Brandstiftung

 

 

 

Türn und Tore zugemacht, alle Fenster dicht.

 

Luken fest geschlossen, nirgends freie Sicht

 

Horizont vernebelt, jeden Ausblick eingeschränkt,

 

Perspektive düster, auch der dünnste Ritz verhängt.

 

 

 

Ein onduliertes Trumpeltier macht draußen alles platt.

 

Gut für den, der drinnen irgendwo ne Zuflucht hat.

 

Es sitzt auf ner Planierraupe, fährt kurslos hin und her,

 

und holt, zeigt sich ein Maulwurf, einen Presslufthammer her.

 

 

 

Und haben solche Trumpeltiere alles platt gemacht,

 

scheint nirgends eine Sonne mehr, bei Tag so wie bei Nacht.

 

Draußen tanzen Schattenwesen über jeden Tisch -

 

es riecht vermodert, aber viele halten es für frisch.

 

 

 

Die wolln ja wohl nen Bürgerkrieg,  entsichern ihre Waffen,

 

die wolln gewaltsam, was sie wolln - und eins nicht mehr: Nur gaffen.

 

Auf jeden, der sie stört, wird nicht nur sorgfältig gezielt -

 

ab jetzt wird’s bitter böser Ernst, da wird nicht mehr gespielt…

 

 

 

Der Krieg, auf den sie aus sind, hat doch längst begonnen.

 

Sie schießen scharf, tun so, als hätten sie ihn schon gewonnen.

 

Über Kimme, Korn nehmen sie haarscharf ins Visier,

 

was sie nicht begreifen, und vernichten es vor dir.

 

 

 

Lady Freiheit, nimm die Sache dringend in die Hand.

 

Leuchte mit der Fackel, beleuchte mit Verstand,

 

Männer, die das Licht scheun, setzen grad dein Land in Brand,

 

und du weißt, dein Sockel steht nun mal auf weichem Sand.

 

 

 

Verbünd dich mit Justitia, die blind die Waage hält,

 

schütze jeden, der sich Trumpeltiern entgegenstellt.

 

Falle jedem Zündelknecht entschieden in den Arm.

 

gib laut, unüberhörbar bei Brandstiftung Alarm.

 

 

 

Copyright 2017 Gerd Schinkel