vom holm geknallt                                               a/2

 

 

 

Immer wieder wolln sie Täter rehabilitiern                                               a

 

so als wärn die die Opfer, man würde sie tyrannisiern.                           E

 

Sie ham selber sich entschieden, Teufelsbrut die Hand gereicht -           G

 

dafür werden sie gemieden, und verstehn nicht, dass es reicht.–           D

 

Freunde, Nachbarschaft verraten, bei der Stasi angeschwärzt,               a

 

Das hat jeden, der es später in den Akten las, geschmerzt.                   E

 

Die, die wegwollten, gemeldet, dass man jeden unterdrückt,                 G

 

der nicht schweigt, sagt, was er denkt und sich nicht unterwürfig bückt. DE

 

 

 

Schwere Schuld auf sich geladen, doch beklagen ihren Schaden,          F-a

 

und man hört sie sich beschwern, als ob sie ganz integer wärn -            FE

 

So wie von mehr als 70 Jahrn nie braune Stützen welche warn               F-a

 

Nie einer Dreck am Stecken trug, damals stets kleine Brötchen buk…    F-Ea

 

 

 

Frei von Reue, Einsicht, Mitleid, ausgeblendet was geschah,

 

die Vergangenheit beschönigt, was nicht passte, war nicht wahr.

 

So getan als wär man schuldlos, ohne Tadel, ohne Fehl,

 

Und gab’s nichts zu exkulpieren, folgte man stets dem Befehl...

 

Wie schön streikt das Gedächtnis - man sich nicht erinnern kann,

 

wo man zwanglos mitgemischt hat, dauernd oder dann und wann,

 

denunzierend, observierend, abgefasst manchen Bericht,

 

nie zur Rechenschaft gezogen, und bis heut schämt man sich nicht.

 

 

 

Blank poliert frisiertes Leben, Lückenschluss mit Phantasie,

 

ausradiert das Ungereimte – fehlt der Hinweis, fragt man nie…

 

Nicht das Spitzeln irritiert heut, sondern dass man’s dreist verbarg,

 

und die miese Art zu leben nur an schlimmen Zeiten lag…

 

Ob in jungen Jahrn verpflichtet, ob geworben, sich gestellt -

 

Schwert und Schild seiner Partei, einer, der was auf sich hält.

 

Und der Willkür zugeliefert, gnadenlos ab in den Knast,

 

Jeder Spitzel ohne Reue hat die Nachsichtchance verpasst.

 

 

 

Copyright 2017 Gerd Schinkel