DER POLIZIST                                                                                                             C/0

 

 

 

Der Vater ist Beamter, ein anständiger Mann.                        CGaa/G

 

Die Mutter eine Frau, die man nur bewundern kann.              FG

 

Manchmal plagt den Sohn wohl das Gewissen                       Ea

 

Das hätte wirklich nicht so enden müssen.                             DD7GG7

 

Keiner weiß, wie’s kommt, man steckt da ja nicht drin:           CGaa/G

 

Irgendwann sah man wohl nicht genügend hin:                       FG

 

hat er die falsche Abzweigung genommen                               Ea

 

und so ist das auf diese Art gekommen:                                  DD7GG7

 

Sie gehen kaum nach draußen, und sehen keinen an –       FGCea

 

Schämen sich für ihren Sohn: Dass es so kommen kann…DD7G

 

 

 

Refrain:

 

Der arme Kerl ist Polizist -                                                         CGC

 

die Eltern wollen wirklich nicht, dass ihres wisst.                      Ea

 

Man kann doch  – dafür wird er sich noch grämen -                DD7

 

Sich nen Beruf, der besser angesehn ist, nehmen…              GG7

 

Schon auf dem Schulhof gab er an, tat so groß,                     CGC

 

mit Muskelshirt und Schlabberschritt die Hos‘                          Ea

 

Die Mutter häufig heult und jammert laut                                  DD7

 

weil er heut Demonstranten mit dem Knüppel haut,                GG7

 

macht Leute bange und glaubt, dass er wichtig ist,                FGCea

 

ist er im Einsatz als Bereitschaftspolizist..                               FGC

 

 

 

Er hat schon auf dem Schulweg gerne andere verhaun,     

 

keiner hatte ihn gemocht, man konnte ihm nicht traun.          

 

Er zog die Mädchen gerne an den Haaren,                                 

 

das macht er heut so gern noch wie vor Jahren.       

 

Manchen stieß er um und hat das Fahrrad demoliert –         

 

Ob dem dann was wehtat, hat ihn nicht interessiert,              

 

damals war das , und was macht er heute,                                  

 

schubst und tritt, verprügelt alte Leute,                                            

 

vermummt mit Helm und Schild, daß man ihn nicht erkennt,

 

wenn er im blauen Rudeln Demonstranten niederrennt.

 

 

 

Heut chattet er bei Whatsapp mit ein paar Kollegen gern    

 

Lacht über Nazi-Sprüche, als ob sie witzig wärn,      

 

Da sind sie sich auch überwiegend einig:     

 

ihr Rassismus ist ihnen nicht mal peinlich.                    

 

Schließlich weiß er, unter ihnen denken alle gleich,

 

man stellt sich gerne vor, man hätte schon ein viertes Reich. 

 

Er muss sich unter ihnen nicht verstecken,                   

 

wenn alle fröhlich ihre rechten Arme strecken,            

 

dauert sicher nicht mehr lang, dann ist man unter sich –      

 

dann wird im Lande aufgeräumt, gründlich hoffentlich…     

 

 

 

Na ja, er ist ein Polizist -                                          

 

der Imageschaden schon beträchtlich ist.                     

 

In dicker Jacke macht er ein’ auf dicke Hose,

 

Sieht er andere, schmeißt er sich in Pose.    

 

Er liegt im Bett stets rufbereit,                

 

und wenn er träumt, dann sucht er Streit –   

 

Dann wacht er auf und kriegt ein‘ Zorn.          

 

Statt mit Wecker, weckt er sich mit Martinshorn!        

 

sag'n Sie selbst, was der für eine Schande ist?         

 

Der wird nix mehr, der bleibt ein Polizist!   

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel