Guten Appetit
Reis, Kartoffeln und Gemüse
wachsen nicht auf jeder Wiese.
Kohl, Tomaten und Spinat,
Möhren, Gurken und Salat
wachsen draußen auf dem Feld.
Und wir zahlen dafür Geld.
Essen, das hat einen Grund:
Es ist nun mal gesund.
Guten Appetit - gut kauen!
Guten Appetit.
Für Kompott und Marmelade
ist so manche Frucht zu schade.
Frisches Obst isst man oft so,
ungekocht, gewaschen, roh.
Vitamine, gut gekaut,
und danach noch gut verdaut,
haben einen guten Grund:
Sie sind nun mal gesund.
Guten Appetit - gut kauen!
Guten Appetit.
Apfelsinen aus dem Süden
muss man erst zu uns her kriegen.
Melone, Kiwi, Kokosnuss,
die wachsen nicht im Überfluss.
Ananas oder Bananen wachsen
unter fremden Fahnen.
Wir woll’n sie aus einem Grund:
Sie sind nun mal gesund.
Guten Appetit - gut kauen!
Guten Appetit.
Aus der Dose Fleisch von Rindern,
Sojamilch, den Durst zu lindern,
Thunfisch aus dem tiefen Meer
komm’n in Büchsen von weit her.
So könn’ wir uns gut ernähren,
weil sich andere nicht wehren
könn’. Und das hat einen Grund:
Sie sind nicht so gesund.
Guten Appetit - gut kauen!
Guten Appetit.
Soll man wirklich alles essen,
was so auf der Welt gedeiht,
hier und auch ganz weit,
jetzt, zu jeder Zeit?
Es wird gedüngt, gespritzt, geerntet;
dass es frisch bleibt, auch bestrahlt.
Wenn wir essen, hungern andre –
aber wir ham ja bezahlt.
Guten Appetit - gut kauen!
Guten Appetit.
Unsern Luxus, unsere Speisen,
unsre Pracht und unsre Reisen
zahlen wir mit unserm Geld –
doch was zahlt der Rest der Welt,
wo man hungert, lebt in Sorgen,
Angst hat vor dem nächsten Morgen,
wenn nichts da ist für den Bauch.
Denn was sie brauchen, isst du auch.
Guten Appetit - gut kauen!
Guten Appetit.
Ende der 80er Jahre