uwes zimmer                                                            G/3

 

 

 

Ein halbes Jahrhundert ist es nun her.                           G

 

An Vieles erinnere ich mich nicht mehr.                         e

 

Manches jedoch weiß ich doch immer noch -                 a6

 

das Gedächtnis hat Löcher - das kennt man ja doch.     D9

 

 

 

Ich hatte meine alte Gitarre entdeckt -

 

zehn Jahre lang war sie im Schrank tief versteckt,

 

nachdem ich als Junge die Lust dran verlor,

 

holt’ ich sie irgendwann wieder hervor.

 

 

 

Ich hab die alte Hülle entfernt.                                    CD

 

danach dann ein paar Akkorde gelernt,                         Ge

 

und hab versucht, dann dazu auch zu singen.                a6

 

Nicht jedes Lied wollt mir auf Anhieb gelingen,                D

 

 

 

aber bald traute ich mich auch schon dann und wann     CDGe

 

an schwerere Lieder heran.                                        CD9G

 

 

 

Songs von Bob und Lieder von Hannes -

 

Keine Stimme wie die eines reiferen Mannes,

 

so brachte ich Jungen und Mädchen zum Lauschen,

 

konnt mich daran immer wieder berauschen.

 

 

 

Ich hab sie geübt, die schönen Gesänge:

 

Cohens „Suzanne“, stiller Paul Simons „Klänge“,

 

mit Donovan wollt ich dem Wind nachjagen,

 

um ihn dann genauso wie Dylan zu fragen…

 

 

 

Irgendwann hört ich einen, den ich noch nicht kannte.

 

Der hat mich begeistert, dass ich für ihn brannte.

 

Phil Ochs war sein Name, der neu für mich war -

 

ich hab mich vertieft in ihm, kam ihm so nah,

 

 

 

und so traute ich mich mit Mut dann und wann

 

an seine Lieder heran.

 

 

 

Wie oft haben wir viele Stunden verbracht,

 

zusammen gehockt und Musik gemacht.

 

Lili sang laut - und wie konnte sie singen.

 

Ihr brauchte doch niemand was beizubringen…

 

 

 

Manche hatten von Musik keinen Schimmer,

 

aber warn mit dabei in Uwes Zimmer,

 

hatten an all diesen Liedern Vergnügen

 

wenn’s einer bestreitet, der würde heut lügen.

 

 

 

Alt sind wir nun, Rentner fast alle schon.

 

Dylan, der lebt noch, doch nicht mehr Ochs und Cohen,

 

und ab und zu hört man sie auch noch mal wieder

 

im Original von damals die Lieder

 

 

 

Und manchmal trau ich mich auch noch dann und wann

 

an die alten Lieder mal wieder heran...

 

 

 

Copyright 2017 Gerd Schinkel