Die Macht des Glaubens

 

Macht wie die Mullahs würden sie so gern genießen,

und trauern längst vergangnen Zeiten hinterher,

als ihresgleichen noch die Hexen brennen ließen,

und wünschen sich, ach wenns doch immer noch so wär.

 

Dann wär die Erde immer noch die flache Scheibe,

an die zu glauben nur der Angst geschuldet wär.

Den Paradiesverweis verdankten wir dem Weibe,

Und vom Leibhaftigen käm Darwins Lehre her.

 

Unbeirrt und selbstgerecht –

der Glaube...

echt...?

 

Für sie ist Toleranz des Teufels reine Lehre.

Dies zu verkündigen die höchste Glaubenspflicht.

Sie ahnen, was ein Leben ohne Sünde wäre.

Was sie auch beichten: Sie bereun es sicher nicht.

 

Um für sich selber die Erlösung zu verdienen,

gehn sie auf Kreuzzüge, die Gottes Werk zerstörn.

Behaupten, ihnen sei in Träumen Gott erschienen…

Auf Zweifel können sie sich grenzenlos empörn...

 

Unbeirrt und selbstgerecht –

der Glaube...

echt...?

 

Sie haben Dogmen und für jeden Fall Zitate,

mit denen sie das eigene Denken sich ersparn.

Sie sehen alles richtig aus der eigenen Warte.

Wer die nicht teilt, der hat des Lebens Sinn vertan.

 

Fanatisch drohen sie, um so zu überzeugen,

mit blankem Hass, erbarmungslos im Hinterhalt.

Wer nicht zu Kreuze kriecht, nicht lernt, sein Kreuz zu beugen,

dem wird das Kreuz gebrochen, gnadenlos und kalt.

 

Unbeirrt und selbstgerecht –

der Glaube...

echt...?

 

Unfehlbar sind sie in Unfehlbarkeit gefangen.

Absolut absolut, fatal fundamental.

Sie halten für befreit, wen sie zuvor bezwangen,

und Freiheit schlicht und einfach für katastrophal.

 

Sie sind von Eifer und Bekehrungssucht getrieben.

Dem Wahn verfallen, rechnen sie mit Gottes Lohn.

Wiedergeboren, auferweckt - übrig geblieben

sind sie die späten Erben der Inquisition.

 

Unbeirrt und selbstgerecht –

der Glaube...

echt...?

 

Copyright 2006  Gerd Schinkel

 

Vorsicht: Die "Ayatollahs" wecken in den bigotten Pharisäern sämtlicher Glaubensrichtungen den Wunsch, die Errungenschaften der Aufklärung zurückzudrehen. Sie finden sich nicht nur im Orient, sondern ihre Ahnen sind schon vor Jahrhunderten über den Ozean nach Westen ausgewandert. Deren Nachfahren sind nicht nur im "Bibel-Belt" oder als Nachkommen der Orient-Fundamentalisten in den Moscheen Kreuzbergs oder Kopenhagens zu finden, sondern längst auch als klerikale Glaubens-Wächter in hiesigen Diözesan-Zirkeln und Bibel-Kreisen, und sie beherrschen das Denunziantentum nicht weniger perfekt, um so gehorsame Gefolgschaft für ihre Propheten zu erzwingen, die mit ihren speziellen „Glücksverheißungen“ zu viele Menschen unglücklich machen.