Pfeffergas verbietet
die Genfer Konvention
als chemischen Kampfstoff –
doch was macht das schon…
Die Polizei sprüht eifrig,
als wär es nur ein Mückengift,
das auf Fensterglas
nur Ungeziefer trifft.
Gesprüht wird ganz direkt
Menschen ins Gesicht.
Dies zu schützen,
ist verboten: Darf man nicht!
Keine Maske, weil das
„defensiv bewaffnet“ wär‘,
sonst hätt‘ die Polizei
es mit Gaseinsätzen schwer.
Im Krieg ist Pfefferspray verboten
der Einsatz nicht erlaubt -
Bei Protesten zugelassen – damit
muss rechnen, wer’s nicht glaubt.
Wie geht mit den Bürgern
so ein Rechtsstaat um?
nach dem Einsatz liegen
leer gesprühte Dosen rum…
Warum wird demonstriert?
Warum passt euch das nicht?
Protest ist gutes Recht – stört es,
wenn man widerspricht?
In einer Diktatur ist
Demonstrieren nicht erlaubt -
Was bleibt vom Rechtsstaat,
wenn ihr Grundrechte raubt?
Polizei im Pfeffer-Einsatz,
macht die „ihren Job“?
Wer denkt drüber nach
oder macht sich einen Kopp?
Befehle sind Befehle,
schließlich hat man das gelernt…
wer will schon riskiern,
dass man ihn aus dem Job entfernt…
Kleiderschränke in Montur,
zum Einsatz aufmarschiert,
auf Demonstranten abgerichtet,
zur Funktion dressiert.
Keiner hinterfragt, was da
befohln wird und verlangt…
keiner um die Grundrechte und
um den Rechtsstaat bangt…
Pfeffergas auf Augenhöhe –
Fingerdruck bereit…
keine Diskussion mehr,
dafür fehlt die Zeit…
und per Sprühstoß ausgeschaltet
ist der Demonstrant -
und die Genfer Konvention
riecht irgendwie verbrannt…
Regeln, Konventionen –
Verstöße registriern –
Schert sich keiner drum – was
soll auch wem passiern,
der den Einsatz anordnen
den Befehlen erteilt,
und an einer Rechtfertigung
sorgsam wortreich feilt.
Einsatz ungefährlich –
Verletzte selber schuld,
womöglich überstrapazierte
Polizeigeduld?
Wer schafft, was verboten ist,
dann zum Einsatz an?
Gibt‘s für Polizisten keinen
Rechtsbefolgungszwang?
© 2023 Gerd Schinkel