Falschgeld

 

Wie Falschgeld lauf ich rum,

so ohne Plan.

Ausgebremst von dir -

ganz aus der Bahn.

Ich bin so was von daneben.

Wie kann ich das überleben?

Ich weiß ohne Navi

weder aus noch ein.

Und ich wehr mich nicht

und füg mich glücklich drein.

 

Ein Fingerschnipps – 

ich steh vor deiner Tür.

Wenn ich von dir träume,

frag nicht, was ich spür.

Eine hochgezogne Braue?

Nichts, was ich mich dann noch traue.

Manchmal reicht ganz einfach

auch ein kurzer Blick.

Und schon halt ich mich

mal wieder für zu dick.

 

Nur ein Wimpernklimpern –

schon bin ich bei dir.

Ein tiefer Atmer reicht,

dass ich den Kopf verlier.

Eine hochgeschürzte Lippe,

dass ich aus den Latschen kippe.

Nur ein Schulterzucken:

Weiß nicht mehr wohin.

Bloß ein Kopfschütteln:

Und ich weiß nicht, wer ich bin.

 

Ich steh stramm, tappst du

nur einmal mit dem Fuß.

Und was du auch von mir

fordern magst, ich tus

ohne lange nachzudenken.

Wirst du mir ein Lächeln schenken?

Darauf hoff ich, solang

ich noch hoffen kann.

Hast du mit mir was anderes vor,

halt ich mich dran.

 

Du hast mich – du weißt es –

fest im Griff:

Ich reagier aufs Wort, aufs Winken,

und auf Pfiff.

Tanz an deinen kurzen Fäden -

wenn auch mit geringen Schäden...

Um die auszubügeln,

hilft mein Therapeut.

Hab bisher, dass ich dich traf,

noch nie bereut...

 

Copyright 2008  Gerd Schinkel

 

Ein Lied aus der Beziehungskiste mit Risiken. Der Text entstand aus fragmentarischen Satzeinfällen beim Herumklimpern auf einer offenen D-Stimmung...