ASYL-PROBLEMLÖSUNG
Geh dahin, wo der Pfeffer wächst, aC
schau dem beim Wachsen zu. H8E
Der Einzige bist du nicht, aC
der dahin sollt, wie du. H8e
Weil du da nicht im Weg stehst, C
ist der Ort für dich gemacht, C+G
Dass du dich da wohlfühlst, a
wirst du dorthin gebracht… a/GE
Ich wüsste, wer in Frage käme –
fällt mir ein spontan.
Weißt Du auch, wer dir gewiss
gestohlen bleiben kann.
Warum kommen die uns quer?
Braucht die irgendwer?
Könn‘ wir uns die wegdenken?
Ist das denn so schwer?
Sag, an wen du denkst?
Wen willst du nicht länger hier?
Den’n nehmen wir den Pass weg
und das Aufenthaltspapier.
Einfach überlegen:
Irgendwie „verschindibus“,
ohne Fisimatenten - und
mit „lustig“ wär dann Schluss…
Mit den‘n gehn wir so um,
wie die mit anderen umgehn…
Wird man so behandelt –
das solln die auch jetzt mal sehn.
Stelln die sich das so vor,
würd mit ihnen das gemacht,
ohne sie zu fragen,
einfach morgens weggebracht…
Schieben wir die dahin ab,
wo‘s trocken ist und heiß,
wie man da überleben kann,
niemand wirklich weiß.
Brunnen sind längst leer gefalln,
Felder sind verdorrt,
Milizen rauben Kinder –
ein gewalttätiger Ort.
Fraun beschneiden Mädchen –
wie das wehtut, weiß kein Mann.
Qualvolle Torturen,
die kein Mann sich vorstelln kann.
Fluchtweg durch die Wüste,
über Sand unendlich weit -
Augen zu - was kümmert
deren Not uns, deren Leid.
Das Elend wird per Bildschirm
uns ins Wohnzimmer gebracht.
Der wird, wenn es uns langweilt,
umgeschaltet, ausgemacht,
ausgeblendet, abgeschaltet,
einfach wegeklickt,
militärisch abgeschottet
und politisch abgenickt…
Problem damit entsorgt –
es kann wie üblich weitergehn –
Was geht uns das an, wenn
was passiert, wir gar nicht sehn.
Wenn wir uns doch einig sind,
kann uns nichts passiern –
Solln die doch, wo die herkomm‘,
da in ihren Slums krepiern…
© 2023 Gerd Schinkel