Sie nähn nicht um die Wette,
wenn vier Maschinen rattern,
und wenn Nadeln Fäden
durch die Kanten ziehn.
Der Stoff wird durchgezogen,
ne Nadel auch verbogen,
wenn verwirklicht wird,
was nicht so einfach schien.
Ne Hose für den Enkel,
für die Enkelin ein Rock,
eine hat auf Blusen
gerade keinen Bock,
ein Schlafanzug, ein T-Shirt,
eine Weste und ein Kleid,
das geht nicht im Akkord,
denn das kostet Zeit.
Ein Faden grad gerissen,
ist das auch bescheiden,
weil sich das nun mal
nicht vermeiden lässt.
Den Rand noch gut umsäumen,
zu früh um aufzuräumen,
weil ein Knopfloch
noch nicht fertig ist.
Wem geht’s jetzt an den Kragen?
Wer will den Schnitt mal wagen?
Bist du dir ganz sicher,
mit dem., was du tust?
Schau mal dir zu Füßen,
dich die Reste grüßen,
bist du überrascht,
der Fummel flust…
Ist mir ziemlich schnuppe,
denn jetzt gibt es Suppe,
und gestärkt soll es
dann weiter gehn.
Vergiss auch nicht zu bügeln,
um die Abnäher von Hügeln,
dann probier mal an
und lass mal sehn…
© 2023 Gerd Schinkel