Blues
Ein Mann wie du und ich – nehm wir an heißt Klaus,
steht im Leben mittendrin, kennt sich darin aus,
sieht, wo der Hase langläuft - wer macht ihm was vor.
Nur wer wagt, gewinnt auch mal, und jeder schon verlor...
Mal tut ihm das Leben gut, mal tut er sich leid,
schlecht kann er ertragen, stiehlt man ihm die Zeit.
Jahre spürt er deutlich, drum wär’s ihm auch recht,
blieb die Zeit ganz einfach stehn – wäre gar nicht schlecht.
Zeit, die man nur warten kann, ist keine Zeit, die steht,
verschwendet ist sie und vertan, weil sie weitergeht.
Hast du Zeit zuviel? Dann träum nicht, was du tun willst – tu’s!
Auch Wartezeit verfliegt – am Ende bleibt dir nur der Blues...
Träume schnell verfliegen, werden alt, sind lange her –
Wenn du sie verlierst, fliegst du längst nicht mehr.
Kleb nicht fest am Boden – egal wie alt du bist.
Wer fragt, ob du fünfzig, sechzig, siebzig, achtzig ist...
Zuckt’s dir in den Beinen, dann mach daraus einen Tanz.
Tu was dir gefällt – was dir zusagt: mach es ganz.
Wenn die Knochen knacken, lass sie knacken, laut im Takt.
So spürst du, dass du noch lebst, merkst, wie es dich packt.
Nicht nur du wirst grau, kriegst Falten, gehst gebeugt,
schau Mick Jagger ins Gesicht - sag, wovon es zeugt...
Mach dir klar – der nächste Papst wird jünger sein als Mick.
Gönn dir deinen Mittagsschlaf, dein’ speziellen Trick.
Stell die Boxen lauter, wenn du nicht mehr gut hörst,
let it rock and let it roll, frag nicht, ob du störst.
Lass dich doch nicht bremsen, träum ins nächste Leben rein,
wo die Post dann abgeht. Da wirst du Mick Jagger sein...
Copyright 2010 Gerd Schinkel