CHARLIES REDE                                                                             G/0

 

 

 

Darf ich mich vorstelln: Ich bin nur ein Liedersänger und heiß Schinkel.    GG

 

Ich bin nicht allgemein bekannt bis in den allerletzten Winkel.                 GG7

 

Als vor fünf Jahren nach nem Anschlag so viele Leute „Charlie“ warn,      C

 

wollten sie gerne andern Menschen solche Anschläge ersparn.                GG

 

Vor langer Zeit fing Charlie Chaplin an, einen besonderen Film zu drehn,   D

 

Da ging es um einen Diktator – man konnt den Film nicht missverstehn,  C

 

Ein Doppelgänger des Diktators, ein armer, jüdischer Barbier,                     G

 

hielt in der Rolle als Diktator eine Rede. Über die sing ich nun hier.          DCDG

 

 

 

Refrain:

Die Rede ist aus einem Film und nicht zu schön, um wahr zu sein.            CG

 

Sie ist mehr als eine Vision davon, wie wir uns selbst befrein.                 DD7G

 

Vernunft und Güte uns bewahren, wie Menschenrecht und Menschlichkeit, CG

 

Hass und Gewalt nicht mehr ertragen.                                                      D

Charlies Erbe aus vergangner Zeit.                                                        CDG

 

 

 

Zitat: Ich will kein Herrscher sein, denn das liegt mir einfach nicht.

 

Will statt erobern, helfen, wo ich kann, das seh ich als Menschenpflicht .

 

ob Juden, Heiden, Farbige, gelb oder weiß, das ist egal -

 

unsere Welt wird dann nur besser, wird solche Hilfe ganz normal.

 

der andren Glück sollt unser Glück sein, nicht Verachtung oder Hass.

 

Die bringn uns nicht einander nah, wo jeder Platz hat, glaub mir das.

 

Die Welt kann jeden auch ernähren, Leben wär‘ schön und wunderbar

 

wenn wir es nur zu leben lernen. Krieg, Habgier, Missgunst wärn nicht da.

 

 

 

Wir leben schnell heut, doch im Inneren, da stehn wir fest auf einem Fleck.

 

Maschinen arbeiten und denken für uns sogar aus nem Versteck.

 

Die Klugheit macht uns hochmütig, unser Wissen kalt und hart.

 

Wir sprechen viel zu viel Worte, doch am Gefühl wird nur gespart.

 

Doch vor Maschinen kommt die Menschlichkeit, Maschinen erst danach.

 

auch Klugheit oder Wissen stehn Toleranz und Güte nach.

 

Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe zu leben, wär‘ verkehrt.

 

Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist kein Leben lebenswert.

 

 

 

Flugverkehr und Internet, Fernsehn, Radio, Telefon

 

brachten uns einander nah - wie gut kenn‘n wir uns wirklich schon?

 

Wir finden zueinander nur mit Geschwisterlichkeit -

 

Doch möglich wird das nur, sind wir dazu allumfassend auch bereit

 

Millionen Menschen könnten gleichzeitig weltweit meine Stimme hörn,

 

schuldlos Gefesselte, Verzweifelte, die zu Gequälten, auch gehörn,

 

allen, die mich hören könn‘n, rufe ich nun zu: verzaget nicht.

 

Leid ist vergänglich, Menschenquäler leben auch nicht ewiglich.

 

 

 

Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen, die Lust zu quälen und ihr Hass.

 

Und wem Freiheit man genommen, der hat an neuer Freiheit Spaß.

 

Wenn Freiheit Blut und Tränen kostet - kein Opfer ist für sie zu groß.

 

lasst sie von niemandem euch nehmen. Stellt alle, die‘s versuchen, bloß.

 

Soldaten, seid ihr kampfbereit, vertraut euch nicht Barbaren an,

 

die euch verachten, euer Leben ihnen gar nichts wert sein kann.

 

Ihr seid für sie nicht mehr als Sklaven, sollt fühlen, tun, was sie verlang‘n.

 

wie Vieh gefüttert und gedrillt, Kanonen-Schlachtvieh lebt nicht lang.

 

 

 

Denen zu dienen, die verachtenswert sind, ihr zu schade seid,

 

Sie sind Maschinenkreaturen, so kopf- und herzlos tun sie leid.

 

Seid weder Roboter noch Tiere, mit Herz, Gewissen und Verstand,

 

als Menschen nehmt mit Menschlichkeit die Zukunft selber in die Hand.

 

Lasst euch die Menschlichkeit nicht nehmen, und mit Gewissen Hass vertreibt,

 

öffnet die Herzen für die Liebe, dass ihr als Menschen menschlich bleibt.

 

Glaubt mir, wenn ihr zum Schutz des Lebens Kanonen herstellt, ihr nur irrt.

 

Nutzt eure Macht, um Glück zu spenden, weil so das Leben kostbar wird.

 

 

 

Riskiert für Sklaverei kein Leben, kämpft, dass der Kampf euch Freiheit bringt,

 

und dass der Freiheitsgeist das Leben auf wunderbare Art durchdringt,

 

Lass uns dafür zusammenstehen im Kampf für eine neue Welt,

 

wo Anstand jeden von uns leitet - statt dem, was man für Anstand hält,

 

wo alle gleiche Chancen haben, mit Zukunft und mit Sicherheit

 

für Jung und Alt. Und keine Lügen! - Die rauben uns kostbare Zeit.

 

Lass uns mit Mut die Ketten sprengen, für eine Welt, die besser ist,

 

Ohne Despoten, Diktatoren, wo man Gewaltherrschaft vergisst.

 

 

 

Lasst uns kämpfen für die Freiheit, dies Ziel, für das zu kämpfen lohnt.

 

wo weder Hass noch Unterdrückung, Intoleranz nicht länger thront.

 

Lasst eine saub‘re Welt erkämpfen, in der Vernunft am Ende siegt,

 

in der mit Wissenschaft und Fortschritt der Grundstein für die Zukunft liegt.

 

Charlies Barbier rief, lasst uns streiten! Im Namen der Demokratie,

 

Wie könnte dieser Kampf verlorn gehn, wär‘ wirklich jeder heut Charlie.

 

Nicht jeder Rede, die gehalten und zu Gehör den Menschen kam,

 

ist mir vertraut – ich sang von dieser, der besten, die ich je vernahm.

 

 

 

Copyright 2020 Gerd Schinkel