Das Dobrind C/0
In Bayern gibts ne Fauna, darunter manche Art, CG
für die war nie ein Zaun da, da hat man dran gespart. GC
Auf Rinder, die man züchtet, ist man gehörig stolz. CC7F
Sie sind wohl, hör ich sagen, geschnitzt aus hartem Holz FCGC.
Das Dobrind stammt aus Bayern, aber lebt nicht auf der Alm,
macht mehr sich aus Verkehr, braucht Abgas, Rauch und Qualm.
Das Dobrind ist ne Kreuzung aus Ochse mit nem Schaf,
und denkt, es stammt von einem Stier, der alles kann und darf.
Auf seine Hörner nimmt es mitunter viel zu viel,
und stolpert über seine Hufklau'n weit schon vor dem Ziel.
Es schaut sich auf der Weide um, bevor es da was tut,
und zwischen Wiederkäuern wird dort auch nur rumgemuht.
Das Dobrind wird getrieben von der Weide in den Stall.
Dort hat es Schutz vor Regen, Futter gibts auf jeden Fall,
Es gibt auch eine Tränke, falls Durst das Dobrind plagt,
und wenn es etwas fallen lässt, wird dazu nichts gesagt.
Das Dobrind muss nach draußen, den Drang es deutlich spürt,
und wird auf kurzem Wege auf die Weide rausgeführt.
Doch plötzlich gab’s ne Schranke, die wurd’ nächtens aufgebaut,
und einer, der verlangte dort nun plötzlich eine Maut.
Ein Wegegeld für Rinder, zwischen Weide und dem Stall -
Der Bauer fragt nicht blöde: „Wer hat so einen Knall?“
Das Dobrind stand dazwischen und hat nicht mal gemuht
und völlig unbedarft getan, was so ein Dobrind tut.
Es hob den Schwanz nach oben und blieb dabei kurz stehn -
schon konnt man auf dem Boden einen Dobrind-Fladen sehn.
Der Bauer war nicht blöde, hat das Geschehn durchschaut
und sagt: „Danke, Dobrind, für Scheiss zahl ich kein Maut.“
Das Dobrind stammt aus Bayern - nur das in Bayern zählt.
Ob ihm wohl außer Eiern vielleicht noch sonst was fehlt?
Es läuft auf seinen Hufklau’n breitbeinig wie ein Stier -
doch wo nix ist, da is auch nix - es kann ja nix dafür…
Copyright 2016 Gerd Schinkel