In der Nacht
Wenn ich in der Nacht mal aufwach, dann
weiß ich, wo ich weiter schlafen kann.
Dass dort ein wenig eng ist, mag ja sein.
Doch wenigstens lieg ich da nicht allein.
Wo Mama und wo Papa liegen,
find ich hin im Schlaf.
Da ist es in der Nacht so mollig warm.
Und nachts, wenn alles dunkel ist,
frag ich nicht, ob ich darf
und kuschel mich in einen starken Arm.
Hat mich mal in der Nacht ein Traum geweckt,
irgendein Geräusch mich hochgeschreckt,
dann mach ich mich auf einen kurzen Weg
und weiß, wohin ich mich zum Schlafen leg.
Wo Mama und wo Papa schlafen,
kann mir nichts passiern.
Denn da find ich ein sicheres Versteck.
Da hab ich keine Angst vor Geistern
oder wilden Tiern.
Wenn Papa schnarcht, dann laufen alle weg...
Wenn ich aufs Klo muss mitten in der Nacht,
und hab ich, was ich machen muss, gemacht,
warum soll ich dann wieder in mein Bett?
Als ob ich keinen andern Schlafplatz hätt...
In Mamas und in Papas Bett
ist auch für mich noch Platz.
Ich krabbel rein und leg mich einfach hin.
Die wehrn sich nicht, sind selber
viel zu müde für Rabatz.
Und wenn ich einmal drin bin, bin ich drin...
Copyright 2004 Gerd Schinkel
Wenn kleine Kinder erst mal nachts den Weg ins Elternbett gefunden haben, vergessen sie diesen so schnell nicht wieder...