VERTRAUENSUNSELIG                                                                       G/0

 

 

 

Ich hätt nie damit gerechnet, es könnt mir einmal passiern,                Gf#Gf#

 

mein Vertraun in Polizei, in unsern Rechtsstaat zu verliern.                 GhEA

 

Aber nun kam es ganz anders: Was ich mit eignen Augen sah,       Gf#Gf#

 

konnt ich nicht mehr bezweifeln, weil es direkt vor mir geschah.       GhEA

 

Ich war völlig fassungslos. War wie in einem böser Traum.                 hAhA

 

Andern davon zu berichten, traue ich mich kaum.                                    hAF#h

 

Doch es ängstlich zu verschweigen, hieße, damit zu riskiern,             EAEA

 

beim Blick in einen Spiegel die eigne Würde zu verliern.                       f#hEA

 

 

 

Refrain

 

Wer sein Vertrauen verlorn hat in den Staat,                                        GhCH8

 

radikalisiert sich - wenn ers nicht schon lange hat.                              eaD9G

 

 

 

Nicht bei Nacht und Nebel, sondern es geschah am Tag.

 

Wie konnt sowas möglich sein, ich immer wieder frag.

 

Erzwingen lässt Vertrauen sich nicht, erst recht nicht mit Gewalt.

 

Wenn es dir verlorn geht, dann wird dir trotz Hitze kalt.

 

Ich habs genau gemerkt, wie es mir abhandenkam.

 

Selbständig aus mir hinaus einen Fluchtweg nahm.

 

Es konnte nicht mehr bleiben, nicht länger in mir ruhn.

 

Das hat mit dem, was ich selbst erlebt habe, zu tun.

 

 

 

Ich konnt es nicht begreifen, tu mich damit schwer.

 

Was mir so selbstverständlich schien, versteh ich heut nicht mehr.

 

Wie kann es sein, dass sich etwas so gründlich ändern kann?

 

Passiert sowas, fängt man unweigerlich zu grübeln an.

 

Ich muss nicht alles glauben, auch nicht alles verstehn,

 

nicht alles tief durchdringen, auf den Grund der Dinge gehn.

 

Sollten mich die Sinne täuschen, ich merk, da ist was verkehrt,

 

irgendwas dagegen sich in mir nachhaltig wehrt.

 

 

 

Als Folge kann ich glauben, wird von andern mir erzählt,

 

was ihnen widerfuhr, welche Erinnerung sie quält.

 

Nichts ist mehr unwahrscheinlich, übersteigt die Phantasie,

 

hätt ich früher auch gesagt, das kann nicht sein, das glaub ich nie.

 

Niemand kann sich aussuchen, was einem widerfährt.

 

Manches wird dabei sein, was man sicher nicht begehrt.

 

So sammelt man Erfahrung und wird schließlich so geprägt,

 

dass sich dies im Verlust seines Vertrauens niederschlägt.

 

 

 

Prügeln Polizisten voller Rücksichtslosigkeit,

 

fehlt offensichtlich jegliche Verhältnismäßigkeit,

 

hat man sie wie Kampfhunde genau darauf dressiert,

 

darf man sich nicht wundern, wenn genau das auch passiert.

 

Stelln sich beim Polizeianblick die Nackenhaare auf,

 

man mit dem Schlimmsten rechnet, ja man wartet förmlich drauf,

 

steckt die Karre unbeweglich fest im tiefsten Dreck –

 

ist unwiederbringlich, Vertrauen das mal da war, weg.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel