FRIEDHOFSSCHÄNDUNG                                                                  G/2

 

 

 

Gräber gesäubert für Allerheiligen,                                                    GH8a6D-

 

Laub aufgesammelt, an die Lieben gedacht.                              Gea6D9

 

Ausgewechselt die Lichter der Grableuchten,                             GH8a6D-

 

in die letzte Ruhe Ordnung gebracht.                                                Gea6D9

 

Die restlichen Blätter hat der Wind sich geholt,                           CDGe

 

von kahlen Ästen strecken Zweige sich nackt.                            a6H8CD-

 

Vögel landen unverborgen in Wipfeln.                                             GH8a6D-

 

Den Friedhof hat sich der Spätherbst gepackt.                           ea6D9G

 

 

 

Refrain:

 

Wer den Eingang durchschreitet eine Ahnung bekommt     Cmaj7/5-‘Dhe

 

von der Ewigkeit.                                                                   a6H8CD

 

Mancher liegt hier länger als er gelebt hat                              Cmaj7/5-‘Dhe

 

um Frieden zu finden nach längst vergangener Zeit.               aH8CD9G

 

 

 

Die Wege sind feucht, die Sonne scheint kraftlos,

 

an verwitterte Grabsteine klammert sich Moos.

 

Überschaubar der Platz, der am Ende geblieben.

 

Hinterbliebene suchen und finden hier Trost.

 

Mancher entdeckt hier den Sinn seines Lebens,

 

im Zwiegespräch täglich alleine am Grab,

 

beim Blick auf den Grabstein Augen vor Augen

 

und Nähe gespürt zu dem, der schon verstarb.

 

 

 

Hier findet sich das, was bleibt, wenn’s vorbei ist,

 

sich nur noch das Unvergängliche hält,

 

Erinnerung, die sich mit Sehnsucht verbindet,

 

Kraft gibt, dem, der noch ins Leben gestellt.

 

Hier stehn nicht nur Grabsteine, Bäume und Sträucher

 

unter Wegen und Gräbern dehnen Wurzeln sich aus.

 

Sie halten Verbindung bis tief in die Gräber,

 

bis man irgendwann selbst dort unten zuhaus.

 

 

 

Vom Gottesacker ist nichts mehr geblieben.

 

Im Frevel entwürdigt die Ruhestatt,

 

zerstört, was als letztes Bett auserkoren,

 

vertrauend darauf, dass man hier Frieden hat.

 

Was sagen denn Glaube, Gefühle, Gewissen

 

denen, die kalt hier den Friedhof zerstört.

 

Ob sich in ihnen nicht auch ganz tief drinnen,

 

irgendwas regt und sich mit uns empört.

 

 

 

Wer sich echauffiert über geschändete Gräber,

 

Grabsteine zerbrochen, umgestürzt und beschmiert,

 

Täter anzeigt, die unerkannt blieben –

 

die Frevler hier warn von RWE engagiert.

 

Empathielos und kaltherzig bis in die Haarspitzen,

 

absichtlich schamlos Gefühle verletzt.

 

Politiker, die christlich sich nennen, sind schweigsam,

 

wohl von RWE-Grabschändern auch nicht entsetzt.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel