Orientierungslosung a6/2
Lass uns so leben, dass wir / dem Leben Leben geben, a6Ga6G
sodass wir uns Leben liebend / aus dem Leben heben, Ga6Ga6G
nicht lieblos Leben leben, / leblos fremdbestimmt, a6G
dass niemand Lebenssinn / uns schmälert oder nimmt. F-E
Lass uns das Leben, das wir / leben, uns vergeben,
uns liebend gegenseitig, was wir uns / geben können, geben,
uns nehmen, so wie wir / es können, wie wir sind,
und sehn, wenn wir uns anschaun, ja, / Liebe, die macht blind.
Wir wollen am Leben uns nicht / unbedacht verheben,
und uns aus Liebe eh wir falln / ein Sprungtuch weben.
Wer himmelwärts entschwebt / mag nicht gefasst sein auf den Sturz,
und sieht, von oben aus betrachtet / sind alle Lebenswege kurz.
Solln wir das Leben, das wir uns / nicht geben können, nehmen?
Uns auch nicht gegenseitig / in unserm Leben lähmen?
Gönnen wir uns doch ein Leben so / wie es uns gefällt -
nicht nur eins, wie man es uns / zur Verfügung stellt,
Wolln wir uns mit dem Leben, / was man uns gibt, begnügen?
Solln wir uns ergeben in / unser Lebensschicksal fügen?
Wagen wir nicht einen einzigen / Versuch, dem zu entgehn,
indem wir blind nicht einmal nur / nach andern Lebenswegen sehn?
Könn' wir dem Leben, das wir leben, / denn entkommen?
Es wird uns früher oder später / doch genommen.
Und ist es irgendwo und irgendwann / schließlich auch soweit,
ist es dem Leben eben auch / völlig egal, sind wir bereit.
Drum lass uns eben / Lebenslust erstreben,
uns zu erleben, für uns, vor uns / und daneben,
Es gibt ein Leben auszuleben, / auszukosten hier und jetzt,
nur wer es lebt, dem wird vergeben / verschwendet wird es nicht ersetzt –
das Leben / eben…
Copyright 2016 Gerd Schinkel