Greif zu
Was ist schon fertig?
Alles im Fluss.
Nichts ist vollendet,
kaum was in Schuss.
Soviel zu drechseln,
zu repariern.
Man muss sich drum kümmern,
solls funktioniern...
Was von ganz alleine läuft,
ist noch nicht entdeckt.
„Von nichts kommt nichts“ –
ein Spruch, der dich verstimmt. e
Nimm die Dinge in die Hand,
bist du erst mal geweckt.
Greif zu,
dass keiner sie dir wieder nimmt.
Was ist vernünftig?
Alles verspielt.
Keiner zufrieden.
Daneben gezielt.
Nichts zu bedauern.
Alles hat seinen Preis.
Man muss sich nur trauen,
bis man es weiß.
Was sich von allein ergibt,
kommt vielleicht zu spät.
„Nichts ist umsonst“ –
ein Spruch, der dich verstimmt.
Nimm die Dinge in die Hand,
auch wenn kein Hahn nach kräht.
Greif zu,
dass keiner sie dir wieder nimmt.
Nichts ist verloren.
Alles im Lot.
Keiner weiß alles.
Womit wird gedroht?
Manches zu schlucken –
häufig verschluckt.
Aber nicht wegsehn
und nicht geduckt.
Kein Traum wird von alleine wahr
nach durchgeschlafner Nacht.
„Nichts fällt in den Schoß“ –
du merkst, es stimmt.
Nimm die Dinge in die Hand,
bist du aufgewacht.
Greif zu,
dass keiner dir die Träume nimmt.
Copyright 2004 Gerd Schinkel
Es bringt nichts, einfach die Hände in den Schoß zu legen und darauf zu spekulieren, dass sich schon alles von alleine fügt. Probleme auszusitzen heißt schließlich auch, die Dinge laufenzulassen und auf eigene Möglichkeiten zur Einwirkung oder Gestaltung zu verzichten. Auch hier hatte ich zunächst die Begleitung und bin durch wiederholtes Abspielen der Akkordfolge irgendwann auf eine Zeile gekommen, die sich zum vollständigen Text ausbauen ließ.