DIE BLUTKOHLE-MINE
Die Mine bedroht das Land, die Gemeinden,
durch Umweltzerstörung, Menschenrecht wird verletzt.
Der Staat garantiert keinen Schutz der Bedrohten -
wie sie dort leben, jeden entsetzt.
Ein riesiges Loch in den Boden gerissen,
soll weiter noch wachsen, vier- bis fünfmal so groß,
so wie der Bodensee, die Menschen vertrieben,
man folgt allein Gier und wird Kritiker los.
Refrain:
Wenn Maria erzählt vor den Aktionären,
fragt sie, welche Konsequenzen man zieht.
Sie hat es gesehen, erlebt und erlitten,
und weiß, was in ihrer Heimat geschieht
Der Halbwüste ringsum das Wasser entzogen,
die Quellen verschwunden, gerodet der Wald,
die Menschen verdrängt, an Seuchen gestorben,
Existenzen vernichtet, mit Leben bezahlt.
Entschädigung fehlt - auf Gerichte gepfiffen,
Urteile wertlos wie zerfetztes Papier,
Recht ausgehebelt, ignorierte Gesetze -
ganz offenbar gelten diese nicht hier.
Ein Fluss umgeleitet, das Wasser gestohlen,
wer Widerstand leistet von Mördern bedroht.
Man kennt die Regierung und weiß, wer die Macht hat -
wer sich wehrt, lebt gefährlich, schon zu viele sind tot.
Seit Jahrhunderten schon ist hier ihre Heimat,
darunter die Kohle vom Boden bedeckt.
Kann jeder denn diese Heimat zerstören,
der gierig die Finger nach Kohle sich leckt?
Nicht nur die Freiheit bedrohn die Konzerne,
die Kohle aus Kolumbien zu uns exportiern.
Menschen, die man für den Abbau verjagt hat,
bei Widerstand auch ihr Leben verliern.
Wann haben sie ihr Recht auf Heimat verloren?
Wofür man ihnen ihr Lebensrecht nimmt?
Nur damit bei deutschen Stromversorgern
der Profit zur Zufriedenheit stimmt.
Als ehrbare Kaufleute soll man sie sehen -
Umweltverbrecher kümmert Menschenrecht nicht.
Seite an Seite Geschäftspartner stehen,
Profit Schmälerndes man nicht gern bespricht.
Steinkohlekraftwerke will man betreiben,
lukrativ hier als Ersatz für Atom.
Man bezieht aus dem Tagebau blutige Kohle
RWE verbrennt sie für vergifteten Strom.
Copyright 2020 Gerd Schinkel