SENTIMENTALITÄTER

 

RWE tut wieder mal sentimental,

als wärn dem Vorstand Arbeitsplätze nicht egal.

Wenn man das Unternehmen ganz neu strukturiert,

dann wird der Stellenplan auch rationalisiert.

Der Unternehmensvorstand hält das für normal,

und stört sich auch an keiner Arbeitslosenzahl,

solang man glaubt, dass man die ziemlich schnell vergisst -

für Aktionäre nur Profit entscheidend ist.

 

RWE tut wieder mal sentimental,

als wär‘ die Arbeitsplatzvernichtung eine Qual…

Das macht der Vorstand eindrucksvoll mit linker Hand,

dabei erklärt er das mit seinem Sachverstand.

Es müsse sein, weil der Konzern sonst Miese macht -

die ganze Chefetage laut darüber lacht…

und schreibt die Presse schlecht, gibts Antworten genug -

am besten wirkt noch immer Anzeigenentzug...

 

Dann wird die IGBCE mobilisiert,

weil dieses Vorgehn ja doch immer funktioniert.

Da werden Ängste ohne Skrupel gern geschürt,

vor dem, was kommen könnte, und wohin das führt.

Im Vorstand wird dabei ganz eiskalt kalkuliert,

und an der Börse auf Gewinne spekuliert,

und was Verluste bringen könnte, stösst man ab,

und hält die Lobbyisten gut bezahlt auf Trab.

 

Wer nützlich in der Politik ist, wird geschmiert,

im Aufsichtsrat ein hoher Posten offeriert.

Die Strategie auch immer reibungslos gelingt -

und wer gekauft ist, über jedes Stöckchen springt.

Und wenn‘s nicht klappt, dann macht man auf sentimental,

und notfalls spekuliert man auf die nächste Wahl

und hat genügend Kandidaten schon im Sack

alle zusammen ein gewissenloses Pack…

 

Copyright 2019 Gerd Schinkel