Eine Freiheit, um zu fahren, G
wie man möchte, gibt es nicht. GD
Es gibt Regeln und Signale, D
und wenn die ein Fahrer bricht, D7G
folgt die Strafe des Gesetzes, G
die nicht wahllos auf ihn drischt GG7C
schließlich bleibt ja noch die Frage, D
wobei hat man ihn erwischt. DD7G
Bleifuß-Fahren auf der Überholspur
macht den Rasern Spaß,
darum geben sie nicht nur
auf freier Fahrbahn volles Gas,
schieben dich beinah auf Seite,
aggressiv und rücksichtslos,
kommen durch den Kofferraum,
fahrn dir am liebsten auf den Schoß.
Freie Fahrt für freie Bürger G
heißt für Raser freie Bahn - GD
komm‘ sie durch den Kofferraum, D
sieh ihr Kennzeichen dir an. DG
Wenn sie dich rechts überholen, G
merk das Kennzeichen dir gut, GC
denn sie fahrn lebensbedrohlich – D
zeig den an, der sowas tut. DG
Komm gut durch und komm gut an, CG
gut zurück und denk daran, AD
Überleben im Verkehr, CG
fällt mit vernünftig Fahrn nicht schwer. a6D9G
Eine Freiheit, um zu rasen,
wie man will, wird nicht gewährt
im Verkehr steht keinem frei,
dass er schnell, wie er möchte, fährt.
Doch warum bedarf es Blitzer,
wenn man sich an Regeln hält?
Und wenn man sie nicht beachtet,
kostet das ne Stange Geld.
Ja der Staat, der zockt die Auto-
fahrer ab, wenn er sie blitzt,
und weil doch ein guter Steuer-
zahler vorn am Steuer sitzt,
bleiben es doch Kavaliersdelikte,
wenn man zu schnell fährt,
nur wenn man sich erwischen lässt,
dann macht man was verkehrt.
Eine Freiheit, um zu töten,
von Geschwindigkeit berauscht,
kriegt nicht, wer dem Christian Lindner
lang beim Phrasendreschen lauscht.
Man hat, fährt man mit dem Auto,
die Lizenz zum Töten nicht,
auch wenn mancher freien Bürgern
gerne freie Fahrt verspricht…
Zischt einer rechts an dir vorbei,
schreckt der nicht zurück vor Mord,
ist er auch, fährt er rasant,
überzeugt, dies sei ein Sport.
Fahrzeughersteller, die zu
rasantem Fahren animiern,
fürchten, durch ein Tempolimit
ihre Kundschaft zu verliern.
Eine Freiheit, um zu wählen,
wie man überleben mag,
hat nicht jeder, glaubt er auch
er kann entscheiden, jeden Tag.
Und nur freie Fahrt zu haben,
reicht als Freiheit ja kaum aus,
nehm‘ sich manche, die sich’s leisten
könn‘, auch manche Freiheit raus.
Wer ein Tempolimit ablehnt,
weil er um die Freiheit bangt,
und für sich als freien Bürger
immer freie Fahrt verlangt,
sich mit Lichthupe und Drängeln,
gerne freie Fahrt erzwingt,
andere Verkehrsteilnehmer so
Lebensgefahren näherbringt.
Eine freie Fahrt am Steuer,
die ist nicht verhandelbar.
Das kann kosten, was es wolle –
wofür ist der Sprit sonst da.
Und wenn man was reguliern will, geht
das auch über den Preis,
Teuer tanken kann nicht jeder –
wer fragt noch nach dem Beweis?
Bundesverkehrsminister Wissing
will ein Tempolimit nicht,
das sei Ideologie,
weshalb er heftig widerspricht,
außerdem fehlt es an Schildern,
und das wäre ja fatal –
und ein Tempolimit wäre
sowieso nicht liberal.
© 2022 Gerd Schinkel