GEWALTENTEILUNGSBLUES                                                  G/0

 

 

 

Wenn doch einmal passiert, was nicht sein darf,                      GD9G

 

dann werden Vorgesetzte schmallippig und scharf.                CG

 

Da wird von oben massiv unter Druck gesetzt.                         CGDe

 

Ob dies im Rechtsstaat möglich sein kann, frag ich jetzt.       ADD7

 

Erkennbar haben wir ein Polizeiproblem.                                  GD9G

 

Wär’n wir ein Rechtsstaat, wär es Zeit, daß wir uns schäm’. CG

 

Die Polizei kann offenbar tun, was sie will.                               CGF#E

 

Kriegt sie das beigebracht? Erlernt sie das mit Drill?              ADG

 

 

 

Da hat in Köln ein Mann noch nicht mal demonstriert.             CG

 

Man hat ihn am Christopher Street Day schikaniert.               CG

 

Ganz ohne Grund nahm Polizei ihn ins Visier -                        CGF#E

 

wenn einer Pech hat, dann passiert das schon mal hier.       AA7DD7

 

Der Mann hat mit Empörung sich zur Wehr gesetzt.                CG

 

Auch andere, die‘s gesehen haben, warn entsetzt.                 CG

 

Der Mann hat deshalb Polizisten angezeigt,                             CGF#E

 

weil man bei Polizei-Willkür nicht auch noch schweigt.          ADG

 

 

 

Weil er die Polizei zu verklagen wagt,

 

hat ihn die Polizei dafür zurück verklagt,

 

wegen Widerstandes gegen Staatsgewalt -

 

deshalb nur hätt die Polizei ihn sich gekrallt.

 

Als Zeugen lud man Polizisten vor Gericht -

 

denen man glaubte, und dem Mann glaubte man nicht,

 

bis eine Polizistin sagte, was sie sah -

 

und man erfuhr dann so, was tatsächlich geschah.

 

 

 

Man hat den Fall noch mal gerichtlich aufgerollt.

 

So wurde dann der Wahrheit auch Tribut gezollt.

 

Es war ein klarer Fall von Polizeigewalt

 

gegen den Mann - die Willkür traf ihn ganz geballt.

 

Die Polizistin danach durch die Prüfung fiel -

 

den Vorgesetzten ihre Aussage missfiel.

 

Dagegen hat sie sich dann mit Erfolg gewehrt -

 

sich damit abzufinden, ist ja auch verkehrt.

 

 

 

Ein anderer Richter sprach in Volkes Namen Recht.

 

Er hielt das, was die Polizei getan, für schlecht.

 

Er hat sich für die Polizeiwillkür geschämt,

 

hat dies im Urteil auch verkündet unverbrämt.

 

Der Richter hat mit diesem Urteil klar gezeigt,

 

dass man dem Rechtsstaat Schaden zufügt, wenn man schweigt

 

und hinnimmt, wenn geschieht, was nicht passieren darf -

 

werden auch Vorgesetzte schmallippig und scharf…

 

 

Beim Urteilsspruch ein Richter Tränen laufen ließ,

 

weil gegen Rechtsstaatsregeln Polizei verstieß.

 

Es tut ja weh, wird einem an das, was man glaubt,

 

Vertrauen sogar von der Polizei geraubt.

 

Hat er womöglich selber so das Recht verletzt,

 

sich damit über eine Pflicht hinweggesetzt,

 

die Polizei zu schützen, ganz gleich, was sie tat?

 

War, so gesehn, sein Urteil etwa ein Verrat?

 

 

 

Die Polizistin man in Polizeidienst nahm,

 

ob man es dort wohl, wo sie dann unterkam,

 

zur Bedingung machte, dass zum Fall sie schwieg.

 

Sieht man womöglich darin einen Rechtsstaatssieg?

 

Wird so verfügt, die Polizei das Recht nie bricht?

 

Ein Richter rechtsgültig auch nie ein Urteil spricht,

 

das Rechtsbruch durch die Polizei so sanktioniert…

 

Weiß jemand, wie nennt man das, was so funktioniert…

 

 

 

Was vom Rechtsstaat wohl am End noch übrigbleibt,

 

wenn man die Staatsgewalt zu schützen übertreibt,

 

der Polizei Rechtsbrüche freigiebig vergibt,

 

sie tun und lassen kann, ganz wie es ihr beliebt.

 

Werden Kontrollen der Gewalten ausgesetzt,

 

werden Gesetze quasi außer Kraft gesetzt,

 

jede Behauptung eines Rechtsstaats doch misslingt -

 

besser man nur in Kirchen noch Choräle singt.

 

 

 

Gewaltenteilung gibt Willkür keinen Raum -

 

bleibt Willkür ungeahndet, gibt’s den Rechtsstaat kaum.

 

Steht dieses Wort auch deutlich lesbar im Gesetz -

 

ohne Gewaltenteilung bleibt das nur Geschwätz.

 

Wird von Ministern Druck auf Richter ausgeübt,

 

dann ist der Rechtsstaatshimmel über uns getrübt.

 

Dann untergräbt man unser Rechtsstaatsfundament -

 

man unser Land am Ende dann nicht mehr erkennt.

 

 

 

Glaubt einer schließlich an ein spätes Happy End,

 

wer Polizeigewalt von andern Fällen kennt:

 

Es gab, was wohl der Staatsanwältin kaum gefällt,

 

fürs Opfer 15000 Euro Schmerzensgeld.

 

Die werden für die polizeiliche Gewalt

 

allerdings nicht vom Polizeitäter bezahlt.

 

Als Steuerzahler sind wir alle mit dabei -

 

so funktioniert bei uns der Schutz der Polizei.

 

 

 

Copyright 2021 Gerd Schinkel