Ihr sagt, es geht euch G
um das große Ganze - G
um den Wald an sich, a
nicht um ne einz‘lne Pflanze, a
habt Probleme nicht speziell, C
sondern Zusammenhang im Blick – C
wenn man was ändern will, D
sei das ein schlauer Trick…. D
Auf höh‘rer Ebene bleibt C
Erreichbarkeit weit weg - Ge
Und du gehst weiter aC
durch denselben Sumpf und Dreck. D9e
Je abgehobener man Ziele definiert, eC
desto unwahrscheinlicher, a6
das überhaupt etwas passiert… D
Warum setzt man sich Ziele, e
die man nicht erreichen kann, C
wohl um sie leichter aufzugeben irgendwann… GDe
Ihr sagt, dass ihr Problemen
an die Wurzel geht,
euch nicht mit Kleinigkeiten abgebt,
wenn ihr widersteht.
Doch wenn man das versäumt,
bleibt alles so wie es ist -
drum soll die große Lösung her
mit ner klaren Frist.
Mit kleineren Erfolgen
würde ja doch nichts erreicht,
weil alles, im Prinzip,
genau dem, wie’s gewesen, gleicht.
Ihr sagt, ihr haltet euch
nicht mehr mit Kleinkram auf.
Ihr sabotiert und
nehmt ein Scheitern so in Kauf,
nützt dabei denen,
die wolln, dass gar nichts geschieht,
wenn ihr den Zupackern
das Fundament wegzieht.
Man lässt, was bleiben soll,
genauso wie man‘s will,
wer’s ändern wollte,
resigniert und ist dann still.
Ihr spannt nen größ‘ren Bogen,
geht nicht ins Detail,
wollt alles gründlich,
und dass keiner sich beeil.
Euer Ansatz sei,
statt lokal viel mehr global…
Wenn man nicht übern Horizont schaut,
dann sei das fatal.
Kapitalismus von alleine geht,
tauscht man die Menschheit aus,
besser heut als morgen,
sonst kommt nichts dabei heraus.
So nützt ihr denen, die nur wollen,
dass alles so bleibt,
man sie nicht, dass es wirklich
anders werden könnt, vertreibt,
die sich an Pfründe klammern,
keiner ihnen etwas nimmt,
von ihren dicken Fellen
ihnen nicht mal eins wegschwimmt.
Und so können sie sich halten,
solang man nichts dagegen tut.
Wer, wie ihr, ihren Interessen nützt,
den bezahln sie gut…
Habt ihr noch nichts auf dem Konto,
fragt nach, wo die Kohle bleibt.
Springt nix raus für euch, wenn man erfreut
die Hände sich nun reibt,
wo man anstößt auf die Spaltung,
dass der Plan so gut gelang –
da ist keinem mehr vor unseren
Protesten ernsthaft bang,
Und so haben sie mal wieder
den überzeugenden Beweis –
Man kriegt immer, was man will,
denn alles hat ja seinen Preis.
Ihr seid nützlichen Idioten,
macht genau das, was ihr sollt.
Genau so haben es die,
denen ihr nützlich seid, gewollt.
Sie freun sich, wenn wir uns streiten
und uns an die Gurgel gehn.
Für sie läuft so alles bestens,
könn entspannt zurück sich lehn‘.
Jeder Anlass ist willkommen,
jeder Zoff kommt gerade recht,
jede Ausgrenzung erfreut sie,
weil den Widerstand es schwächt.
Seid ihr nun zufrieden?
Habt ihr euer Ziel erreicht,
wenn ihr nach getaner Tat
jetzt vom Acker schleicht?
Wieder mal ist hoffnungsvoller
Widerstand verpufft -
Haben euch die Nutznießer
schon freundschaftlich geknufft?
Habt ihr euch schon verabredet?
Bis zum nächsten Mal?
Nützliche Idioten
gibt es in endloser Zahl…
© 2022 Gerd Schinkel