Börsenstrafe
Wer zu spät geht, den bestraft die Börse,
und der schaut dann aus der Wäsche ganz schön dumm -
Wer den Absprung nicht geschafft, nicht genug zusammenrafft,
der jammert dann am Ende ganz schön rum.
Und der Vorstand vorne hockt, hat den ganzen Mist verbockt,
und will dafür noch Entlastung - glaubt man kaum.
Und was bleibt, das ist zuletzt: Man hat viel in Sand gesetzt,
und um das noch zu verbergen, schlägt man Schaum.
RWE Ade Ade - fällt der Kurs, tut‘s manchem weh -
mehr als trät‘ man auf den Zeh - ach herrje, herrjeminee
Wer verpasst hat, sich bei Zeiten abzusetzen,
hat die eindeutigen Zeichen nicht kapiert,
hängt am Ende hinterher - übrig bleibt ihm dann nichts mehr,
und er schaut entsetzt auf das, was er verliert.
Und der Aufsichtsrat guckt jetzt ganz verärgert und vergrätzt
und tut so, als hätt er damit nichts am Hut.
Mancher Aktionär wird laut, hat er so auf Sand gebaut,
und er beisst sich in den Hintern voller Wut.
Wer versäumt hat, sich von RWE zu trennen,
der betrauert bald erheblichen Verlust.
Denn beginnt er erst zu zählen, wird es ihn gewaltig quälen,
wird das Ausmass der Verluste ihm bewusst.
Und der Vorstandschef verschweigt, hat ne Menge selbst vergeigt,
doch tut so, als stünd er da wie ein Tycoon -
Aber Schmitz wird doch gerupft, reagiert er auch verschnupft,
bleibt von ihm nicht viel mehr als ein Suppenhuhn…
Copyright 2019 Gerd Schinkel