MITTEN IM WEG

 

 

 

Ich will mal wieder laufen, muss was holen in der Stadt,

 

in die es viele Wege gibt, wenn man die Lust, zu laufen hat.

 

Vorbei an Imbissläden, Copyshops, ner Bäckerei -

 

auf dem Gehsteig lauf ich Slalom und komm knapp überall vorbei…

 

 

 

Wieder steht so ein Elektroroller mitten auf dem Weg -

ich seh es und ich frage mich, wobei ich so überleg:

Welche Idioten denken überhaupt nicht nach?

Liegt bei denen das Gehirn wohl andauernd so brach?

Ich bin für ne Rollersteuer, richtig hoch und richtig teuer,

weil so‘n Roller im Weg ziemlich stört,

weil er da ja nicht hingehört.

 

 

 

Eine Mutter kommt mir entgegen, ein kleines Kind an ihrer Hand,

 

das noch nicht alleine laufen mag, wie vielleicht durch den Spielplatzsand…

 

Sie schiebt noch einen Kinderwagen - jetzt ist sie vor der Wäscherei.

 

Die Lücke vor ihr ist zu eng - mit dem Wagen kommt sie nicht vorbei.

 

 

 

Ein junger Mann im Rollstuhl ist unbegleitet unterwegs,

 

ist der Bürgersteig verstellt, geht ihm das tierisch auf den Keks.

 

Er kommt nicht durch die Lücke, von einem, der kein Hirn bewies,

 

als er den Roller, dumm wie Brot, so einfach stehenliess.

 

 

 

Eine alte Dame auf einem Rollator abgestützt,

 

der ihr festen Halt gibt, ihr so beim Laufen nützt.

 

Dann ist da ein Hindernis: Es steht ein Roller schräg quer,

 

den kann sie selbst nicht wegstelln, auch vorbei kommt sie nicht mehr.

 

 

 

Ein Herr mit dunkler Brille und mir einem weißen Stock

 

geht seinen Weg mit Vorsicht, hat zu stürzen keinen Bock.

 

Er fühlt mit seinem Stock, da liegt vor ihm etwas im Weg -

 

da war ein Rollerfahrer faul und für Rücksicht viel zu träg…

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel