,

 

wenn ihr nach getaner Tat

 

jetzt vom Acker schleicht?

 

Wieder mal ist hoffnungsvoller

 

Widerstand verpufft -

 

Haben euch die Nutznießer

 

schon freundschaftlich geknufft?

 

Habt ihr euch schon verabredet?

 

Bis zum nächsten Mal?

 

Nützliche Idioten

 

gibt es in endloser Zahl…

 

 

 

© 2022 Gerd Schinkel