Wie geschmiert
Prall der Wanst bis in den Nacken –
doch den Hals noch lang nicht voll,
gewöhnt dran, alles einzusacken –
weiß nicht, was er mit Skrupeln soll...
Er weiß, was er wert ist – nicht in Kleingeld.
Wenn er wo dreht, läufts wie geschmiert.
Dann öffnet er die Hand, damit was reinfällt –
und wenn das nicht passiert, guckt er irritiert...
Er hat sich von unten hochgebissen –
Auf Ochsentour kam er oben an.
Wie das genau ging, muss ja keiner wissen –
man kennt und hilft sich, wie man kann.
Er weiß, was er tun muss – nicht mit Kleingeld.
Wenn er nur schnippt, läufts wie geschmiert.
Dann öffnet er die Hand, damit was reinfällt –
und wenn das nicht passiert, guckt er irritiert...
Wozu hat er sein Amt, wozu den Posten?
Sein Wahlspruch ist: „Von nix kommt nix!“
Was gut ist, kann ja auch was kosten.
Auch Zeit ist Geld – fließt mehr, gehts fix.
Er weiß, wie er rangeht – nicht mit Kleingeld.
Wenn er es will, läufts wie geschmiert.
Dann öffnet er die Hand, damit was reinfällt –
und wenn das nicht passiert, hats einer nicht kapiert...
Und sollte irgendwann mal doch was schief gehn,
hat irgendwer gequatscht oder falsch frisiert –
in dunklen Sumpf kann keiner tief sehn –
lässt sich nichts beweisen, ist auch nichts riskiert.
Er weiß, wie er vorgeht, gehts um sein Geld –
Wenn er nur schweigt, läufts wie geschmiert.
Dann öffnet er den Mund, sagt, dass ihm nichts einfällt –
auch wenns keiner glaubt, funktioniert das garantiert...
Cpryright 2004 Gerd Schinkel
Überall, vor allem auf kommunaler Ebene, „maggeln“ sie mit klebrigen Fingern. Und irgendwann landen sie doch auf der Nase, weil die Gier zu groß wurde. Wenn wir Pech haben, kommen sie wieder auf die Füße... Angeregt zu diesem Lied wurde ich durch den Skandal um Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit der Müllentsorgung in Köln.