TABUBRUCH

 

 

 

Der Rechtsausleger, mit den Segelohrn aus Brilon,              G

 

verkauft sich so, als hätt er ein Profil aus Teflon,                  GD9

 

positioniert sich schlau mit Sauerländer List:                         D9

 

Mal so, mal so - genauso, wie ein Bulle pisst.                       D9G

 

Und wenn er spricht, dann denkt er offenbar nur laut -          G

 

wenn ein Parteifreund ihn danach entsetzt anschaut,             GG7

 

weiß keiner mehr, was Friedrich Merz nun wirklich meint      CG

 

sagt er denn manchmal nur, was er zu denken schein             D9G

 

Rechtsextremisten und Faschisten freudig hoffen -               CG

 

 

 

Friedrich Merz hält die Union ganz weit rechts offen,            DD7G

 

als wäre doch die AFD zu akzeptiern,                                   CG

 

und strikte Ablehnung könnt man relativiern.                         AD

 

Als würd die AFD den Rechtsstaat nicht zersetzen,              CG

 

menschenverachtend gegen Flüchtlinge nie hetzen,             CG

 

ernst gemeint hat Merz die Brandmauer wohl nie -              CGe

 

die Lunte schwelt und qualmt an der Demokratie.                 CD9G

 

 

 

Friedrich Merz zerfetzt ganz offen ein Tabu -                        eh

schaut ihr nun sprachlos vor dem Bildschirm dabei zu.         CG

Sucht Merz jetzt mit der AFD den Schulterschluss -              eh

unmissverständlich man ihm Grenzen zeigen muss.             CD9G

 

 

 

Kommunal könnt man mit ihr kooperieren.

 

Sei sie gewählt, dann müsste man das tolerieren.

 

Wo sind konkret Migranten von Gewalt bedroht?

 

Wo AFD sich ausdehnt - zwischen Hundekot,         

 

wo an den Mauern ihre Hetzplakate hängen,

 

ihre Schläger Andersdenkende bedrängen.            

 

Merz nun die rechtsextremen Wähler schon hofiert.

 

Offenbart, er hat noch immer nichts kapiert.            

 

 

 

Rechte Brandstifter sich kommunal bewegen,         

 

die an Flüchtlingsunterkünften Feuer legen.

 

Wenn Merz nun Kooperation offen empfiehlt,          

 

Es so mit Vorsatz in das Herz des Rechtsstaats zielt.

 

Dies freundlich lächelnd im Sommerinterview,

 

und die AFD hört ihm begeistert zu -

 

wenn nicht die CDU den Merz zum Rücktritt zwingt,

 

uns dies dem rechten Rand des Abgrunds näher bringt.

 

 

 

Die Union zieht nun mit Merz nach ganz rechts rüber.

 

Da wären Merz und Unterstützer doch längst lieber.

 

Sie ziehn in eine neue Harzburger Front,

 

Weimar zerstörn habn ihre Vorläufer gekonnt.

 

Soll das nun kommunal von neuem braun beginnen,

 

sieht man die Demokratie durch die Finger rinnen,

 

dann wird sie unter Stiefeln wieder platt gemacht,

 

an Bücherscheiterhaufen Feuer neu entfacht.

 

 

 

Es gab den Vormärz einst vor hundertachtzig Jahren,

 

als deutsche Demokraten auf den Straßen waren.

 

Kommt jetzt ein „Nachmerz“, der die Rechtsextremen stärkt,

 

und glaubt die Merz-Gefolgschaft, dass das niemand merkt?

 

Es ist längst höchste Zeit den Schwelbrand auszutreten,

 

düngt keine Setzlinge in neuen braunen Beeten -

 

und propagiert ein Merz den rechten Schulterschluss,

 

dann zeigt ihm klar, was man dagegen machen muss.

 

 

 

Rudert Merz zurück, sagt, dass er‘s gar nicht will,

 

weil ihm wohl einer sagte: „Merz, sei besser still!

 

Sag nicht so unbedacht, das, was du wirklich denkst!

 

Zeig nicht, wohin du die Partei in Wahrheit lenkst.“

 

Führt er als Geisterfahrer die Opposition,

 

will wohl regiern, als Franz von Papens später Sohn,

 

hat offenbar aus der Geschichte nichts gelernt.

 

wann die Partei ihn von der Spitze wohl entfernt…

 

 

 

Tut sie das nicht, dann folgt sie ihm in seiner Spur -

 

das erlaubt dann doch wohl einen Rückschluss nur:

 

die Union ist selbst zum Rechtsschwenk längst bereit

 

wann, ist wohl längst nur eine Frage noch der Zeit.

 

Die Biedermänner der Union lügen empört,

 

wenn sie der Brandstifter im Spitzenamt nicht stört,

 

er alles tun und lassen darf, wo er gerad ist -

 

sollt man ihn dorthin schicken, wo der Bulle pisst.  

 

 

 

© 2023 Gerd Schinkel