Alleine in der Stadt

 

Kleiner Mann alleine in der Stadt –

und er sieht sich dort selber um.       

Er entdeckt, was die Stadt so alles hat:

Überall Gestank und Gebrumm.

 

Und er sieht, wie die Leute hetzen,

wie sie an ihm vorüber wetzen,         

durch die Straßen und auf den Plätzen –

er tippt sich an die Stirn und fragt: Warum?  

 

Warum geh’n all die Leute nicht nach Haus?            

Dann hält man’s in der Stadt doch besser aus...       

Warum geh’n all die Leute nicht nach Haus?            

Dann hält man’s in der Stadt doch besser aus...       

 

Nun steht er vor der Ampel - die ist „Rot“.

Was das heißen soll, weiß er genau.

Aber mancher geht, trotz Gehverbots...

und dazwischen eine dicke Frau.

 

Und er sieht, wie die Autos jagen,

alte Karren und dicke Wagen,

ihr Gestank ist kaum zu ertragen,

und sie machen so einen Radau...

 

Warum geh’n all die Leute nicht nach Haus?            

Dann hält man’s in der Stadt doch besser aus...       

Warum geh’n all die Leute nicht nach Haus?            

Dann hält man’s in der Stadt doch besser aus...       

 

Jetzt bleibt er an der Straßenecke steh’n.

Ein großer Bus rollt zischend vorbei.

Vor sich sieht er zwölf Touristen geh’n,

die reden ihren Kauderwelsch-Brei.

 

In jeder Hand eine Plastiktüte,

auf den Köpfen grüne Gamsbart-Hüte.

Ach, denkt er, du meine Güte –

wann ist denn der Weg endlich frei...

 

Mit so viel Leuten hält man es kaum aus.

Da bleibt man besser gleich zu Haus.

Mit so viel Leuten hält man es kaum aus.

Da bleibt man besser gleich zu Haus.

 

1978