Zeichners Glück

(für Andreas Räsch)

 

Er hat den Stift stets zur Hand,

auch den Blick und immer Papier,

ein Motiv, Neugier, ist gespannt,

was passiert, geschieht dort und hier.

Was andere knipsen, ist rasch skizziert,

mit Strichen entsteht schnell ein Bild,

das man nicht mehr aus dem Kopf verliert,

das über den Tag hinaus gilt.

 

Er hält fest, was sich grad bewegt,

den Moment, der ins Auge springt,

illustriert, was sich soeben regt,

die Sekunde, in der Kunst gelingt.

Sein Blick geschärft und fokussiert

auf den Kern, der ins Hirn sich brennt,

kein Strich sich banal verliert,

Kunst die man auf Anhieb erkennt

 

Er sieht die Welt, wie sie täglich lebt,

und sich dem, der es mag, offenbart.

Was er so in die Skizzen hebt,

über den Augenblick hinaus aufbewahrt.

Auf das, was wesentlich, beschränkt,

ein Kosmos von der Seele erfasst.

Reich, wie er dich und sich beschenkt,

weil sein Herz auf ein Zeichenblatt passt

 

Copyright 2012 Gerd Schinkel