GESICHTSPFLEGE
 
Mit Lügnern am Tisch und mit Täuschern im Boot,                DD/F#D/EA8A9
und dann noch so tun, als wär alles im Lot -                         DD/F#D/EA8A9
wer mag noch sein eigenes Spiegelbild sehn,                       GADG
kann sein eigenes Handeln nicht mehr verstehn,                  D/EGeA8A9
fühlt sich wohler im Schatten, statt im hellen Licht?               GADG
Sein Gesicht zu verlieren, ist niemandes Pflicht.                   D/EA9GD
 
Zusammen am Kabinettstisch regiern,
mit denen, die jahrelang kriminalisiern,
ist mit Anstand nicht möglich, fürs Gewissen zu viel:
Die Hygiene geopfert, Selbstverleugnung im Ziel -
eine Frage der Sauberkeit, was geht, was nicht.
Sein Gesicht zu verlieren, ist niemandes Pflicht.
 
Refrain:
Hat man vergessen was man einst beschworn?                    GADG
Nicht nur der Kompass, auch der Kurs ging verlorn.              eFGA
Irrlichtert hilflos, glaubt fernes Licht glimmt,                           GADG
das man sich erleichtert als neues Ziel nimmt.                      eFGA
Hat sich selbst verraten und merkt es nicht mal -                  DGF#e
ohne deutliche Quittung bei der nächsten Wahl…                 GDD/HA/8A9D
 
Geht es schlimmer noch immer, rät man, deshalb sei’s klug,
in saure Äpfel zu beißen im Selbstbetrug.
Denn man müsst‘ doch verhindern, dass den Bach runter geht,
woran man sich noch klammert, was längst nicht mehr steht.
Eine bessere Wahl habe man schließlich nicht. 
Sein Gesicht zu verlieren, ist niemandes Pflicht.
 
Mit Arsch in der Hose und Ehre im Leib, 
wär‘ am schwarz-grünen Tisch kein Moment mehr Verbleib.
Neben Reul oder Scharrenbach hielt es niemand aus,
und suchte sofort den Notausgang raus. 
Jeder hat Zwänge - wer wüsste das nicht:
Doch sein Gesicht zu verlieren, ist niemandes Pflicht
 
Als kleineres Übel, ist man da auf sich stolz? 
Sei man vorzeigbar, schließlich aus besserem Holz?
Jemand, der sich doch vor Problemen nicht drückt?
Um der Macht willen buckelt? Vor den Falschen sich bückt,
nur, um sich zu sonnen in der oberen Schicht?
Sein Gesicht zu verlieren, ist niemandes Pflicht.
 
Kam etwas abhanden? Oder ging was verlorn?
Hat man danach gesucht? Oder Ersatz sich erkorn?
Ist nicht mehr aufzufinden, was plötzlich verschwand?
Dass Verlust dann verzweifeln kann, liegt auf der Hand.
Ist Vertrauen zertrümmert, auch die Hoffnung zerbricht.
Sein Gesicht zu verlieren, ist niemandes Pflicht.
 
©2024 Gerd Schinkel