Was Malte gewollt, war nicht viel:
Leben nur und leben lassen.
Ein nachvollziehbares Ziel –
und musste sein Leben doch lassen…
Warum? Woher die Gewalt?
Dieses Wüten und auch dieses Hassen?
Könn’n Menschen nicht, wie sie wolln, leben?
Und wir sie denn nicht leben lassen..?
Jede und jeder sind anders!
Was ist daran nicht zu ertragen?
Was gäb es daran zu bezweifeln?
Und fassungslos zu hinterfragen?
Jede steckt in ihrer Haut.
Und jeder steckt so auch in seiner.
Wer hat denn ein Recht, zu verurteiln,
wie einer lebt? Das hat keiner!
Ein Recht ist keinem gegeben,
Leben so einfach zu nehmen,
wird’s genauso gelebt, wie gewollt –
wenn auch Leute Anstoß dran nehmen.
Wen geht’s was an, wie wir leben?
Wer schreibt wem was vor? Kann verlangen,
dass gelebt werden muss, wie verlangt.
Wer muss um sein Leben sonst bangen…?
Entsetzen, von Trauer getränkt –
niemand kann es jemals fassen:
Ein Leben, mit Liebe geschenkt,
gewaltsam mit Schmerzen gelassen.
Weil es anders gelebt war als andere
und falscher Norm nicht entsprochen,
wurd mit Gewalt es genommen,
sind viele Herzen gebrochen.
Was können wir und wie tun,
diesen Hass, die Gewalt zu beenden,
Menschen sein könn‘, wie sie‘s wolln‘,
und nicht angstvoll ihr Leben verschwenden?
Was hält uns ab, jeden Tag
liebevoll Leben zu gönnen?
Zu tun, was erforderlich ist,
und sicher zu sein, dass wir‘s können...
© 2022 Gerd Schinkel