LAPSUS LINGUAE                                                           DD/5

 

 

 

Es ist wohl ein Lapsus Linguae, wenn ich so radikal kling,                 DD/C#D/HD

 

ein Freudscher Versprecher, wenn ich das, was ich denk, sing.   D/ED/F#GA8A9

 

Wollt ich konzilianter besser nicht so deutlich sein,                            DD/C#D/HD

 

schleicht sich immer wieder doch der Klartext bei mir ein.                 D/ED/F#GAD

 

Nicht drum herumzureden, damit keiner sich beschwert,

 

wäre vielleicht klüger, doch wär‘ es nicht auch verkehrt?

 

Auch Dinge haben Namen, wenn man sie auch dabei nennt,

 

besteht auch eine  Chance, dass man sie gut erkennt.

 

 

 

Tut mir leid - zum Kreidefressen fehlt die Zeit.                                     GA8A9F#h

War dazu vielleicht früher mal bereit…                                                  GAD

 

 

 

Es ist nicht erklärte Absicht, erst recht nicht von Anfang an,

 

dass ich mich beim Liedertexten nicht beherrschen kann,

 

vielleicht gehn mir die Pferde durch, das hängt vom Thema ab,

 

ob ich für Schönfärberei Talente hab.

 

Ich könnt schleimen oder schwafeln, immer um den heißen Brei,

 

mit schönen Worten singen, dass die Welt so schlimm nicht sei,

 

all die, die uns regier‘n für uns genau die richt‘gen wär’n,

 

ganz drauf bedacht, zu sagen: „Leute, habt mich gern…“

 

 

 

Störst du dich an meinen Zeilen, sagst mir, jetzt mach mal n Punkt?

 

Will das Maul mir einer stopfen, indem er mir dazwischen funkt,

 

der rutsch mir den Buckel runter, übrigens sie könnt es auch -

 

Ich kann sehen, hören, denken, das, was ich für Lieder brauch…

 

Sing ich dann in einem Lied mehr als ich ursprünglich gedacht,

 

hat der Text sich offensichtlich selbständig gemacht…

 

Muss ich ihn dann dafür bügeln, zügeln, strikt und streng,

 

frag ich, wofür das gut sein sollte, und seh es nicht so eng…

 

 

 

© 2022 Gerd Schinkel