Die Hochmoselbrücke  

 

Eine Straße kommt irgendwoher, führt irgendwohin,                          

Der Weg, den man geht, hat ein Ziel – aber braucht keinen Sinn.             

Der Fluss hat ein Bett, und fließt zwischen den Bergen durchs Tal.

Fehlt Plänen Vernunft, dann ist Widerspruch völlig normal.              

Die Richtung stimmt nie, sind die Mittel nur heilig zum Zweck.

Und Schmutz an den Händen ist selten ein sauberer Dreck.

Wer Geld aus dem Fenster wirft, das ihm noch nicht mal gehört,

darf sich nicht wundern, wenn’s den, der’s bezahlen soll, stört.

 

Die Brücke macht den Hang zum Abhang,  

die Lage zum Ernstfall, den Beschluss zum Anfang    

vom Ende zu großer Geduld –   

und sie macht aus Verantwortung Schuld. 

Die Hochbrücke spannt einen großen Bogen,

im Größenwahn völlig überzogen,  

und die Wogen schlagen hoch drunterher – 

denn da setzen sich Leute zur Wehr.

Und der Wind, der weht rüber und nüber über den Fluss.

Und mancher fragt nicht, ob es sich wehren will/soll, weil er muss. 

 

Wer braucht eine Brücke, die statt zu verbinden nur trennt?

Man weiß, wer sie will und warum, weil man Absichten kennt.

Man kann auch die Folgen vorhersehn und sieht sie genau –

lehnt das Vorhaben ab und ist gegen den Plan und den Bau.

An den Hängen stehn Rebstöcke, dort wächst ein köstlicher Wein,

der hier nur entsteht - ernster kann eine Lage nicht sein.

Doch in Mainz trinkt man Wein, der bewirkt, dass man’s Denken verlernt,

von Vernunft sich verabschiedet und von den Wählern entfernt.

 

 

Die Brücke macht den Hang zum Abhang,  

die Lage zum Ernstfall, den Beschluss zum Anfang    

vom Ende zu großer Geduld –   

und sie macht aus Verantwortung Schuld. 

Die Hochbrücke spannt einen großen Bogen,

im Größenwahn völlig überzogen,  

und die Wogen schlagen hoch drunterher – 

denn da setzen sich Leute zur Wehr.

Und der Wind, der weht rüber und nüber über den Fluss.

Und mancher fragt nicht, ob es sich wehren will/soll, weil er muss. 

 

Die Straßen sind schmal, darum ist ein Projekt nicht gescheit,

eine Brücke zu baun, viel zu teuer, zu lang und zu breit,

für Verkehr, der auf anderen Strecken bequem und schnell fährt,

also klar, dass sich jeder, der denken kann, dagegen wehrt.

Wer Geld allein deshalb verplempern will, weil man es kriegt,

betrügt den, der zahlt, und auf dem dann die Schuldenlast liegt.

So katapultiert man sich ganz gekonnt selber ins Aus –

Politik an den Bürgern vorbei – da kommt nie was bei raus...

 

 

Die Brücke macht den Hang zum Abhang,  

die Lage zum Ernstfall, den Beschluss zum Anfang    

vom Ende zu großer Geduld –   

und sie macht aus Verantwortung Schuld. 

Die Hochbrücke spannt einen großen Bogen,

im Größenwahn völlig überzogen,  

und die Wogen schlagen hoch drunterher – 

denn da setzen sich Leute zur Wehr.

Und der Wind, der weht rüber und nüber über den Fluss.

Und mancher fragt nicht, ob es sich wehren will/soll, weil er muss. 

 

Copyright 2010 Gerd Schinkel