LEICHT INS OHR

 

 

 

Ich gönn mir mal ein Lied mit Lust und Wärme,

 

so eins für gute Laune, fürs Gefühl.

 

So eins für das ich nicht alleine schwärme,

 

ungeeignet für Protestgewühl.

 

Ich singe es mit Schmalz und weicher Stimme

 

und lass die Härte diesmal außen vor.

 

Im Zentrum steht das Schöne, nicht das Schlimme,

 

Und ich schmeichle mich damit in jedes Ohr.

 

 

 

Nehmen wir uns singend dazu bei den Händen,

und halten uns in unsern Armen fest,

wollen keine Zeit damit verschwenden,

einem Zorn zu folgen, der uns frösteln lässt.

 

 

 

Ich mag nicht mehr von meinem Ärger singen,

 

weil das erheblich auf die Stimmung drückt.

 

Ich mag viel lieber Heiterkeit euch bringen,

 

und seh euch gerne fröhlich und entzückt.

 

Ich singe es mit Leidenschaft und Liebe,

 

im Abendrot und noch im Mondenschein.

 

Mich drängen Herz und Sehnsucht, keine Triebe

 

Und ich schmeichle mich in jedes Ohr hinein.

 

 

 

Ich sing von Rosen und von Orchideen,

 

von Farbenpracht und Düften, die betörn,

 

nichts von Pestiziden oder Feinstaub,

 

Wer mag denn sowas wirklich dauernd hörn.

 

Mit meinem Lied lässt sich so herrlich träumen,

 

was man mit Phantasie für möglich hält,

 

allen Zeiten so entfliehen, allen Räumen,

 

sich fallen lassen in ne bessere Welt,

 

 

 

Schließt zu diesem Lied fest eure Augen,

 

blendet alle Widrigkeiten aus,

 

als könntet ihr an Mutters Brüsten saugen,

 

und nichts und niemand fordert euch heraus.

 

Und leben wir auch in verschied‘nen Welten,

 

uns trägt dieselbe Erde Tag und Nacht,

 

und darum muss für alle von uns gelten,

 

dass nicht sie jemand unbewohnbar macht.

 

 

 

Copyright 2022 Gerd Schinkel