Forschung

 

Wie viel Zärtlichkeit verträgst du?

Wie viele Küsse hältst du aus?          

Lass mich forschen und probieren.

Hilf mir, und wir findens raus.          

 

Woher willst dus vorher wissen,

ohne den Erfahrungswert?

Darum kuschel dich aufs Kissen

und genieß. Du wirst begehrt...

 

Wie viel tiefe Blicke brauchst du?

Wo soll ich dich sanft berührn?

Du kannst mich lenken, dirigieren,

wenn wir uns intensiv verführn.

 

Wir berauschen unsere Sinne:

Tasten, schmecken, hörn nicht auf.

Sehn und schnuppern. Ich beginne

und verwöhn dich... Nimm mich auf...

 

Wo willst du mein Streicheln fühlen?

Welcher Hautfleck braucht noch mehr?

Darf ich drücken, reiben, wühlen?

Bin ich dir vielleicht zu schwer?

 

Zeig mir laut, wie du empfindest,

raubt der Gipfel den Verstand.

Und wenn du in Schlaf entschwindest,

bleibst du doch an meiner Hand.

 

Copyright 2004 Gerd Schinkel

 

Mit diesem Text bewege ich mich vorsichtig auf ein Terrain zu, das mich seit geraumer Zeit anlockt: Erotische, auch durchaus frivole, aber eben keine pornographischen Lieder. Jahrzehntelang hatte mich der amerikanische Singer/Songwriter Tom Paxton durch seine ungeheuere Bandbreite fasziniert: Er sang und singt immer noch sowohl politisch-agitatorische, als auch poetische, spöttische, satirische Lieder, Liebeslieder und Kinderlieder – alle mit einer nahezu unfassbaren Glaubwürdigkeit. Dieses Spektrum abzudecken, war lange Zeit auch mein Ziel – stets mit dem stillen Wunsch, es noch um Lieder zu erweitern, die in der Lage sind, erotische Phantasien zu wecken.