Das Dobrind Komplett befördert C/0
In Bayern gibts ne Fauna, darunter manche Art, CG
für die war nie ein Zaun da, da hat man dran gespart. GC
Auf Rinder, die man züchtet, ist man gehörig stolz. CC7F
Sie sind wohl, hör ich sagen, geschnitzt aus hartem Holz. FCGC.
Das Dobrind stammt aus Bayern, aber lebt nicht auf der Alm,
macht mehr sich aus Verkehr, braucht Abgas, Rauch und Qualm.
Das Dobrind ist ne Kreuzung aus Ochse mit nem Schaf,
und denkt, es stammt von einem Stier, der alles kann und darf.
Auf seine Hörner nimmt es mitunter viel zu viel,
fällt über seine Hufklau'n weit schon vor dem Ziel.
Es schaut sich auf der Weide um, bevor es da was tut,
und zwischen Wiederkäuern wird dort auch nur rumgemuht.
Das Dobrind wird getrieben von der Weide in den Stall.
Dort hat es Schutz vor Regen, Futter gibts auf jeden Fall,
Es gibt auch eine Tränke, falls Durst das Dobrind plagt,
und wenn es etwas fallen lässt, wird dazu nichts gesagt.
Das Dobrind muss nach draußen, den Drang es deutlich spürt,
und wird auf kurzem Wege auf die Weide rausgeführt.
Doch plötzlich stand ne Schranke da, nächtens aufgebaut,
und einer, der verlangte dort nun plötzlich eine Maut.
Ein Wegegeld für Rinder, zwischen Weide und dem Stall -
Der Bauer fragt nicht blöde: „Wer hat so einen Knall?“
Das Dobrind stand dazwischen und hat nicht mal gemuht
und völlig unbedarft getan, was so ein Dobrind tut.
Es hob den Schwanz nach oben und blieb dabei kurz stehn -
schon konnt man auf dem Boden einen Dobrind-Fladen sehn.
Der Bauer war nicht blöde, hat das Geschehn durchschaut
und sagt: „Danke, Dobrind, für Scheiss zahl ich kein Maut.“
Das Dobrind gilt als Zuchterfolg, der prima funktioniert,
frisst gen-manipuliertes Gras, Monsanto-patentiert,
leckt sich gekonnt den Hinterlauf, glotzt blöde in die Welt,
bis es die eigne Schlachtung fürn Karriere-Gipfel hält.
Ochsen, Kühe, Rindviehcher, zu den' ein Dobrind zählt,
die würden allzu gerne bei jeder Wahl gewählt,
sie tun, als ob das ganze Land ihre Weide wär -
wär’n sie hinterm Zaun käm' ihnen die Idee nicht mehr...
Rindviehcher gibt’s viele, die sind dem Dobrind gleich,
mit harten, spitzen Hörnern, im Schafskopf drunter weich.
Sie peitschen mit den Schwänzen, sobald ne Fliege stört
und blöken in die Welt hinein, damit es jeder hört.
Manchmal scheint das Dobrind als wäre es gedopt,
als wär sein bisschen Hirn durch zuviel Dieseldunst zerstobt.
Die Abgas-Schadstoff-Gangster solln nicht mal Bußgeld zahln -
mit solchen Fladen geht das Dobrind ein in die Annalen.
Sieht das Dobrind Schienen, dann muht es richtig laut -
es mag am liebsten Bahnhöfe, die man tiefer baut.
Man weiss, sieht man die Planung und die Kalkulation:
Ein Rindvieh hat gerechnet - und welches weiss man schon.
Beim Gräserkaun mit Ochsen fällt das Dobrind in nen Wahn
und glaubt, es wüsst am besten, was gut wär für die Bahn:
ein Tiefbahnhof mit Tunnel, den man in nen Berg reintreibt ...
doch weil das dumm und teuer wär', man besser oben bleibt.
Das Dobrind die Wiesen, die Weiden und den Stall,
die Landesgruppe von der CSU auf jeden Fall,
die CSU mag Tierschutz, dass man kein Rindvieh quält,
darum hat sie das Dobrind auch zum Leitochsen gewählt.
Dort hat das Dobrind Auslauf, kann muhen so viel es will,
denn Leitochsen der CSU, die sind ja selten still,
manchmal senkt es die Hörner und tut gewaltig wild,
dafür hat man das Dobrind ja in Bayern auch gedrillt.
Das Dobrind stammt aus Bayern - nur das in Bayern zählt.
Ob ihm wohl außer Eiern vielleicht noch sonst was fehlt?
Es läuft auf seinen Hufklau’n breitbeinig wie ein Stier -
doch wo nix ist, da is auch nix - es kann ja nix dafür…
Copyright 2017 Gerd Schinkel