Alter

 

 

 

Im Kopf noch knappe vierzig, kaum mehr,                     GD9GD9

 

glaubt er, dass es noch immer so wär,                          a6H8CD9

 

als könnt er Bäume ausreißen, harte Nüsse zerbeißen -  GD9GD9

 

aber das ist lange her und längst zu schwer…               a6H8 CD9G

 

Jahrzehnte sich inzwischen addiern -

 

nie befürchtet, er könnte verliern,

 

geglaubt, es könnt nichts passieren, er könnt alles riskieren,

 

aber dann wird serviert und die Quittung schockiert…

 

 

 

Kommt man den Polen näher, wird es kälter…               CD9G

Und der Tod kommt sicher eher, wird man älter,            CD9G

Kommt einer näher an das Feuer, spürt er’s heiß –         CDGe

Sich verrückt zu machen, bringt nichts – ja, ich weiß…   CD9G

 

 

 

Im Kreuz beinah achtzig gespürt.

 

Alterstrotz vergebens geschürt…

 

und der Spiegel spricht Bände, dazu zitternde Hände,

 

mit den Schultern gezuckt und nicht geduckt…

 

Ab und zu sucht er sein Gleichgewicht -

 

Und wie oft er schon sucht, merkt er nicht.

 

Aber liegt er im Dreck, war es wieder mal weg…

 

er versucht aufzustehn – muss ja gehen…

 

 

 

Das Alter drückt ihn wie ein Joch:

 

er will es nicht spürn, merkt es doch,

 

sein allmähliches Schwinden - er kann sich nicht entwinden,

 

wird aufs Ziel zu gelenkt, aus dem Leben gedrängt…

 

Im Kopf noch knappe vierzig, kaum mehr,

 

glaubt er, dass es noch immer so wär,

 

als könnt er Bäume ausreißen, harte Nüsse zerbeißen -

 

aber das ist lange her und längst zu schwer…

 

 

 

Copyright 2016 Gerd Schinkel